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(GMT+08:00) 2005-05-17 15:48:16    
Der Laoshan-Berg in Ostchina

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Das Laoshan-Gebirge zählt zu den bekanntesten Gebirgszügen in China. Der höchste Gipfel erreicht eine Höhe von 1133 Metern. An der östlichen Flanke brechen sich die Wellen des Gelben Meeres, und zwischen seinen Felsen, die bis zu den Wolken hinaufragen, an seinen Quellen und seinen zeitlosen Kiefern sollen sich den Legenden nach Heilige und Feen ergötzen.

Am Fuße des Gebirges liegt die Xu-Fu-Insel, über die man sich eine wahre Geschichte erzählt. Vor 2200 Jahren beauftragte der erste chinesische Kaiser Ying Zheng seinen Getreuen Xu Fu, zusammen mit 1000 Knaben und Mädchen vom Laoshan-Gebirge aus in See zu stechen, um den legendären Berg der Unsterblichen zu finden. Von dort sollte Xu Fu für den Kaiser Ying Zheng eine Arznei zur Erlangung von Unsterblichkeit bringen.

Das hohe Gebirge ragt aus dem Gelben Meer in die Höhe. In der lokalen Reisebroschüre steht, dass das Laoshan-Gebirge das einzige Hochgebirge an der ostchinesischen Küste ist. Das Nebeneinander von Gebirge und Meer lässt die Landschaft rund um das Laoshan-Gebirge besonders reizvoll erscheinen. Das bestätigt auch unsere Reisebegleiterin Liu Zhijie:

"Die majestätische Gebirgslandschaft und das tobende Gelbe Meer liegen dicht beieinander. Die Landschaft ist einfach atemberaubend, wenn man vom Meer aus die Gipfel emporragen sieht, oder wenn man von den Bergen hinunter auf das Meer schaut. Steht man auf dem Hauptgipfel, sieht man oft dichten Nebel über dem Meer waten. Und dann hat man das Gefühl, als ob man sich im Himmel befände."

Oft sind der Meeresnebel und die sich stets ändernden Wolkenformationen kaum voneinander zu unterscheiden, dies verstärkt noch das Gefühl, im Paradies zu sein. Bei feinem Nieselregen spannen sich Regenbögen über das Gelbe Meer. Und in der Nacht erhellt der silbrige Mond die übergangslose und schwerelose Schwärze von Himmel und Meer, bis die aufgehende Sonne mit pfirsichfarbenden Strahlen die Kiefern der Gipfel berührt.

Tief im Gebirge herrscht eine absolute Ruhe. Ein idealer Ort für Meditationen. So kommt es nicht von ungefähr, dass Taoisten das Laoshan-Gebirge seit jeher als heiliges Gebirge ansehen. Das älteste taoistische Kloster des Laoshan ist der Palast der höchsten Klarheit. Das Kloster wurde vor rund 2100 Jahren gebaut und steht an den Südhängen des Gebirges. Ursprünglich war es nur eine kleine von Stroh bedeckte Hütte. Während der Song-Dynastie im 10. Jahrhundert wurde das Kloster zu einer großen Tempelanlage ausgebaut. Zur Blütezeit des Taoismus in der Region beherbergte das Gebirge rund 90 taoistische Klöster. Die meisten von ihnen wurden an den Südhängen des Gebirges errichtet.

Anders als die südlichen Hänge sind die Nordhänge des Gebirges wenig kulturell geprägt. Doch zeigt sich hier die Natur von seiner sehr beeindruckenden Seite. Bizarre Gesteinsformationen, sprudelnde Quellen und eine große biologische Vielfalt laden jeden Naturliebhaber ein. Fast um jede Quelle in dem Gebirge rankt eine rührende Legende. Unsere Reisebegleiterin Liu Zhijie erzählt uns eine Geschichte, die erklärt, warum sich in einem Teich am Nordhang des Gebirges dunkelgrünes Wasser befindet:

"Im Volksmund heißt es, dass Göttinnen und Feen in diesem Teich baden. Zufällig rutschte eines Tages einer Fee ein Reif vom Arm hinab auf den Boden, der daraufhin zerbrach. Einige Bruchstücke fielen in den Teich und färbten das Teichwasser für immer dunkelgrün."

Das Laoshan-Gebirge ist auch berühmt für seine Wasserfälle. Am bekanntesten ist wohl der Longtan-Wasserfall, oder Drachenteichfall, der aus einer Höhe von mehr als 20 Metern herabstürzt, wie ein weißer Drachen, der sich von der senkrechten Wand herabwindet, um in dem klaren Teich zu baden.

Zum Schluss unseres Ausflugs in das Laoshan-Gebirge haben wir noch einige Reisetipps für Sie.

Der Südhang des Gebirges ist reich an Kulturschätzen, denn an den Südhängen befinden sich die meisten taoistischen Klöster. Im Norden dagegen ist die Natur besonders schön. Unsere Reisebegleiterin Frau Liu Zhijie empfiehlt den Sommer und Herbst als beste Reisezeit:

"Sommer und Herbst sind ideale Zeiten, um die Landschaft des Laoshan zu bewundern. Im Sommer ist Flutzeit, dann sind die Wasserfälle reich an Wasser. Und im Herbst färben sich die Wälder des Gebirges rot und braun. Der Winter ist auf den Gipfeln sehr kalt. An Nordhängen sind vor allem bizarre Gesteinformationen und klare Quellen sowie rauschende Wasserfälle zu sehen."

Ideale Reisesouvenirs des Laoshan-Gebirges sind vor allem Mineralwasser und Tee. Und als lokale Spezialität probieren Sie doch mal den mit Ziegemilch zubereiteten Tofu.

Das Laoshan ist verkehrsgünstig gelegen. Es ist direkt von einem Vorort der Küstenstadt Qingdao zu erreichen. Nach Qingdao gibt es bequeme Flugverbindungen von Beijing oder Shanghai. Per Zug kann man Qingdao direkt von Beijing aus erreichen. Zwischen dem Hauptbahnhof von Qingdao und dem Laoshan-Gebirge verkehren Busse der Linie 311. Und vom Stadtzentrum von Qingdao bringt sie Bus Nummer 110 direkt an den Fuß des Laoshan-Gebirges.