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(GMT+08:00) 2005-05-30 17:46:02    
Erste Station in Richtung Osten

cri
Nach 6tägiger Erholung und Berichterstattung in Lhasa ist das Reporterteam von CRI am 26. Mai jeweils nach Ngari in Richtung Westen und nach Nyingchi und Shannan in Richtung Osten weitergereist. Der Chefkorrespondent des CRI-Korrespondentenbüros in Lhasa, Wangdui, überreichte jedem von uns einen Hada, einen weißen Begrüßungsschal nämlich. Also, Glück auf den Weg!

Die erste Station in Richtung Osten ist der Kreis Gongbogyamda in der Region Nyingchi, 270 km entfernt von Lhasa. Bis nach Gongbogyamda sind es ungefähr 5 Autostunden auf der Landstraße 318, der Sichuan-Tibet-Straße also. Die Straße ist sehr kurvenreich, doch unser ausgebuffter tibetischer Fahrer Danzeng hat da keine Schwierigkeiten. Auch die schönen Landschaften hatten uns verzückt, und die Fahrt ging sehr schnell vorbei.

Als wir am Pass Milah, Einfahrt von Lhasa in Nyingchi, vorbeifuhren, waren wir begeistert. Der Pass liegt mehr als 5.013 m über dem Meeresspiegel, und die Bergketten sind vom Schnee bedeckt. Wir konnten unsere Begeisterung nicht mehr zügeln, stiegen trotz Kälte, Wind und Sauerstoffmangel aus und machten Fotos zum Andenken. Ich kaufte zusätzlich noch ein Sutrabanner und hängte es an eine Säule auf, um nach tibetischen Sitten für uns zu beten.

Die Fahrt ging weiter, und wir bekamen langsam schwere Augen. Plötzlich fiel uns ein riesengroßer Felsblock ins Auge, der im Fluss Nyang, einem Nebenfluss von Yarluzangbo, emporragt. Er trägt den Namen "Fels in der Brandung". Die Reisenden legen hier häufig kleine Fotopausen ein. Die geschäftstüchtigen Einheimischen haben diese Gelegenheit beim Schopfe gepackt und Kioske und Toiletten am Straßenrand errichtet. Die Getränke und tibetischen Arzneimittel hier sind nicht billig.

Auf dem Berg westlich vom "Fels in der Brandung" ragen weitere sieben große Felsen empor, die wie Menschen aussehen. Überlieferungen nach ist der größte Fels der Buddha Sakyamuni, um den seine sechs Jüngern sitzen und buddhistische Sutras lesen.

Um 13 Uhr erreichen wir endlich den Kreis Gongbogyamda. Es war Zeit für eine Mittagspause, und wir fuhren direkt zur Kreisverwaltung. Dort trafen wir zufällig den Leiter der Abteilung für Aufklärungsarbeit der Kreisverwaltung, Yang Duoxiang. Nachdem die Tagesordnung für den kommenden Tag festgelegt wurde, machten wir uns sofort auf den Weg zum Basum Co See nordöstlich der Kreisstadt.

Das Gebiet um den Basum Co See ist bekannt als die "tibetische Schweiz". Der 18 km lange, 1,5 km breite, rund 26 Quadratkilometer große See ist von hohen Bergen umgeben. Er liegt mehr als 3400 m über dem Meeresspiegel und hat eine durchschnittliche Tiefe von über 60 Metern. Die Farbe des grünen und klaren Wassers variiert in den 4 Jahreszeiten. Man verbindet in erster Linie die schöne Landschaft hier mit den Alpen in Europa. Jährlich von Anfang Mai bis Ende Oktober ist die touristische Hochsaison. Der tibetische Reisebegleiter Nici sagte uns, in der Hochsaison werden hier täglich 500 Reisende registriert, darunter auch Ausländer. Viele kommen aus Italien, Deutschland, Frankreich und Japan und machen hier gern Camping. Es habe auch Deutsche gegeben, die mit eigenen Autos hierher gefahren seien und die Sommerzeit hier verbracht hätten. Dem Leiter der Abteilung für Aufklärungsarbeit der Kreisverwaltung, Yang Duoxiang zufolge, betragen die Einkommen der Eintrittskarten im Basum Co See jährlich mehr als 7 Millionen Yuan, und dies macht knapp ein Viertel der gesamten finanziellen Einkommen des Kreises aus.

Auf der Insel im See gibt es den Tempel Cuozong, der auf eine lange Geschichte zurückblickt. Verehrt wird hier die Figur eines indischen Mönchs. Auch ist auf der Insel ein einzigartiges Phänomen zu bestauen, und zwar wachsen hier Pfirsichbäume und Kiefern gemeinsam. Die mysteriöse Religion und schöne Natur hier ziehen zahlreiche Pilgerinnen und Pilger an, und überall auf der Insel sind flatternde Sutrabanner und Hada zu sehen. Was für ein magisches Gefühl!

Bei der Rückfahrt fielen uns die schönen Neubauten tibetischer Prägung ins Auge. Unser Begleiter Zhang Qiang informierte uns, dass es sich hier um ein Projekt der Regierung des autonomen Gebiets Tibet handle zur Renovierung der Wohnungen, das in letzter Zeit eingeleitet wurde. Dank des Projektes wurde die Mehrzahl der alten Wohnungen in Gongbogyamda umgebaut. Wir machten Halt im Dorf Gala in der Nähe vom Basum Co See und sind bei der Dorfbewohnerin Wuji Com zu Gast. Sie hat ein zweistöckiges Haus mit 12 Zimmern. Im Untergeschoss ist allerlei Krimskrams gelagert, und im Obergeschoss gibt es ein mehr als 80 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit Küche. Die Gastgeberin sagte uns, vor 2 Jahren sei sie in diese neue Wohnung umgezogen. Seitdem wohnt sie nicht mehr mit den Haustieren zusammen. Ihr stehen nun Toiletten und Koben zur Verfügung. Ihre Familie beschäftigt sich mit dem Transport, und das Jahreseinkommen betrage mehr als 20.000 Yuan. Die neue Wohnung habe insgesamt mehr als 100.000 Yuan gekostet, sagte der Tibeterin, und sie selbst habe 70.000 Yuan gezahlt. Für den restlichen Betrag habe sie Zuschüsse der Lokalregierung und finanzielle Unterstützung aus dem Binnenland bekommen.