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(GMT+08:00) 2005-02-18 14:16:07    
Potala-Palast: Prächtiger Baumkomplex

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Geht man vom Potala-Platz nach Norden, zunächst durch ein Steintor, dann immer weiter nach Norden, sieht man bald eine breite Treppe, die den Berg hinauf zum Osttor und zum Westtor führt. Das Osttor ist ein Haupteingang in den Potala-Palast. Die Treppe emporsteigend, erreicht man zunächst die 1600 Quadratmeter große "Deyangxia"-Terrasse. Von hier aus sahen sich der Dalai Lama und andere Würdenträger tibetische Opern und Tanzveranstaltungen an. An der südlichen und nördlichen Seite der Terrasse sind Wandelgänge, die östliche und die westliche Seite waren früher die Mönchschule. In der Mitte der westlichen Seite liegt der Haupteingang in den Weißen Palast.

Der Weiße Palast befindet sich östlich vom Roten Palast und umfasst die Osthalle, die Sonnenlichthalle sowie Unterkünfte und Verwaltungsräume.

Die Osthalle ist die größte Halle, die Haupthalle des Weißen Palasts. Dort fanden wichtige religiöse und politische Feiern statt. Nach Anerkennung des 5. Dalai Lama als religiöser und politischer Führer durch den Kaiser Shunzhi der Qing-Dynastie wurden alle wichtigen Zeremonien, z. B. Zum Regentschaftsbeginn oder anlässlich des Amtsantritts eines Dalai Lama, hier unter der Leitung des Kommissars in Tibet durchgeführt. In der Mitte, genau nach Norden gerichtet, steht der Thron des Dalai Lama. Über dem Thron hängt eine Kalligraphie des Qing-Kaisers Tongzhi "die Grenzen befrieden". In der Halle sind herrliche Wandgemälde zu sehen, zwei davon sind besonders interessant. Das eine stellt die legendäre Verwandlung eines Affen in den Menschen dar, das andere zeigt die Geschichte der Prinzessin Jincheng der Tang-Dynastie.

Die Sommerlichthalle liegt über der Osthalle, unter dem Dach des Weißen Palastes. Es sind eigentlich zwei Hallen: Ostsonnenlichthalle und Westsonnenlichthalle. Die Westsonnenlichthalle wurde vom 5. Dalai Lama und die Ostsonnenlichthalle vom 13. Dalai Lama erbaut. Die Sonnenlichthalle dient als Unterkunfts- und Verwaltungsraum der Dalai Lamas ( im Sommer und im Herbst sind sie dann meistens in Norbulingka ). Die Westsonnenlichthalle war das Schlafgemach des 13. Dalai Lama und die Ostsonnenlichthalle das Schlafgemach des 14. Dalai Lama. In der Halle sind die Buddhafiguren aus Gold und die Statue des Guanyin-Bodhisattwa ist aus Jade. Es gibt hier sehr viele buddhistische Schriften, altes Porzellan und viele andere originale Kostbarkeiten.

Der Rote Palast dient zu religiösen Festveranstaltungen. Im Roten Palast stehen 8 Stupas für die verstorbenen Dalai Lamas. Die Stupas des 5. und des 13. Dalai Lamas sind die prächtigsten. Hier sind viele Kostbarkeiten und kunstgewerbliche Gegenstände zu sehen, wie z. B. Kaiserliche Edikte von Kaiser der Ming- und der Qing-Dynastie, Geschenke, goldene Urkunden und Siegel, die die Zentralregierung verschiedener Dynastien

den Dalai Lamas verliehen hat, seltene Schriften, schöne Buddhafiguren, Musikinstrumente und sonstige Kultgeräte.

Der Stupa für den fünften Dalai Lama und die Stupa-Halle befinden sich im 4. Stock des Roten Palastes. Die 14,5 m hohe fünfstöckige Stupa-Halle ist der größte Gedächtnisstupa im ganzen Potala-Palast. Diese Stupa-Halle ist in ihrer architektonischen Gestaltung der 14 m hohen Gedenkhalle Geleg Toinjor für den 13. Dalai Lama ebenbürtig. Die Bauarbeiten für diese Halle begannen 1934 und wurden drei Jahre später abgeschlossen. In der Halle befinden sich große Wandmalereien mit Darstellungen aus dem Leben des 13. Dalai Lama, darunter eine Darstellung seines Empfangs bei Kaiserwitwe Cixi und durch Kaiser Guangxu im Jahr 1908.

Die große Westhalle steht östlich der Gedenkhalle für den fünften Dalai Lama. Sie hat eine Fläche von 680 m2 . und ist die größte Halle im Roten Palast, im Potala-Palast überhaupt. Dort steht das Standbild des fünften Dalai Lama. Auf der östlichen Seite gibt es Wandmalereien mit folgenden Darstellungen: Empfang des fünften Dalai Lama bei einer Audienz durch Kaiser Shunzhi, seine feierliche Begrüßung durch hohe kaiserliche Beamte, seine Fahrt in der vom Kaiser geschenkten, mit einem goldenen Dach versehenen Sänfte in die Hauptstadt sowie sein Besuch kultureller Darbietung in der Hauptstadt. In der Großen Westhalle werden zwei von Kaiser Kangxi 1696 geschenkte, aus goldenen Fäden gewebte große Vorhänge aufbewahrt, die anlässlich der Einweihung des Roten Palastes überreicht wurden und die Glückwünsche des Kaisers zum Ausdruck bringen. In der Halle hängt noch eine von Kaiser Qianlong 1760 geschenkte goldene Tafel mit der Devise: Ursprung des gedeihenden Lotus. Unter dieser Tafel steht der Thron des Dalai Lama.

Die höchste Halle des Roten Palastes ist die Halle der "Überwindung des Trilokyas" (etwa: dreistufiger irdischer Welt ). Sie hat eine besondere Bedeutung für den ganzen Palast. Hier stehen ein Bild des Kaisers Qianlong und eine in Chinesisch, Tibetisch, Mandschurisch, und Mongolisch verfasste Ehrentafel, die den Wunsch für "ein langes Leben des gegenwärtigen Kaisers" zum Inhalt hat. Jährlich kam der Dalai Lama mit Beamten der Lokalregierung und Äbten der drei großen Klöster zum Neujahr nach dem tibetischen Kalender hierher, um zu beten. An der westlichen Wand steht eine Statue der Göttin der Barmherzigkeit mit elf Gesichtern und eintausend Armen, die der 13. Dalai Lama für 10 000 Tael Silber gießen ließ.

Im Potala-Palast sind die aus der Frühphase stammende Höhle des Dharma-Königs für meditative Übungen und der Halle der Göttin der Barmherzigkeit gut erhalten. Die Höhle ist in den Felsen gehauen und hat eine Fläche von weniger als 27 m2 . Überlieferungen zufolge machte einst Songtsan Gampo hier meditative Übungen. In der Höhle stehen aus der Tubo-Zeit stammende, bemalte Skulpturen von Songtsan Gampo, Prinzessin Wencheng, Prinzessin Chizun ( Bhrikuti Devi ) und Gartongtsan sowie Thonmi Sambhota. In der Höhle kann man noch einen Kochherd, Töpfe und Mörser aus Stein sehen, die einer volkstümlichen Überlieferung nach von Songtsan Gampo benutzt wurden. Die Halle der Göttin der Barmherzigkeit liegt über der Höhle der Dharma-Königs und ist ein Bauwerk aus der Frühphase des Potala-Palasts, doch wegen zahlreicher Reparaturen ist nun um vom Original nichts mehr zu sehen. Oberhalb der Tür hängt waagerecht eine Tafel mit einer von Kaiser Tongzhi geschriebenen Widmung. In der Halle steht eine Statue von Pharba Lonsang Xaran, der als allmächtiger Gott verehrt und angebeten wird.

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