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(GMT+08:00) 2005-05-06 18:24:34    
Gedenken an den Krieg gegen den Faschismus in Italien

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Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem 2. Weltkrieg ist die Erinnerung noch nicht verblasst, sondern wird immer noch wach gehalten. Man muss jedoch feststellen, dass die Bedrohung durch den Faschismus heute noch immer existiert.

Wie sollen die Menschen in der heutigen Zeit also den 2. Weltkrieg beurteilen? Zu dieser Frage äußerte sich der Rektor der John-Cabot-Universität in Rom, James F. Creagan wie folgt:

"Ich kann Ihnen über meine eigenen Gefühle erzählen. Mein Onkel war damals US-Soldat, der an Militäroperationen in Italien teilnahm. Er war bei der Landung der alliierten Truppen in Saleno dabei und wurde vom dortigen Volk begrüßt. Ich meine, dass das Gedenken an den Krieg gegen den Faschismus die Erinnerung an die Völker zahlreicher Länder, darunter auch China und Italien, die für Freiheit gekämpft haben, mit einschließt."

Auf einem Friedhof in einem Vorort von Rom sind mehr als 10 000 US-Soldaten, die während des 2. Weltkrieges in Italien gefallen sind, begraben. Dort traf unser Korrespondent Herrn Joseph Bevilacqua, einen Veteranen des 2. Weltkrieges. Er ist

"Die Gefallenen, die hier begraben sind, waren Jugendliche im Alter von 18 bis 25 Jahren. Damals wurde der Krieg gegen den Faschismus weltweit geführt. Sie dienten einer großen und bedeutungsvollen Sache. Sie verließen ihre Heimat, kamen hierher und wussten gar nicht, was auf sie wartete. Sie leisteten große Opfer und starben in jungen Jahren. Manch einer erlitt einen qualvollen Tod."

Joseph Bevilacqua meinte ferner, er habe an einem gerechten Krieg gegen den Faschismus teilgenommen, aber der Krieg in ihm auch tiefe Wunden hinterlassen.

Noch schmerzvoller für den Veteranen ist allerdings, dass in den letzten Jahren die faschistisch-rechtsextremen Kräfte in Deutschland, Japan und Italien wieder erstarkt sind. Einige Politiker haben sogar versucht, die Geschichte zu verdrehen und den Faschismus zu beschönigen. Der Veteran betonte, dies sei eine große Beleidigung für alle, die am Krieg gegen den Faschismus teilgenommen haben.

Prof. David Miller von der St. John-Universität in Rom wies darauf hin, dass in Italien, wo der Faschismus entstanden ist, zahlreiche Politiker versucht haben, die faschistische Geschichte des Landes zu verdrängen. Ihr Ziel dabei ist es, ihre eigenen politischen Interessen zu realisieren. Allerdings müssten die Menschen diese historischen Ereignisse fest im Kopf behalten, was einer gesunden Entwicklung des Landes und der Politik von Italien zugute kommen würde. Prof. Miller sagte, dass man den nachfolgenden Generationen die Wahrheit erzählen müsste, nur dann könnten die Jugendlichen lernen, sich der Wahrheit zu stellen.

Erfreulicherweise ist der Großteil der italienischen Bevölkerung, die stark unter dem Krieg gelitten hat, stets sehr wachsam gegenüber faschistischen Tendenzen. Innerhalb kurzer Zeit haben die wichtigsten Fernsehstationen in Italien in der Hauptsendezeit zahlreiche Kino- bzw. Fernsehfilme über den 2. Weltkrieg ausgestrahlt. Mehrere Überlebende des Krieges haben über die Medien ihre Erlebnisse an Jugendliche weitergegeben. Der bekannte italienische Politikbeobachter Franco Pavacello sagte:

"Wenn wir über den Faschismus nachdenken, müssen wir bedenken, dass schon vor dem 2. Weltkrieg diese Ideologie in Italien hoch im Kurs stand. Das italienische Volk litt sehr unter dem anschließenden Krieg. Bis heute lehnt der Großteil Italiener den Faschismus entschieden ab."

Pavacello erklärte weiter, dass sich die Pazifisten durch ihre Erlebnisse im Krieg sehr dafür verantwortlich fühlen, die späteren Generationen die katastrophalen Folgen des Faschismus auf die ganze Menschheit auf keinen Fall vergessen zu lassen. Nur wenn dieses dunkle Kapitel der Geschichte als Spiegel ernst genommen wird, könnte Italien nicht mehr in den Sumpf des Faschismus geraten.