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(GMT+08:00) 2005-06-03 16:38:02    
Erdbeben in Nyingchi warf mich aus dem Bett

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Bedeckt

Erdbeben in Nyingchi warf mich aus dem Bett

An und für sich habe ich die letzte Nacht gut geschlafen, als ich mich gegen 4.00 Uhr früh auf dem Fußboden neben meinem Bett wiederfand. Ich stand fassungslos auf und wusste nicht, was geschehen war. Ich hatte zwar ? das wusste ich noch ? gerade von einem Erdbeben geträumt, von zusammenfallenden Häusern... Aber dass ein Traum mich aus dem Bett warf, war mir doch sehr suspekt. War mein Traum etwa Realität? Ich öffnete das Fenster und hörte draußen viele Hotelgäste in Panik hin und her laufen, während sie nach Bekannten und Verwandten riefen und feststellen wollten, ob sie ihre Hotelzimmer verlassen hatten und sich in Sicherheit befinden. Ich wollte eigentlich auch raus, aber draußen regnete es stark. Ich war auch noch schlaftrunken und hundemüde und ließ Erdbeben Erdbeben sein. Ich warf mich aufs Bett und schlief schnell wieder ein.

Als ich um 9.00 Uhr zum Frühstück ging, sprachen mich einige Zimmermädchen an, ob ich heute früh vom Erdbeben geweckt wurde. Ich fragte zurück, ob es sich wirklich um ein Erdbeben und nicht um einen Traum gehandelt hätte. Die Mädchen aus der südwestchinesischen Provinz Sichuchan antworteten lachend, dass es wirklich ein Erdbeben war. Auch sie seien aus dem Bett auf den Boden gefallen und sich zum Glück nicht verletzt hätten.

Ich fragte, ob es hierzulande häufig zu Erdbeben kommt. Die Antwort war überraschend: Erdbeben seien hier an der Tagesordnung, da sich der Bezirk Nyingchi auf einem Streifen befindet, der häufig von Erdbeben heimgesucht wird. Hier stoßen die beiden Erdplatten, nämlich die indische und die eurasische, gegeneinander. Das ist ebenfalls der Grund dafür, dass sich im Bezirk Nyingchi vor Jahrtausenden tiefe Bergtäler und hohe Bergketten gebildet hatten.

Gegen Mittag habe ich mit einer Kollegin vom Radio Tibet telefoniert. Sie bestätigte, dass ein Erdbeben mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala stattgefunden hat. Sie sagte mir, dass das Epizentrum im Kreis Medog im östlichen Teil des Bezirks Nyingchi gelegen hat, also knapp 100 Kilometer vom Regierungssitz des Bezirks in der Stadt Bayi entfernt. Über Menschenverluste und Gebäudeschäden sei noch nichts bekannt, so die Kollegin. Ich habe dann einen Mitarbeiter der Kreisverwaltung von Medog telefonisch erreicht und nach genauen Verlusten gefragt. Er konnte mir nur bestätigen, dass keine Menschenverluste im Kreis zu beklagen sind.