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(GMT+08:00) 2005-06-13 16:20:03    
Knoblauch-Anbaubasis im Tal des Yarlung-Flusses

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Die Tibeter aßen angeblich keinen Knoblauch. Doch heutzutage verdienen sie mit Anbau und Verkauf von Knoblauch gutes Geld. Mit großer Neugier haben wir am 9. Juni die Knoblauch-Anbaubasis im Dorf Kersum im Kreis Neidong im Bezirk Shannan besucht.

Im Bezirk Shannan liegt der Ursprung der tibetischen Kultur, so sagt man. Hier befindet sich der erste Palast in der tibetischen Geschichte, der Yumbolhakang-Palast. Der Yumbolhakang-Palast liegt auf dem Gipfel des Jaxiciri Berges, und im Tal des Yarlung Flusses am Fuß dieses Berges findet man das erste Ackerland und das älteste Dorf der Tibeter. Statt Hochlandgerste und Weizen wird hier nun Knoblauch angebaut.

Der Bezirk Shannan liegt 3500 m über dem Meeresspiegel, ist sonnenreich und hat fruchtbaren Boden. Die Naturbedingungen hier sind geeignet für den Anbau von Knoblauch. Die riesige Anbaufläche von Knoblauch hat in diesem Jahr fast 70 ha erreicht, doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Hier werden hundertprozentig natürliche Dünger eingesetzt, und die Öko-Produkte finden natürlich landesweit guten Absatz. Für die Zukunft hat die Bezirksverwaltung vor, die Anbaufläche von Knoblauch auf mehr als 90 ha zu erweitern.

Das Dorf Kersum liegt im Tal des Yarlung Flusses, nicht weit vom Yumbolhakang-Palast. Dem Dorfbürgermeister Wujim Ciren zufolge beschloss die Bezirksverwaltung 2004, hier versuchsweise Knoblauch anzubauen. Doch anfangs konnten die Dorfbewohner, die seit Generationen Hochlandgerste pflanzen, die Entscheidung der Regierung nicht verstehen. Mit politischer und finanzieller Unterstützung der Lokalregierung war es schließlich so weit: Im September 2004 wurde Knoblauch versuchsweise auf einer etwa 13 ha großen Ackerfläche im Dorf angepflanzt.

Der Dorfbürgermeister informierte, der Gerste-Anbau habe früher dem Dorf jährlich nur 100 000 Yuan RMB eingebracht. Mit dem Knoblauch-Anbau hätten sich die Jahreseinkommen des Dorfes versiebenfacht. Die Dorfbewohner, die früher keinen Knoblauch pflanzen wollten, hätten den großen Vorteil des Knoblauch-Anbaus eingesehen und seien nun auch dazu bereit. Für das kommende Jahr habe die Dorfverwaltung vor, auf der restlichen mehr als 33 ha großen Ackerfläche Knoblauch zu pflanzen.

Der 57jährige Bauer Solang Doji verfügt über ein mehr als 1,3 ha großes Ackerland, auf dem früher Hochland-Gerste gepflanzt wurde. Im vergangenen September hat er aktiv auf den Appell der Regierung reagiert und 1 ha angebaut. Er erzählte uns, durch den Anbau von Knoblauch könne er jährlich mehr als 50 000 Yuan verdienen, 8 Mal soviel als durch den Gerste-Anbau. Er habe sich entschieden, im kommenden Jahr auch Knoblauch auf der restlichen Ackerfläche Knoblauch zu pflanzen.