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Auf dem Berg Sergyimla nach Kernkeule suchende Tibeter

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29. Mai - klar bis wolkig

Auf dem Berg Sergyimla nach Kernkeule suchende Tibeter

Da wir gestern bis in die Morgendämmerung arbeiteten, ist mein Team erst gegen Nachmittag entlang der Sichuan-Tibet-Landstraße in die Gemeinde Lulang, östlich der Hauptstadt des Bezirks Nyingchi, der Gemeinde Bayi, zu fahren.

Unterwegs mussten wir den 4700 Meter hohen Berg Sergyimla überqueren. Unser Geländewagen fuhr zwischen dem tiefen Abgrund und dem steilen Berghang. Ab und zu waren aus dem Berg gefallende Steine auf der Straße zu sehen, was dazu führte, dass unser Fahrer besonders vorsichtig das Gaspedal des Jeeps betätigte, immer mit einem Auge auf die steile Felswand schielend und herabfallenden Steinen ausweichend. Dank dieser meisterhaften Kunstfertigkeit unseres Fahrers Danzeng konnten wir den zahlreichen Gefahren glücklich aus dem Weg gehen.

Nachdem wir den Berg Sergyimla hinter uns gelassen hatten, haben wir rechts der Straße auf der abfallenden Seite ein Zelt und einige Menschen gesehen. Danzeng hat uns mitgeteilt, dass diese Leute nach einem kostbaren Heimmittel, nach der Kernkeule, suchen. Wir waren sehr neugierig, weil wir unterwegs des öfteren von einigen Erfolgen der Kernkeulegräber gehört hatten. Deshalb entschieden wir uns, bei unserer Rückkehr aus der Gemeinde Lulang diese Leute kennenzulernen. Unterwegs sind wir noch im Lulang-Waldgebiet vorbeigefahren. Bei der Rückkehr aus der Gemeinde Lulang haben wir aus dem Fenster unseres Geländerwagen den 7.787 Meter hohen Gipfel Namjagbarwa gesehen. Mit seiner enormen Höhe liegt er an 15. Stelle weltweit. Aber schade, wegen der dicken Wolken konnten wir die wunderschöne Landschaft des Gipfels nicht fotografieren. Trotzdem freuten wir uns darüber, dass wir den Gipfel Namjagbarwa, der über den guten Ruf "Vater des Schneegipfels" verfügt, mit eigenen Augen einmal gesehen haben.

Auf der Rückfahrt, wie geplant, haben wir uns mit den Kernkeule-Suchern getroffen. Nach dem Aussteigen aus unserem Auto habe ich mit einigen Dosen Bier ihnen zugewinkt. Begeistert haben sie uns begrüßt. Unter den Leuten befand sich ein Junge namens Zhaxi Dumzho, der ein wenig hochchinesisch sprechen konnte. Wie er uns mitteilte, befindet sich ihre Heimat im osttibetischen Bezirk Qamdo. In diesem Jahr sei er mit anderen 10 Freunden gemeinsam in den Bezirk Nyingchi angekommen, um nach der Arznei Kernkeule zu graben. Weiter sagte Zhaxi Dumzho, in dem vergangen Monat habe er selbst auf diesem Berggebiet insgesamt 300 Kernkeulen ausgegraben. Gestern habe er sie verkauft und dadurch mehr als 3000 Yuan RMB verdient. Auch seine Freunde sind etwa auf den gleichen Betrag gekommen. Allerdings sei die Ausbeute gegenüber dem Vorjahr ziemlich gering. Zhaxi fuhr fort, dass die Kernkeule die Hauptquelle seines Einkommens sei. Jedes Jahr könne er dadurchüber 10.000 Yuan RMB verdienen. Die Hauptsaison sei im Mai und Juni. Die einheimischen Einwohner seien sehr nett zu ihnen. Zhaxi fügte hinzu, normalerweise sei es ziemlich schwer, Kernkeulen zu finden, weil diese Pilze immer unter niedrigen Gebüschen wachsen.

Wenn man Glück hat, kann man innerhalb eines Tages mehr als 10 Kernkeulen ausgraben. Wenn man Pech hat, dann findet man zwei Tage überhaupt nichts. Während eine größere Kernkeule 12 Yuan einbringt, erhält man für eine kleinere 7 bis 8 Yuan, so sagte Zhaxi Dumzho.

Als unser Geländerwagen den Berg Sergyimla wieder einmal überstiegen hatte, haben wir 8 wallfahrende Tibeter getroffen. Sie kamen aus dem Kreis Dege der südwestchinesischen Provinz Sichuan und sind schon 3 Monate lang auf Wanderschaft. Sie wollen nach Lhasa pilgern. Unser Fahrer Danzeng sagte uns, mit ihrem jetzigen Tempo wird es noch über 50 Tage dauern, bis sie Lhasa erreicht haben. Von ihrer Frömmigkeit sind wir alle sehr berührt. Wir sind aber auch noch sehr beeindruckt von dem hohen Gipfel Namjagbarwa und von den fleißigen Kernkeulegräbern.