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(GMT+08:00) 2004-04-05 14:40:53    
FLAME 2008 - eine Plattform für die olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing

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Auf der weltweit größten Computer- und Telekommunikationsmesse CeBIT vom 18. bis zum 24. März in Hannover wurden viele technische Innovationen, neue Produkte und Lösungen aus Informatik und Telekommunikation präsentiert. Bei einem Rundgang stieß unsere Deutschland-Korrespondentin Dou Xiaowen auf ein interessantes chinesisch-deutsches Gemeinschaftswerk: Eine Plattform für die olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing namens FLAME 2008, gemeinsam erstellt von Forschungsinstituten in beiden Ländern.

In der Halle 11 der Hannover Messe präsentierte auf der CeBIT das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) sein Gemeinschaftswerk mit dem Institut für Computertechnologie (ICT) der chinesischen Akademie der Wissenschaften: FLAME 2008, eine Plattform für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing.

Am Stand von ISST sieht man auf einem Computer-Bildschirm einen Stadtplan von Beijing, auf dem ein Handy zu sehen und zu bewegen ist. Dieses Handy soll die Situation und den Standort des Nutzers symbolisieren und dementsprechend nützliche Informationen zu den Spielen, den Sporthallen oder auch allgemeine Informationen zur Stadt und zum Zurechtfinden in der Stadt liefern. Für die Entwicklung dieser Plattform war im September 2002 ein gemeinsames Labor von ICT und ISST mit dem Namen Sino-German Joint Laboratory of Intergration Technologies, kurz SIGSIT, ins Leben gerufen worden. Was bietet nun diese Plattform an? Dazu Britta Schmitz, beim ISST für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig:

"Man hat praktisch eine Oberfläche, auf der verschiedenste Web-Dienste integriert werden können, die die Nutzer situationsabhängig informieren können. Wenn man sich vorstellt, dass man als ausländischer Tourist zu den olympischen Spielen nach Peking kommt, hat man sehr sehr große Probleme, wenn man sich in der Stadt nicht zurechtfindet, weil man die Schriftzeichen überhaupt nicht entziffern kann und weil man einfach die ganze Infrastruktur überhaupt nicht kennt in Peking. Die Plattform wird in der Lage sein, situationsabhängig und ortsabhängig verschiedene Dienste anzubieten. Zum Beispiel: Wenn man sich im Stadion befindet, Informationen anzubieten zu den einzelnen Sportwettkämpfen, die stattfinden, zu Zeiten, zu Resultaten usw. Wenn man sich aber außerhalb des Stadions befindet, bekommt man ganz andere Informationsangebote, zum Beispiel über Taxis oder über Sehenswürdigkeiten in der Nähe oder, wo schöne Souvenier-Shops sind zum Beispiel. Es ist für einen Touristen auch interessant, wo sich das Hotel befindet, wie man überhaupt Hotels findet, wo vielleicht andere Sportstätten sind, wenn man sich dahin begeben möchte, und alle diese Informationen sind dann praktisch auf einem Gerät."

FLAME 2008 war das erste Forschungsprojekt des ISST gemeinsam mit einem chinesischen Partner. Und gefördert wird das Projekt von den zuständigen Ministerien beider Seiten. Dazu noch einmal Britta Schmitz:

"Das Projekt wird auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das heißt, alle Aufwände, die von deutscher Seite, also die von uns betrieben werden, werden vom BMBF gefördert. Auf chinesischer Seite ist es das MOST, Ministy of Sience and Technology, dass die Aufwände auf der chinessichen Seite fördert, also die des ICT."

Um das ganze Projekt zu verwirklichen, arbeitet ein gemeinsames Team aus chinesischen und deutschen Wissenschaftlern am Projekt. Zu dem Projekt, das laut Vertrag im Jahr 2005 fertiggestellt werden soll, gehört auch ein Personalaustausch, wie Britta Schmitz erläutert:

"Das Team ist aus beiden Nationen zusammengesetzt. Es ist so, dass jetzt ein knappes Jahr lang ein Wissenschaftler von unserer Seite mit in Peking gearbeitet hat, um die Arbeit zu koordinieren und einfach zu sehen, dass es auch gut zusammen läuft. Dieser Wissenschaftler ist jetzt gerade wieder zurück, wird aber ersetzt durch einen anderen Kollegen, der jetzt nach Peking fliegen wird, einfach um die Koordination besser hinzubekommen."

Im Gegenzug kommen chinesische Wissenschaftler nach Deutschland. Die beiden Wissenschaftler, die während der CeBIT in Deutschland waren, habe ich leider nicht treffen können. Aber ich konnte mit Xiong Jinhua telefonieren, dem stellvertretenden Wissenschaftsrat des ICT und Projektmanager auf chinesischer Seite. Und er hielt ein derartiges gemeinsames Projekt und den damit verbundenen Personalaustausch für sinnvoll und nutzbringend. Dies biete Wissenschaftlern beider Länder Gelegenheit zum akademischen Austausch und gegenseitigen Kennenlernen und trage dazu bei, das Niveau auf beiden Seiten zu erhöhen. Für chinesische Seite sei es zudem eine Gelegenheit, vom deutschen Know How zu profitieren. Jedenfalls sei das ein gutes Beispiel für gemeinsame Arrangements aller Art rund um Olympia 2008.

Wie sind nun in dem Gemeinschaftsprojekt die Arbeit und die Schwerpunkte konkret aufgeteilt zwischen der chinesischen und der deutschen Seite? Britta Schmitz vom ISST:

"Es gibt verschiedene Schwerpunkte. Von deutscher Seite wird hauptsächlich an der Nutzerseite und am Informationsservice gearbeitet, auf chinesischer Seite liegt ein sehr großer Schwerpunkt im Emergencymanagment. Das heißt, sie beschäftigen sich sehr stark damit, was man in bestimmten Gefahrensituation am besten tun kann, wenn man sich vorstellt, wieviele Touristen zu den olympischen Spielen in dieser Stadt sein werden, denke ich, ist das auch ein sehr sehr wichtiger Punkt, an dieser Stelle die Organisatoren zu unterstützen."

Hoffen wir also, dass dieses Forschungsprojekt zügig weiter voran kommt und termingemäß den Nutzern zur Verfügung steht. Denn damit können sich internationale Besucher und Touristen, die nach Beijing kommen, schon vor 2008 problemlos in der Stadt zurechtfinden und sich wohl fühlen wie zu Hause.