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Neue Wohnungen und Agrar- und Viehwirtschaft in Gongbogyamda

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27. Mai Klar

Neue Wohnungen und Agrar- und Viehwirtschaft in Gongbogyamda

Auf seiner Reise durch Tibet ist das Reporterteam von CRI in den Kreis Gongbogyamda gefahren.

Am 26. Mai kamen wir in der Kreisstadt an. Dort weckten Wohnhäuser mit roten oder grünen Dächern unsere Neugier. Im Gebiet des Basum Co Sees haben wir die neue Wohnung einer Bauernfamilie besucht.

Um weitere Informationen über den Umbau der Wohnungen zu erhalten, sprachen wir heute vormittag mit dem Vizesekretär des Parteikomitees des Kreises Gongbogyamda, Niu Yunsheng. Er ist für den Umbau der Wohnungen zuständig und bezeichnete dieses Projekt als Teil des Maßnahmepakets der Regierung des Autonomen Gebiets zur Erhöhung des Lebensniveaus der Bauern. Initiiert wurde das Projekt von den Funktionären des Binnenlandes, die zur Hilfe und Unterstützung nach Tibet gekommen waren. Diese Funktionäre sorgten auch für die finanzielle Unterstützung des Projektes.

Nach Angaben des Vizeparteisekretärs wurde das Projekt im Jahre 2003 gestartet. Derzeit seien die Wohnungen von einem Drittel der insgesamt mehr als 4000 Bauern- und Hirtenfamilien im Kreis im Umbau. Ziel sei eine Verbesserung des Lebensumfelds der Bauern und Hirten. Wie Niu Yunsheng weiter erläuterte, wohnten die Menschen jetzt nicht mehr mit Tieren zusammen. Auch die Verkehrssituation im Kreis habe sich deutlich verbessert. Ein großer Teil der Kosten für das Umbauprojekt müsse von den Bauern und Hirten selbst getragen werden. Insofern sei ihnen der Aufwand bewusst. In den Wintermonaten drehten sie nicht mehr Däumchen, sondern kümmerten sich intensiv um Jobs und andere Gelegenheiten zum Gelderwerb. Laut dem Vizeparteisekretär würden viele Bauern in der Nebensaison im Transportgeschäft arbeiten oder anderen Geschäften nachgehen. In der Regel könnten die Bauern und Hirten die Kosten für den Wohnungsbau in Höhe von 40.000 bis 100.000 Yuan innerhalb von 2 bis 3 Jahren erwirtschaften, so Niu Yunsheng weiter.

Am Nachmittag haben wir in Begleitung des Abteilungsleiters für Aufklärungsarbeit der Kreisverwaltung, Yang Duoxiang, die Familie Cidam Yamjin besucht, die für ihre einzigartige Agrar- und Viehwirtschaft in der Region ausgezeichnet wurde. Die Familie wohnt im Nyang Tal in der Gemeinde Jongsam. An der Ostseite ihres Hauses erstreckt sich eine mehr als 400 Quadratmeter große Hühnerfarm, auf der mehr als 200 tibetische Hühner gezüchtet werden. Südlich der Hühnerfarm befindet sich eine große Weide, auf der mehr als 10 tibetische Schweine grasen. Dahinter erheben sich dichtbewaldete Berge mit schneebedeckten Gipfeln.

In der Familie von Cidam Yamjin leben 6 Menschen aus drei Generationen. Ein Sohn studiert derzeit in der südostchinesischen Küstenstadt Xiamen. Die Besitzerin des Hauses sagte zudem, dass ihr Mann mit Zelt und Nahrung in die Berge gegangen sei, um dort seltene Arzneimittel wie die chinesische Kernkeule zu sammeln. Das werde mehr als einen Monat dauern. Im Juli und August werde ihr Mann nochmals in die Berge gehen, um Pilze zu sammeln, erzählt sie weiter. Wie bei den meisten Bauern- und Hirtenfamilien im Kreis bilden auch bei den Yamjins Viehzucht und Pflanzensammeln die wichtigste Einnahmequelle.

Für eine Arzneipflanze wie die chinesische Kernkeule erhält die Familie 8 bis 10 Yuan. Für die Sammelsaison im Mai und Juni kann jeder Haushalt 30.000 bis 230.000 Yuan verdienen. Die seltenen Pilze kosten pro Kilo mehr als 400 Yuan. Die eher kleinen tibetischen Hühner und Schweine werden auf natürliche Weise auf der Weide und im Tal gezüchtet. Ein tibetisches Schwein mit einem Höchstgewicht von 70kg kostet über 800 Yuan. Das fein verarbeitete Eisbein wird sogar zum Preis von 600 Yuan pro Stück nach Japan exportiert. Die tibetischen Hühner sind ebenfalls recht klein, kosten aber mehr als 40 Yuan pro Huhn. Ihre Eier sind garantiert frei von jeder Umweltverschmutzung und auf den Märkten sehr gefragt. Die Eier sind nur zwei Drittel so groß wie die Eier normaler Hühner des Binnenlandes -- kosten aber 1 Yuan pro Stück.

Jeder bäuerliche Haushalt im Tibet erhält Zuschüsse von der Lokalregierung zur Unterstützung der Agrar- und Viehwirtschaft tibetischer Prägung. Das heißt beispielsweise, die tibetischen Schweine und Hühner im Bezirk Nyingchi leben in der schönen Landschaft am Nyang Fluss und werden mit Mineralwasser und seltenen Heilkräutern gezüchtet. Deshalb sind sie vergleichsweise teuer. Bedauerlicherweise werden von diesen Schweinen und Hühnern noch zu wenig produziert und verkauft, so dass diese Spezialitäten vom Dach der Welt im Binnenland noch nicht erhältlich sind.

Wir kehrten am späten Nachmittag in die Hauptstadt des Kreises Nyingchi, Baiyi, zurück. Bei der Rückfahrt besuchten wir eine andere Sehenswürdigkeit am Nyang Fluss, und zwar den Wasserfall des Himmel-Buddhas im Kading Tal. Dazu fuhren wir zuerst mit unserem Geländewagen 1500 m eine steile Bergstraße entlang, dann ging es einige Hunderte Meter zu Fuß. Schließlich ergoss sich vor unseren Augen ein großer rauschender Wasserfall eine Felsenwand hinunter, der von den Einheimischen als Wasserfall des Himmelsbuddhas verehrt wird. Unsere Reisebegleiterin bat uns, die mehr als 200 m hohe rissige Felsenwand näher zu betrachten. Dabei entdeckten wir links an der Wand ein liebevolles und freundliches Buddha-Gesicht und rechts eine stehende Figur der Göttin der Barmherzigkeit Guanyin. Am oberen Abschnitt der Wand war eine weitere Figur von Guanyin zu erkennen, diesmal auf einem Thron aus Lotos sitzend. Ein wahres Wunder der Natur! Um es zu bestaunen, strömen unzählige buddhistische Anhänger und Touristen in das Kading Tal...