F: Und diesmal werden wir Ihnen einen Bezirk vorstellen, der wirklich am höchsten in China und sogar in der ganzen Welt liegt. Wir alle wissen, dass das Qinghai-Tibet-Plateau im Durchschnitt mehr als 4000 m über dem Meeresspiegel liegt und damit das höchste Plateau in der Welt ist. Das Plateau wird auch als "Dach der Welt" oder als "Dritter Pol der Erde" bezeichnet. Im Hochland von Tibet leben die Tibeter, aber wissen Sie auch, liebe Hörer, welcher bewohnter Bezirk bzw. welche Stadt nun auf dem Qinghai-Tibet-Plateau wirklich die höchstgelegene überhaupt ist?
M: Nun, die Frage ist ganz leicht zu beantworten: Dieser höchstgelegene Bezirk heißt Ngari und befindet sich in Westtibet. Im Norden grenzt der Bezirks Ngari an das Autonome Gebiet Xinjing der Uyguren, im Osten an den Bezirk Nagqu, im Südosten an den Bezirk Xigaze und im Westen und Süden an Indien und Nepal. Die chinesische Staatsgrenze im Bezirk ist 116 km lang, an ihr liegen mehr als 60 Bergpässe. Von den zum Bezirk Ngari zählenden sieben Kreisen sind Gerze, Coqen und Ge'gyai reine Weidegebiete, während Gar, Burang, Zanda und Rutog Weide- und Landwirtschaftsgebiete sind.
F: Der Bezirk Ngari ist 303.000 qkm groß, hat 60.000 Einwohner und spielte eine wichtige Rolle beim wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Westen und Osten. Ngari liegt im Durchschnitt mehr als 4500 m über dem Meeresspiegel und wird gern als die "höchste Stelle auf dem Dach der Welt" bezeichnet. Schneeberge und Gletscher, Hochgebirgsalmen, Wüsten, Flüsse und Seen, Acker- und Weideland prägen die Landschaft. Hier haben zahlreiche Tiere ihren Lebensraum, und die Natur ist einzigartig.
M: Der Shiquan-Fluss, der Kongque-Fluss, und der Maquan-Fluss sind die Quellflüsse des Indus, des Ganges, und des Yarlung Zangbo, der von Tibet nach Indien fließt und dort als Brahmaputra bekannt ist.
Berühmte Sehenswürdigkeiten in Ngari sind die Ruinen aus der Zeit des Königreichs Guge und das frühere Toding-Kloster im Kreis Zada, der heilige Kangrinboqe-Berggipfel und der heilige Mapam Yumco-See im Kreis Burang. Beide werden von Anhängern des Hinduismus, des Jainismus, der Bon-Religion und des tibetischen Buddhismus verehrt. Der Zada-"Lößwald", der durch Erosion entstanden ist, lässt tiefe Einblicke in die Beschaffenheit der Erdoberfläche zu. Er ist überall im Kreis Zada zu sehen.
F: Die Ruinen des Königreichs Guge, das Toding-Kloster und die Wandmalereien im Kreis Zada sowie die Felszeichnungen im Kreis Rutog sind Beweise für die alte Zivilisation auf dem Qinghai-Tibet-Plateau. Der heilige Kangrinboqe-Berggipfel und der heilige Mapam Yumco-See haben in der asiatischen Religionsgeschichte eine besondere Bedeutung. Nicht zu vergessen sind die speziellen Saiteninstrumente aus dem Kreis Zada und die Sprech- und Gesangkunst der Bewohner des Kreises Ge'gyai.
M: Der Tourismus hat starke Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung in Ngari gegeben. 1998 kamen 13.500 Touristen, die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 3,38 Millionen Yuan. Wer sich für tibetische Geschichte und Kultur interessiert, sollte Ngari besuchen. Man sagt sogar, wer nicht in Ngari war, ist nicht in Tibet gewesen.
F: Wenn man über den Bezirk Ngari spricht, solle man auch über den Marktflecken Shiquanhe sprechen. Der Ort liegt am Shiquanhe-Fluss, dem Oberlauf des Indus. Früher war hier Schwemmland. 1964 wurde die Xinzang- Fernstraße, die Xinjiang-Tibet- Straße also, dem Verkehr übergeben, danach begann man mit dem Bau von Baracken und einfachen Einrichtungen. 1966 wurde die Verwaltungsbehörde des Kommissars für lokale Angelegenheiten des Bezirks Ngari von Gargünsa hierher verlegt. Mit der Beschleunigung des Aufbaus in den 80er Jahren nahm Shiquanhe Gestalt an. 1988 wurde auch der Regierungssitz des Kreises Gar hierher verlegt. Gar bedeutet Zelt. In der Geschichte waren hier Truppen stationiert, so kam der Ort zu seinem Namen.
M: Der Marktflecken hat 12.000 Einwohner und liegt 4255 Meter über dem Meeresspiegel und ist heute ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum sowie ein bedeutender Grenzhandelsplatz und Verkehrsknotenpunkt in Westtibet. Im Zentrum des Ortes gibt es einen Kreisverkehr, von dem aus vier Straßen ihren Ausgang nehmen. Die südliche ist eine Geschäftsstraße, die nördliche ist ein Abschnitt der Überlandstraße nach Xinjiang. An der westlichen wie an der östlichen Straße liegen die Sitze der lokalen Regierungsbehörden. Die öffentlichen und kulturellen Einrichtungen sind in Funktion. Zur Zeit gibt es im Marktflecken über 1000 private Händler, die aus den Provinzen Sichuan, Gansu und dem Autonomen Gebiet Xinjiang kommen. Die meisten von ihnen sind in den Bereichen Gastronomie, Reparaturen, Kleidung und Vergnügung tätig.
F: Im Ort gibt es mehrere Taxis und nicht ganz so viele Jeeps und motorisierte Dreiräder. Zwar ist der Marktflecken nicht groß, aber in der unendlichen Wüste wirkt er voller Vitalität. Für Strom und Wasser ist gesorgt.
M: So, liebe Hörer, wenn Sie einmal nach Tibet reisen, dann sollten Sie unbedingt auch den Bezirk Ngari besuchen, den höchsten Bezirk in China und sogar in der ganzen Welt.
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