Die Aggression gegen Tibet In den 60er und den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts schickte Großbritannien zahlreiche Spione nach Tibet, die sich als Reisende oder Forscher ausgaben. Im Jahr 1875 überquerte der Brite Augustus Raymond Margary an der Spitze von 200 Männern Chinas Südwestgrenze und drang von Burma aus in die chinesische Provinz Yunnan ein, wurde jedoch bei einem Widerstand von Seiten der Einheimischen getötet, und die anderen Invasoren wurden vertrieben. Von diesem Vorfall ausgehend, zwang Großbritannien den Qing-Hof 1876 zur Unterzeichnung des Vertrag von Yantai, dem gemäß die Briten das Recht erhielten, zur "Erkundung" von Handelsrouten Leute nach Yunnan zu schicken, oder von China via Tibet nach Indien bzw. umgekehrt. Damit stand Großbritannien der Weg nach Yunnan und Tibet offen.
Im Jahr 1888 unternahmen die Briten einen Aggressionskrieg gegen Tibet, wobei sie auf einen zähen Widerstand der tibetischen Armee und Bevölkerung stießen. Mehr als 100 Aggressoren wurden getötet oder verwundet. Die korrupte Qing-Regierung aber verbot den Tibetern jeden Widerstand gegen die Invasoren, die tiefer in das Land eindrangen. Im Jahr 1890 verhandelte die Qing-Regierung mit Großbritannien die Grenzfrage und unterzeichnete den Sikkim-Tibet-Vertrag. Im Jahr 1893 öffnete die Qing-Regierung auf Verlangen der Briten die tibetische Stadt Yadong für den Handel. Von da an benutzte Großbritannien Indien und Burma als Basis für seine Operationen und setzte seine Aggression gegen Yunnan und Tibet fort.
Die Aggression gegen Taiwan Die USA hatten schon seit langem ein Auge auf die chinesische Insel Taiwan geworfen. Im Jahr 1856 schlug der amerikanische Gesandte P. Parker seiner Regierung einen "politischen Ausgleich zwischen den Großmächten" auf Kosten der anderen Länder dergestalt vor, dass "Frankreich Korea, Großbritannien Zhoushan und die USA Taiwan besetzt halten" sollten. 1867 schickten die USA sogar Kriegsschiffe zur Insel und landeten Truppen an ihrer Südspitze, die jedoch von der einheimischen Gaoshan-Nationalität vertrieben wurden.
Von den USA ermutigt, überfiel Japan im April 1874 mit 3000 Soldaten die Insel Taiwan. Die einheimischen Gaoshan und die Han-Einwohner verteidigten gemeinsam die Insel von strategischen Positionen aus, so dass der Vormarsch der Japaner unter Verlusten zum Stoppen kam. Durch die "Vermittlung" der USA und Großbritanniens jedoch stimmte die korrupte Qing-Regierung einer Reparationszahlung von 500 000 Tael Silber an Japan zu, unter der Bedingung, dass seine Soldaten abzogen.
Während des Chinesisch-Französischen Kriegs überfielen französische Kriegsschiffe im August 1884 die Festung Jilong auf Taiwan und im Oktober 1884 noch einmal die Insel, doch trafen sie beidemale auf einen heftigen Widerstand von Armee und Bevölkerung und erlitten jeweils eine schwere Niederlage.
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