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Vergangenheit und Gegenwart des Bildungswesens 2

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Die kaiserlichen Examen wurden in der Feudalgesellschaft für diejenigen, die eine Bildung erhielten, der einzige Weg, der zu den Vorteilen der privilegierten Schicht führte, und hatten eine anormale Entwicklung der Fachkräfte zur Folge. Im Zuge der Entwicklung der Wissenschaft und Technik im feudalen China begannen die Bildungsanstalten allmählich, auch Kenntnisse in der Mathematik, der Astronomie und der traditionellen chinesischen Medizin in den Unterricht einzubeziehen. Das Hauptgewicht lag jedoch weiterhin auf dem Konfuzianismus. In der Tang-Dynastie (618-907) gründete man Fachschulen und richtete bürokratische Ämter ein, z. B. Taiyishu, Taipusi und Sitiantai (Behörden, die jeweils für Hofmedizin, Fahrzeuge und Astronomie zuständig waren), die durch kaiserliche Examen auswählten. Dadurch wurde eine Anzahl von Fachkräften herangebildet. Die Fachschulen nahmen in der Tang-Zeit und später in der Song-Dynastie (960-1279) einen ansehnlichen Umfang an. Aber sie hatten einen niedrigen politischen Status unter den zentralen offiziellen Lehranstalten. Mit dem Verfall der offiziellen Bildungsanstalten verbreiteten sich dann nach und nach naturwissenschaftliche und technische (darunter handwerkliche) Kenntnisse im Volk, die von Privatperson vermittelt werden.

Nach dem Opiumkrieg im Jahre 1840 und durch die Verbreitung der modernen Wissenschaft und Technik aus dem Westen zeigten sich zusehends die Schwächen und Missstände kaiserlichen Examen. Sie wurden von weitblickenden Persönlichkeiten kritisiert, und im 31. Regierungsjahr des Kaisers Guang Xu (1905) schaffte die Qing-Regierung das kaiserliche Prüfungssystem endlich ab.

Lehranstalten im modernen Sinne erschienen in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts in China, vor allen Fremdsprachenschulen sowie militärische und technische Lehranstalten. Die Qing-Regierung schickte junge Leute zum Studium von Militärwissen und Technik auch nach Großbritannien und Frankreich. Anfang des 20. Jahrhunderts gab sie eine Reihe von Schulbestimmungen und - regelungen bekannt, wobei man sich am Schulsystem Japans ein Beispiel nahm und sich vom Grundsatz "Chinesisches Wissen als das Wesentliche betrachten und westliches nutzen" leiten ließ. Das war der Anfang des modernen Schulsystems in China. Im neuen Schulsystem umfasste die Ausbildung drei Stufen und fünf Klassen, nämlich 9 Jahre Ausbildung im Primärbereich, 5 Jahre Bildung im Sekundarbereich und 7 Jahre höhere Bildung. Mit 7 Jahren sollten die Kinder in die Schule gehen. Die konfuzianischen Klassiker bildeten den Schwerpunkt des Lehrstoffs. Die Mehrheit der Lehrer waren Abgänger höherer Lehranstalten und ländlicher Privatschulen. Absolventen der höheren Bildungsanstalten konnten mit Beamtenposten bekleidet werden. Die Lehranstalten weigerten sich zu dieser Zeit immer noch, Schülerinnen aufzunehmen. Mädchen durften nur in der Familie eine Ausbildung durch Privatlehrer erhalten.