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(GMT+08:00) 2004-09-08 09:10:52    
Der erste Kaiser von China--Qinshihuangdi

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M: Sie haben bestimmt schon etwas von den Tonsoldaten in der Nähe von Xi'an in der Provinz Shaanxi gehört. Aber wissen Sie auch, wie die Tonsoldaten entstanden sind? Im Jahre 1974 stießen Bauern in der Nähe von Xi'an beim Bau eines Brunnens auf einen unterirdischen Hohlraum. Und dort fanden sie eine lebensgroße Kriegerfigur aus unglasiertem, gebranntem Ton. Die Bauern hatten die Tür ins erste chinesische Kaiserreich geöffnet. Archäologen fanden dort Tausende von lebensgroßen Statuen. Krieger, Pferde und Streitwagen aus Terrakotta, die ihren toten Herrscher, also den ersten chinesischen Kaiser, bewachen sollten, wurden dort gefunden.

F: Die unterirdische Anlage erstreckt sich über 200 Meter von Osten nach Westen und über 60 Meter von Norden nach Süden. Sie liegt 5 Meter unter der Erdoberfläche und ist 3 Meter tief. Schon bei den ersten Ausgrabungen fand man dort viele zerstörte Figuren. Grabräuber hatten sehr bald nach dem Tod des Kaisers die Schätze geplündert. Noch immer sind nicht alle Geheimnisse dieser Tonkrieger gelüftet worden, denn solche Ausgrabungen nehmen viel Zeit in Anspruch.

M: Das Gewicht einer Figur betrug etwa 200 Kilogramm. Jede ist aus zwei Teilschichten aufgebaut und innen hohl. So wurde verhindert, dass sie im noch weichen Zustand unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrach. Wahrscheinlich haben die Töpfer die Krieger der Qin-Armee als Modelle genommen. So schauen uns aus den Gesichtern der Tonsoldaten Menschen an, die damals wirklich gelebt haben.

F: Ja. Und nun sprechen wir über den ersten Kaiser Chinas, Qin Shiguangdi also. Bevor in China ein Kaiser regierte, war das Land zerrissen. Es gab viele kleine Teilstaaten, welche dann aber immer mehr von dem Staat Qin unterworfen wurden. Im Jahre 246 v. Chr. bestieg der Qin-König Zheng im Alter von 13 Jahren den Thron. Im Jahre 221 v. Chr. hatte der das Reich wieder vereint und herrschte über "Alles unter dem Himmel".

M: Er ließ sich zum ersten Kaiser von China ausrufen. Dabei gab er sich den Namen Qin Shihuangdi, das bedeutet Göttlichkeit, die den Glanz des Himmels ausstrahlt. Qin Shihuangdi ist als Unterdrücker der Menschen in die Geschichte eingegangen. Diesen seinen schlechten Ruf verdankte er vor allem zwei Ereignissen: So ließ der Kaiser alle Bücher verbrennen, die sich mit der Vergangenheit beschäftigten. Der Kaiser wollte, dass die Geschichte Chinas erst mit seiner Thronbesteigung begann. Weiterhin wurden 460 Gelehrte, die Widerstand leisteten, in einem Tal außerhalb der Stadt lebendig begraben.

F: Aber trotz all seiner Fehler waren auch seine Leistungen beachtlich. Die heutige chinesische Schrift basiert auf den Schriftzeichen, die er festlegte. Er vereinheitliche Münzen, Maße und Gewichte. Er ließ Straßen bauen, die das ganze Land miteinander verbanden. Dann teilte er das Land in Verwaltungsbezirke, und damit war China politisch und wirtschaftlich geeint.

M: Aber auch der Kaiser wurde von Todesahnungen geplagt. Das Verlangen nach ewigem Leben wurde immer größer. Einen Großteil seiner Zeit verbrachte er deshalb damit, nach dem Elixier der Unsterblichkeit zu suchen. Gleichzeitig ließ er rechtzeitig mit dem Bau eines prächtigen und gewaltigen Grabmals beginnen. Die Überreste dieses Baus liegen rund 900 m von der Anlage mit den Tonsoldaten entfernt, die ihren Kaiser im Jenseits bewachen sollen. Dort befand sich selbst ein Verhandlungsraum für eine große Zahl von Regierungsbeamten.

F: Im Jahre 210 v. Chr. starb der erste Kaiser von China im Alter von 50 Jahren auf einer Inspektionsreise. Sein Tod wurde damals geheim gehalten. Nicht einmal das Gefolge hatte den Tod des Kaisers bemerkt. Der Sommer war aber heiß, und so begann der kaiserliche Leichnam sehr schnell zu verwesen. Deswegen ließen die engsten Vertrauten des Kaisers einen Wagen mit faulenden Fischen mitführen, um den Leichengeruch zu überdecken. Erst zwei Monate später wurde der Kaiser in der Hauptstadt königlich begraben. Nachdem der Kaiser ins Grab gelegt und das Grab verschlossen war, wurden die mittleren und äußeren Tore versperrt, sodass alle, die mit dem Begräbnis zu tun hatten, eingeschlossen waren. Die Grabkammer umfasst zwei Quadratkilometer und lässt daneben die ägyptischen Pyramiden klein aussehen. Bis heute erhebt sich der Grabhügel weiterhin sichtbar aus der Ebene, und bis heute hat ihn niemand geöffnet.