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(GMT+08:00) 2004-08-25 13:44:10    
Der Amateurfunk in China (2)

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Chen: Wie alt sind denn die Amateurfunker so im Durchschnitt?

Lu: Nach Angaben von Chen Ping waren noch vor 5 bis 6 Jahren die meisten Fans im mittleren Lebensalter. Sie interessierten sich schon für den Radiosport, als sie noch klein waren. Allerdings war vor 1992 die Errichtung einer Amateur-Radiostation durch Einzelpersonen in China verboten. Damals hatten zum Beispiel nur Schüler in Schulen die Gelegenheit, entsprechende Kenntnisse zu erwerben und diesem Hobby nachzugehen.

Chen: Als dieses Verbot aufgehoben wurde, waren sie natürlich begeistert und legten richtig los. Also noch mal - der Amateurfunk in China war offenbar zunächst kein Hobby junger Leute.

Lu: Wie man es nimmt - schließlich haben in den letzten Jahren immer mehr Leute auch im Internet oder im Fernsehen etwas über dieses Hobby erfahren - und so kommen auch junge Fans hinzu.

Chen: Um dieses Hobby zu betreiben, braucht man ja entsprechende Anlagen. Woher stammen sie und wieviel muss man dafür zahlen?

Lu: Das lässt sich nun nicht mit einem Wort beantworten. Insgesamt ist es aber so, dass den unterschiedlichen Ansprüchen natürlich unterschiedliche Ausgaben entsprechen. Wenn man sich mit lokalen Kontakten begnügen will, ist man mit rund 2000 Yuan dabei - das sind etwa 200 Euro. Wenn man weltweite Kontakte wünscht, muss man sehr gute Kurzwellen-Geräte mit entsprechenden Antennen anschaffen, und da muss man dann auch tiefer in die Tasche greifen - je nach Qualität und Leistung der Geräte sind hier zwischen 7000 und 20 000 Yuan fällig, also 700 bis 2000 Euro.

Chen: Gibt es eigentlich Amateurfunker, die ihre Anlagen selbst zusammenbauen?

Lu: Selbstverständlich. Da kann man schon für 100 Yuan einiges basteln. Spitzengeräte entstehen so allerdings eher nicht. Andere Bastler unter den chinesischen Fans gingen einen anderen Weg - sie besorgten sich aussortierte militärische Radiostationen und bauten die um. Und dann gibt es inzwischen natürlich importierte Anlagen auf dem chinesischen Markt, und die kommen zumeist aus Japan.

Chen: Im Vergleich zu "richtigen großen" Rundfunkstationen wie RCI haben die Amateur-Radiostationen zwar nur eine sehr kleine Sendeleistung, aber Spaß macht die Hobby-Funkerei sicher auch. Zumal ja so schon lange vor der Erfindung des Internet Leute aus aller Welt direkt miteinander kommunizieren konnten...So konnte man sich ja auf der Kurzwelle mit Hobbyfreunden treffen, egal ob die aus Deutschland, Argentinien, Südafrika oder ganz in der Nähe - also meinetwegen in Tianjin funkten.

Lu: Stimmt. Dabei bietet ja der Amateurfunk bis heute verschiedene Kommunikationsmittel, vom traditionellen Tastfunk mit Morsezeichen über Sprechfunk bis hin zu Telegrafie-Übungen. Für die Fans liegt der Reiz der ganzen Sache ja gerade im Austausch. Und was den Austausch mit deutschen Amateurfunkern angeht - da weiß natürlich Chen Ping mehr:

"Wir haben nicht wenige Kontakte mit Deutschland. Es kam vor, dass sich deutsche Amateurfunker Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre an die chinesische Botschaft in Deutschland wandten und ihren Wunsch nach dem Austausch mit Hobbyfreunden aus China äußerten. Und da der Amateurfunk in Deutschland relativ aktiv betrieben wird, gibt es viele Kontakte zwischen Hobbyfreunden beider Länder."

Chen: So viel hier zur Frage unseres Hörers Thomas Buchinger. Nach ein paar Takten Musik gehen wir auf eine weitere Hörerfrage ein.