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(GMT+08:00) 2004-12-06 17:12:59    
Junge Fußballer aus China werden in Deutschland trainieren

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Trotz wiederholter Rückschläge -- die chinesische Fußball-Nationalelf konnte sich erneut für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nicht qualifizieren -- ist es weiterhin der Traum aller chinesischen Fußballfans, dass China im Fußball an der Weltspitze mitmischt. Um diesen Traum zu erfüllen, richtet man in China nun die Augen nach Deutschland. Der chinesische Fußballverband und der deutsche Fußballbund haben neulich ein Kooperationsprojekt beschlossen. So wird ein Jugendteam, das vom chinesischen Fußballverband nominiert wurde, zur Ausbildung beziehungsweise zum Training in die bayerische Stadt Bad Kissingen reisen. Fen Jianming, Leiter der Jugendabteilung des chinesischen Fußballverbandes, umreißt das Ziel des Projekts so:

"Das Kooperationsprojekt beinhaltet vor allem drei Gesichtspunkte: Zum einen soll eine Basis für die Nachwuchsbildung des chinesischen Fußballsports etabliert werden, damit sich das Niveau des chinesischen Fußballs dem von Europa annähert und eventuell chinesische Hoffnungs- und Leistungsträger entdeckt werden. Zum anderen soll diese Maßnahme der Anfang eines regen Austausches mit europäischen Fußball-Großnationen bilden, insbesondere was Trainings- und Ausbildungsmethoden im Jugendbereich betrifft. Nicht zuletzt soll das Projekt dem Abschneiden des chinesischen Fußballs bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beijing zugute kommen."

Bereits im August 2003 war das Projekt "Starteam 08" angeleiert worden. Nach landesweiter Suche und Anwendung strenger Auswahlkriterien ist es nun soweit: Das chinesische Team, bestehend aus 27 jugendlichen Kickern zwischen 15 und 19, wird am 8. Dezember 2004 seine Trainingsreise nach Deutschland antreten. Dazu erklärte Cheftrainer Eckhard Krautzum aus Deutschland, sein Konzept bestehe aus drei Bestandteilen, und zwar spielerischer Praxis, taktischem Verhalten sowie "Klotzen" von Kondition. Der 63jährige, der in seiner 35jährigen Trainerkarriere einige Klubs der ersten und zweiten deutschen Bundesliga, ausländische Spitzenclubs und gar Nationalmannschaften gecoacht hatte, wird seinem neuen chinesischen Team nach kurzem Training in Bad Kissingen nach Argentinien reisen, um gegen die Fußballriesen River Plate und Bocca Junior sowie die argentinische U-19 Nationalelf zu kicken. Auf dem Programm stehen ferner die Teilnahme an der U20- und U17-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Holland beziehungsweise in Peru sowie eine Reihe von Freundschaftsspielen gegen verschiedene Gegner in verschiedenen Ländern. Auch an die Freizeit der jungen Kicker ist gedacht worden. Sprach- und Computerkurse sowie Unterricht in Psychologie und in deutscher Landeskunde sollen sie bei Laune halten. Viele Treffen sind organisiert, um Kontakt mit Jugendlichen aus aller Welt zu pflegen. Auch haben große deutsche Fußballklubs die jungen Chinesen als Zuschauer bei Bundesligaspielen eingeladen.

"Ich rechne damit", machte Cheftrainer Eckhard Krautzun seine Zuversicht deutlich, "dass bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beijing die chinesische Fußballnationalauswahl mindestens das Halbfinale erreichen wird." Bestenfalls solle es sogar eine Medaille geben, da mehrere talentierte Kicker dem neuen Cheftrainer bereits ins Auge gefallen sind. "Ich bin nach China gekommen, um meine 35jährigen Erfahrungen als Coach in das Jugendteam einzubringen. Ich werde die Mannschaft körperlich, technisch und mental stark machen und an die Weltspitze führen".

Der Kooperationspartner des jährlich auf zwei bis drei Millionen Euro veranschlagten Projekts ist die deutsch-chinesische Fußballakademie DCFA, die von der Stadt Bad Kissingen gegründet wurde. Der Bürgermeister von Bad Kissingen und Präsident der Akademie Karl-Heinz Laudenbach äußerte sich zuversichtlich, dass seine Stadt mit ihrer Struktur, den Gesundheits- und Sporteinrichtungen sowie Fußballplätzen zum Projekt beitragen kann:

"Als die chinesische Seite zusammen mit dem Bad Kissingen auf uns suchten, das Projekt zu unterstützen, haben wir zunächst mal von der Organisation überzeugen können, und der DFB pflegt seit vielen Jahren eine sehr gute Beziehung zum chinesischen Fußballverband, und wir möchten natürlich unseren Teil dazu beitragen, dass das Projekt in geordneter Bahn verläuft, werden sicherlich versuchen, einige Know-How zu liefern, ja das Projekt positiv zu bekleiden. Wir möchten natürlich helfen, dass das Projekt ein Erfolg sein wird. Und das ganze kommt endlich dem Fußball zugute, und daran liegt unser alle Interesse."

Das Projekt steht auch unter Schirmherrschaft des deutschen Fußballbundes (DBF). Dazu erklärte der DFB-Vertreter Markus Weidner:

"Ich glaube, meine Stadt hat alle Voraussetzungen, etwas positives auch im Austausch von Kulturen und von Tradition beizutragen. Und Fußball ist ein ganz wichtiges Thema in Deutschland und in China. Und dieses Projekt kostet, wenn man es gut, mit hoher Qualität, realisieren möchte, auch sehr viel Geld. Und ich glaube, in China wird man sehen, dass Bad Kissingen eine besondere Stadt ist, und wir werden uns natürlich freuen, wenn Menschen aus China, wenn sie in Europa sind, auch zu uns kommen und sehen, wo ihre Spieler untergebracht werden, wie ist dort Leben, und wir freuen uns über jeden Gast, der aus China zu uns in die Stadt kommt."