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(GMT+08:00) 2004-09-03 19:04:25    
Das fröhliche Leben eines südkoreanischen Ehrpaars in Hangzhou

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F: Huang Gang, warst du eigentlich schon einmal in Hangzhou?

M: Ja, klar. Die Stadt wird in China übrigens als "Paradies auf Erden" bezeichnet. Sie hat mir ziemlich gut gefallen: Eine schöne Landschaft, gaumenschmeichelnde Leckereien und die ganz besondere Atmosphäre einer tief verwurzelten Kultur... Wem würde das nicht gefallen?

F: Na ja, klingt ganz nach einer hoch attraktiven Tourismusstadt. Dann ist es doch aber richtig schade, dass du nur einmal in Hangzhou warst. Da erging es einer südkoreanischen Familie ganz anders. Die sind gleich da geblieben und leben nun schon seit fünf Jahren in der Stadt.

M: Machst du Scherze?! Doch wenn ich es mir richtig überlege, haben sie damit eigentlich genau die richtige Entscheidung getroffen. Hangzhou ist nämlich nicht nur eine schöne Tourismusstadt, sondern bietet auch ein sehr gutes Lebensumfeld.

F: Genau das hat auch Kim Gyeong Seok und seine Frau Hue Jung Suk überzeugt. Sie sind vor 5 Jahren mit ihren zwei Töchtern nach Hangzhou gekommen.

M: Na, gut. Aber deshalb bleibt man ja nicht einfach gleich mit der ganzen Familie da, und das auch noch 5 Jahre lang. Da steckt doch sicherlich noch mehr dahinter.

F: Um deine Neugier zu befriedigen, lassen wir am besten die Mutter, Hue Jung Suk, zu Wort kommen.

"Es sind nun schon 8 Jahre vergangen, seitdem wir aus Südkorea nach China gekommen sind. Mein Mann hat zunächst in Tianjin studiert und danach in Hangzhou. Da wir beide sehr an Kultur interessiert sind, haben wir Hangzhou für uns als einen angemessenen Ort empfunden."

M: Ach so. Dann lebt die ganze Familie deshalb in China, weil der Vater chinesische Kunst studieren wollte?

F: Ja, genau. Herr Kim hat großes Interesse für die chinesische Kunst und Kultur. Deshalb hat er beschlossen, nach seinem Studium in Südkorea an der Universität von Tianjin in Nordchina ein Aufbaustudium über chinesische Sprache zu machen.

M: Ja, und seine Frau und seine Töchter haben ihn nach China begleitet, nicht wahr?

F: Genau. Und Herr Kim bereut seine Entscheidung in keinerlei Weise. Er sei froh, dass er sich für ein Diplomstudium an der Chinesischen Kunstakademie entschieden hat:

"Die ganze Stadt Hangzhou gleicht einem romantischen chinesischen Landschaftsgemälde. Außerdem befindet sich meine Uni am Ufer des schönen Westsees. Solche Landschaften gibt es nicht in Südkorea. Auch der Lebensrhythmus gefällt mir sehr gut. Im Gegensatz zum stressigen Leben in Südkorea, fühle ich mich in Hangzhou jeden Tag wie im Urlaub."

F: Na, dann wundert es mich wirklich nicht mehr, wieso Hangzhou in China als "Paradies auf Erden" gilt. Ach ja, das würde mir auch gefallen...

M: Aber nicht dass du jetzt auf die Idee kommen solltest, alles stehen und liegen zu lassen und nach Hangzhou zu fahren. Aber eines würde mich noch interessieren. Was macht eigentlich Frau Hue Jung Suk, während sich ihr Mann auf sein Studium konzentriert? Ist sie den ganzen Tag Hausfrau?

F: Keinesfalls. Natürlich kümmert sie sich um ihre Familie. Nebenbei jedoch unterrichtet sie in Hangzhou Koreanisch. Außerdem organisiert sie hin und wieder Veranstaltungen zum Kulturaustausch zwischen China und Südkorea.

M: Das ist doch toll, dass Frau Hue Jung Suk nicht nur die chinesische Kultur genießt, sondern auch den Chinesen die südkoreanische Kultur näherbringt.

"Ich habe einmal in einer Grundschule in Hangzhou eine Wochenveranstaltung für chinesisch-südkoreanischen Kulturaustausch organisiert. Dabei habe ich den Schülern auch gezeigt, wie man das typisch südkoreanische Sauerkraut, also Kimchi, zubereitet. Außerdem habe ich ihnen noch die traditionelle südkoreanische Kleidung, Kunst und traditionelle Wohnungen vorgestellt. Am letzten Tag gab es dann noch eine Ausstellung. Das hat allen hier Spaß gemacht."

M: Klingt hoch interessant. Ich wäre auch gerne dabei gewesen. Aber weißt du, was mich noch unheimlich wundert? Das Ehepaar spricht fließend und richtig gut chinesisch.

F: Ja, finde ich auch beeidruckend. Und auch ihre zwei Töchter, im Alter von 13 und 12 Jahren, sprechen super chinesisch. Die Mädchen haben es ja schließlich von klein auf und in der Schule gelernt. Da ist gar kein Unterschied zu ihren chinesischen Mitschülern zu hören.

M: Moment mal. Sagtest du gerade von klein auf? Heißt das auch, dass sie zu Hause untereinander, also auch mit ihren Eltern, chinesisch sprechen?

F: Genau. Sie wechseln die Sprachen ab und sprechen mal koreanisch und mal chinesisch. Und natürlich müssen sie sowohl über die chinesische, als auch über die südkoreanische Geschichte und Kultur Bescheid wissen. Dazu noch einmal Frau Hue Jung Suk:

"Während meine ältere Tochter Er'hu spielen lernt, spielt die jüngere auf der chinesischen Zither. Wir haben an die beiden recht hohe Ansprüche und legen dabei großen Wert auf die chinesische Kultur. Deshalb lassen wir sie auf traditionellen chinesischen Instrumenten spielen lernen. Wenn mein Mann am Wochenende beschäftigt ist, gehe ich mit meinen Töchtern in Museen und Kunsthallen."

M: Das wird ja immer besser. Also, nicht nur der Vater, sondern auch seine beiden Töchter studieren in Hangzhou chinesische Kultur.

F: Das kann man so sagen. Und sie genießen auch alle gemeinsam die schöne Landschaft in Hangzhou. Frau Hue Jung Suk findet es am schönsten, wenn die ganze Familie nach dem Abendessen gemeinsam einen Sparziergang am Ufer des Westsees macht:

"Unsere Wohnung befindet sich am Ufer des Westsees. Nach dem Abendessen machen mein Mann, unsere Töchter und ich einen Bummel am Westsee und genießen die dortige wunderschöne Landschaft. In den verschiedenen Jahreszeiten zeigt sich auch die Schönheit des Westsees ganz unterschiedlich. Das können Kurz-Touristen gar nicht nachempfinden, und wir sind mit dieser Stimmungsveränderung am Westsee inzwischen sehr vertraut."

M: Frau Hue Jung Suk sagte außerdem, auch wenn die Stadt Hangzhou sehr günstige Verkehrsverbindungen hat, bevorzugt sie es, zum Einkaufen mit dem Fahrrad durch die Straßen und Gassen zu fahren.

F: Na, das klingt doch mal nicht schlecht. So genießt sie nicht nur die schöne Stadt, sondern tut nebenbei auch etwas für ihre Gesundheit.

M: Ja, genau. Zudem hat die südkoreanische Familie in Hangzhou zahlreiche chinesische Freunde kennen gelernt, die inzwischen zu einem wichtigen Teil ihres Lebens geworden sind.

F: Wusstest Du eigentlich, dass Frau Hue Jung Suk auch sehr gut kochen kann? Zuhause gibt es dann normalerweise eine Mischung von chinesischen und südkoreanischen Gerichten.

M: Mhm! Da läuft mir doch glatt das Wasser im Mund zusammen. Die koreanische Küche gilt nämlich als sehr schmackhaft. Deshalb kann ich auch allzu gut verstehen, dass die Familie fast nie im Restaurant isst. Die Kochkünste von Frau Hue Jung Suk müssen doch auch zahlreiche Freunde anziehen?

F: Na klar! Bei den Kims finden oft lustige Freundestreffen statt. Würde ich zum Freundeskreis dazugehören, würde ich ziemlich oft vorbei kommen, um Kimchi und all die anderen südkoreanischen Gerichte mal zu probieren.

M: Ja, aber kommen wir zurück zu Herr Kim. Während seine Frau sich also um die Familienangelegenheiten kümmert, konzentriert sich Kim Gyeong Seok?ganz auf sein Studium. Er sagte, dass er in Hangzhou nach dem Studium ein eigenes Atelier aufmachen will und sich sogar um einen Doktortitel bemühen wird.

F: Ja. Denn er will zum Kunstaustausch zwischen China und Südkorea beitragen. Und seine Frau und seine Kinder werden ihn dabei bestimmt auch weiter unterstützen.

M: So ist also Hangzhou nicht nur zur zweiten Heimat der südkoreanischen Familie Kim geworden, sondern hat ihnen auch viel Lebensfreude gebracht.