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(GMT+08:00) 2005-06-14 10:14:50    
Das Taishan-Gebirge und die Heimat von Konfuzius

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Unsere Reise in Shandong beginnt in der Stadt Taian. Dort packen wir unseren Rucksack und machen uns auf, einen der fünf heiligen Berge des Buddhismus in China zu erklimmen - den Taishan-Berg. Dessen Hauptgipfel, der Gipfel des Jade-Kaisers, ist über 1500 Meter hoch. Im Taishan-Gebirge wachsen rund 20 000 zum Teil sehr alte Bäume. Auf dem Weg zum Gipfel kann man 110 gut erhaltene Kulturdenkmäler besichtigen. Der Taishan-Berg ist ein beliebtes Reiseziel, und das nicht nur wegen seiner majestätischen Erscheinung, sondern auch wegen seiner Bedeutung als Altar des Himmels in der chinesischen Kultur. Immerhin haben sich 72 Kaiser der chinesischen Geschichte zum Taishan-Berg begeben, um dort dem Himmelsgott Opfergaben darzubringen. Der Himmelsgott legitimere dem Kaiser, auf der Erde zu herrschen, wie man vor Jahrhunderten glaubte.

1987 wurde das Taishan-Gebirge von der UNESCO auf die Liste der Kultur- und Naturerbe der Menschheit aufgenommen.

Seitdem ist das Taishan-Gebirge über die Grenzen hinaus bekannt. Besonders in Chinas Nachbarländern Südkorea und Japan ist der einstige Altar zum Himmelsgott ein begehrtes Reiseziel. Jährlich besteigen viele Touristen aus Japan das Gebirge. Auf dem langen Weg hinauf zum Gipfel des Jade-Kaisers trafen wir Yazima Hainaki aus Japan:

"Das Taishan ist aus gutem Grund das bekannteste Gebirge in China. Wir alle sind sehr begeistert, dieses Gebirge besteigen zu können. Das Taishan mit seinen Kulturgütern ist ein Schatz der chinesischen Nation. Es vermittelt uns etwas von der Tradition und Geschichte Chinas. Ich als Ausländerin freue mich sehr darüber, dass das Gebirge gut erhalten ist, denn es verkörpert so viel Geschichte."

Auf dem Weg hinauf zum Gipfel des Taishan-Gebirges gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele nehmen den Minibus bis zum Tor des Mittleren Himmels, das sich auf halber Höhe des Gebirges befindet. Von dort führt eine Seilbahn zum Hauptgipfel hinauf. Wer mehr Zeit und körperliche Fitness mitbringt, der sollte den Taishan-Berg zu Fuß erklimmen.

Doch Vorsicht! Für den Weg hinauf zum Gipfe braucht man viel Mühe und Kraft. Mehr als 7000 Stufen führen hinauf zum Gipfel des Jade-Kaisers. Besonders die Strecke zwischen dem Tor des Mittleren Himmels und dem Tor des Südlichen Tors ist sehr steil. Früher glaubte man, das Paradies zu erreichen, wenn man den langen Aufstieg hinter sich gebracht hatte.

Seit jeher ist der Aufstieg zum Hauptgipfel des Taishan-Berges eine Herausforderung für viele Menschen. Immer wieder sieht man auch ältere Menschen den oft als Leiter zum Himmel beschriebenen Berg besteigen. Zu diesen Senioren gehört Wang Tieling, der bei unserem Treffen bereits zum zweiten Mal auf dem Weg hinauf zum Hauptgipfel war:

"Es ist gut 20 Jahre her, als ich letztes Mal das Taishan bestieg. Damals war ich noch jung. Wir fingen vom Tor des Mittleren Himmels an. Damals gab es allerdings noch keine Seilbahn. Der Weg war enger und holpriger als jetzt. Aber trotzdem hatte ich es geschafft."

Ganz oben auf dem Gipfel erstreckt sich ein weitläufiger Platz. Es gibt eine Straße und Wirtshäuser. Die Straße heißt Tianjie ? auf deutsch "Straße des Himmels".

Die meisten Touristen entscheiden sich dafür, in einer der Wirtshäuser hoch oben auf dem Gipfel zu übernachten. In der Morgendämmerung stehen sie früh auf und beobachten vom Gipfel aus den Sonnenaufgang.

Vor mehr als 2000 Jahren bestieg der große Denker Konfuzius das Taishan-Gebirge. Das majestätische Gebirge erweckte in ihm große Ehrfurcht. Als er vom Gipfel hinunterschaute, hatte der große Philosoph den Eindruck, dass das Reich unter ihm kleiner wirke. Dieser Eindruck beflügelte seinen Ehrgeiz. Er bereiste das damals noch in mehrere Fürstenstaaten aufgeteilte chinesische Reich mit dem Ziel, die Fürsten von seinen politischen Idealen zu überzeugen.

Die Heimat von Konfuzius befindet sich nicht weit vom Taishan Gebirge entfernt, in der kleinen Stadt Qufu im Südwesten der Provinz Shandong. Hier war Konfuzius geboren und aufgewachsen. Qufu ist auch die nächste Station unserer Reise.

Die Kleinstadt Qufu liegt zwei Autostunden von der Stadt Taian entfernt. Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde Kong Qiu - besser bekannt als Konfuzius - in einer kleinen Siedlung in Qufu geboren. Die von ihm gepredigten philosophischen Gedanken und Doktrin haben die Kultur und Mentalität der Chinesen stark beeinflusst. In Qufu erinnern zahlreiche Sehenswürdigkeiten an den großen Denker, beispielsweise der Konfuziustempel, der an der Stelle der alten Residenz von Konfuzius errichtet wurde. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Residenz und des Friedhofes der Familie Kong.

Für Sie haben wir jetzt noch einige praktische Reisetipps. Nach Taian und Qufu sollten sie am besten im Herbst reisen, genauer in der Zeit zwischen September und Oktober. In dieser Zeit findet in Taian der Internationale Bergsteigerwettbewerb statt. In Qufu kann man einem Kulturfest zum Geburtstag von Konfuzius beiwohnen. Unterkunft und Transport in Taian und Qufu sind nicht teuer.