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(GMT+08:00) 2005-04-29 13:45:33    
Die Alarmglocke muss lange Zeit ausgelöst bleiben

CRI

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 60. Mal. Überall wird durch alle möglichen Gedenkfeiern dieses Ereignisses gedacht. Allerdings kann man beobachten, dass rechtsextreme Kräfte in Deutschland aufstreben. Kennen die deutschen Jugendlichen, die die Leiden des Krieges nicht mitbekommen haben, die deutsche Geschichte? Wie reagiert die deutsche Politik, damit Kinder und Jugendliche dem Extremismus abschwören?

Die Jugendlichen repräsentieren die Zukunft eines Landes. Nur mit dem richtigen Geschichtswissen kann sich ein Land realitätsnah orientieren und weltweit respektiert werden. So sind die deutschen Schulen gefordert, ihren Schülern die neuere Geschichte, insbesondere den unsäglichen Zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung, zu vermitteln. Das deutsche Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie die zuständigen Schulbehörden auf Landesebene haben alle deutschen Schulen aufgefordert, die Wissensvermittlung über die Geschichte des Zweiten Weltkrieges in allen Lehrplänen aufzunehmen. Der Vizedirektor der Mittelschule im bayerischen Neukirchen, Christian Hofmaier, sagte:

"Für mich ist, glaube ich, ganz wichtig, wie in den Grundwissen und Kernkompetenzen darauf eingegangen wird. Da heißt es ausdrücklich: Die Schüler sollen wissen, dass im Nationalsozialismus mit terroristischen, menschenverachtenden Mitteln Herrschaft gesichert und ideologische Vorstellungen durchgesetzt wurden. Und der zweite Punkt in dem Grundwissen heißt: Wissen, dass der zweite Weltkrieg unsägliches Leid über die Menschen brachte. Dann gibt es, wie gesagt, diese Hinweise in der Verfassung. Die Verfassung verlangt ausdrücklich die Achtung der Würde des Menschen und die Erziehung im Sinne der Völkerverständigung."

Wie betrachten nun aber die deutschen Schüler die Geschichte des 2. Weltkrieges? Dazu der 17-jährige Schüler Johannes Petereit:

"Besonders wichtig ist, dafür zu sorgen, dass es nachträglich nicht vereinfacht oder vergessen wird, auch nicht falsch dargestellt wird, dass es auch im Sinne der totalen Brutalität, so wie es war, auch geschildert wird. Und nicht nur, weil man denkt, es ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte, da drüber schweigt oder es vergisst, weil - Vergessen kann dazu führen, dass diese Probleme von neuem entstehen."

Bemerkenswert ist es, dass die deutsche Bundesregierung und alle Bundesländer die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Bekämpfung des neuen Rechtsextremismus zur Kenntnis genommen haben. Der Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Brandenburg, Matthias Platzeck sagte auf einer Gedenkveranstaltung des 60. Jahrestages der Schlacht um die Seelower Höhen:

"Rechtsextremismus tritt uns gegenüber, indem er beispielsweise sich offen äußert und antisemistisch agiert und deutschen Nationalsozialismus und Kriegsschuld verharmlost. Ich versichere Ihnen von hier noch einmal, dass nicht resignatives Zurückziehen die Antwort auf diese Entwicklung sein darf und sein wird, sondern ganz im Gegenteil ein stärkeres Auseinandersetzen wie vehementeres Einmischen."

Die Alarmglocke muss für lange Zeit ausgelöst bleiben! Nur wenn man ernsthaft Lehren aus der Geschichte zieht und kontinuierlich mit allen Mitteln gegen Extremismus, Antisemitismus und Rassendiskriminierung angeht, wird sich die geschichtliche Tragödie nicht wiederholen.