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(GMT+08:00) 2004-03-17 16:28:49    
Chinesische Affenmarken

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Zum chinesischen Jahr des Affen hat das chinesische Postamt dieses Jahr eine Gedenkbriefmarke mit Affenmotiven herausgegeben. Es handelt sich bereits um die dritte mit diesem Motiv herausgegebene Briefmarke in China.

Nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender steht das Jahr im Zeichen eines von zwölf Tieren. Die asiatischen Völker glauben an astrologische Zeichen, die vom Mond beeinflusst werden. Der Zyklus ist in zwölf Jahre unterteilt. Buddha selbst war es, der jedem Tier als Wahrzeichen mitgegeben hat. Nach der Schaffung rief er alle Tiere zusammen, um sich mit ihnen über Astrologie zu unterhalten. Aber nur zwölf Tiere hielten es für nötig, zu erscheinen. Da bot Buddha jedem der zwölf Tiere ein Jahr an - als Lohn für die Mühe, die sie der weite Weg gekostet hatte. Jedes Jahr sollte von nun an den Namen eines Tieres tragen, und jedes Tier sollte auf die Ereignisse während seines Jahres Einfluss ausüben können - und damit auf das Schicksal der Menschen, die in dieser Zeit geboren werden.

Buddha und die zwölf Tiere kamen überein, diesen Zyklus von zwölf Jahren bis zum Ende der Welt beizuhalten. Jedes Tier sollte im regelmässigen Turnus - alle zwölf Jahre also - "sein" Jahr bekommen. In der Reihenfolge sind dies Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange und Pferd sowie Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein.

In den 80er Jahren waren diese Tierkreiszeichen erstmals in der Geschichte der Volksrepublik China auf Briefmarken abgebildet worden. Die erste Briefmarke wurde 1980 herausgegeben. Und weil das Jahr im Zeichen des Affen stand, war auf dieser ersten Marke ein lieblicher Affe zu sehen.

An die erste Briefmarke erinnert sich Zhao Shunyi von der chinesischen Hauptgesellschaft für Philatelie noch ganz genau:

"Es war kurz nach dem Beginn der Reform und Öffnungspolitik in China, als die erste Briefmarke mit dem Abbild eines Affen herausgegeben wurde. Damals, nach dem Ende der Kulturrevolution, wurden viele Tabus im ideologischen und kulturellen Bereich gebrochen und auch auf den Briefmarken zeigte sich eine größere Themenvielfalt. So entstand auch die Idee, eine Briefmarkenserie mit den zwölf Tierzeichen herauszugeben. Damals gab es Diskussionen, ob diese Serie im Jahr der Ratte starten sollte, weil die Ratte das erste der zwölf Tierkreiszeichen ist. Da aber das Jahr 1980 nach dem tibetischen Kalender auf das Jahr des goldenen Affen fiel, hielten dies alle für ein glückliches Zeichen. So wurde beschlossen, die erste Briefmarke mit Tierkreiszeichen im Jahr des goldenen Affen herauszugeben."

Die erste Briefmarke mit dem Abbild eines Affen wurde vom hierzulande bekannten Briefmarkendesigner Shao Bolin entworfen. Für die Marke verwendete er das Affenbild des renommierten Malers Huang Yongyu. Mit einem strahlenden Roten Hintergrund, der traditionellen Farbe für Festlichkeit, war ein schwarzer Affe mit goldenem Gesicht und leuchtenden Augen zu sehen. Zhao Shunzi gefiel das Affenbild des Maler. Es sei so fein gemalt worden, dass die Haare des Affen deutlich zu sehen sind. Zudem seien die Farben Rot, Schwarz und Gold traditionell die drei Farben des höchsten Rangs.

Die Briefmarke mit dem Affen wurde mit einer Auflage von 5 Millionen Stück herausgegeben. Der Papierwert der Marke betrug 8 Fen, (umgerechnet kaum ein Cent). Die besondere Bedeutung der ersten Briefmarke mit einem Affen wurde damals zunächst noch nicht erfasst, erinnerte sich Zhao Shunyi:

"Das ganze Jahr über war die erste Briefmarke mit dem Affen leicht zu kaufen. Sie wurde von vielen Leuten als normale Briefmarke benutzt. Kurze Zeit später begann landesweit eine Jagd nach der Briefmarke. Mit der steigenden Nachfrage auf dem Markt stieg auch der Wert dieser ersten Affen-Briefmarke. Heute wird die Marke mit einem Wert von 1350 bis 1500 Yuan (umgerechnet etwa 135 bis 150 Euro) gehandelt. Diese Wertsteigerung hat natürlich seine Gründe. Die niedrige Ausgabenhöhe und die Verluste durch den Gebrauch als normale Briefmarke sind dabei die zwei wichtigsten."

12 Jahre später zeigte die Reform- und Öffnungspolitik in China augenscheinliche Erfolge. Der Lebensstandard der Bevölkerung hatte sich bereits deutlich erhöht, und dementsprechend stiegen auch die kulturellen Bedürfnisse der chinesischen Bürger. Briefmarkensammeln wurde zum Hobby vieler Leute, manche sahen in den Marken sogar eine Wertanlage mit hohen Gewinnen. Briefmarken wurden zum Schaufenster für bildende Künstler unterschiedlicher Schulen. Und die Motive auf den Briefmarken zeigten eine offenere Themenvielfalt.

Am 5. Januar 1992 wurde ein Briefmarkensatz mit dem Abbild des Affen auf den Markt gebracht. Der Satz bestand aus zwei Marken. Zeigte die erste Affen-Briefmarke noch ein realistisches Abbild eines Affen, bestand der Briefmarkensatz aus dekorativen Abbildungen des Tierkreiszeichens. Auf einer Marke war der Scherenschnitt eines Affenkopfs mit einem Pfirsich als Hintergrund zu sehen. Die andere Marke zeigte eine Elster und die Blüte der chinesischen Essigpflaume. Zwischen der Elster und der Blüte war das chinesische Schriftzeichen für Affe zu sehen.

Zhao Shunyi, der selbst 12 Jahre lang Briefmarken entworfen hatte, ist ein Kenner der traditionellen chinesischen Kultur. Er erzählte über den traditionellen Sinn der zweiten Affen-Briefmarke:

"Das Motiv der „Elster, die auf einen Ast des Essigpflaumenbaums steigt" ist traditionell ein Glückssymbol. Im chinesischen Volksmund bringt eine singende Elster vor dem Haustor Glück für die Familie. Auf der Briefmarke sollte das Motiv allen ein Jahr voller Glück wünschen. Der Pfirsich ist traditionell ein Symbol für ein langes Leben."

In diesem Jahr ist nun mittlerweile die dritte Briefmarke mit dem Affenmotiv herausgegeben worden. Die Briefmarke ist dabei im Stil von Karton-Bildern gehalten. Zu sehen ist ein lächelnder schwarzer Affe mit bunt bemaltem Gesicht. Die zusammengekniffenen Augen und der nach oben gezogene Mundwinkel ergeben eine fröhliche Affenmiene. In der Hand hält der Affe einen Pfirsich. Die farbenfrohe Briefmarke mit dem liebenswürdigen Affen hat bereits bei vielen Markensammlern großen Anklang gefunden.

Chen Shaohua, der auch für das Emblem der Olympischen Spiele 2008 in Beijing verantwortlich zeichnet, hat diese Briefmarke entworfen. Mit der Briefmarke erfüllte Chen Shaohua den Anspruch der chinesischen Post an Originalität und Zeitgeist.

Die jüngste Briefmarke mit dem Affenmotiv wurde in einer Auflage von 52 Millionen Stück herausgegeben. Der Absatz zeigt erfreuliche Ergebnisse.