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(GMT+08:00) 2003-12-21 15:31:55    
Rücknahme-Pfandsystem für benutzte Glas- oder Kunststoff-Flaschen

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F: Hallo, liebe Hörer, willkommen zur neuen Ausgabe unseres Hörerbriefkastens. Ich bin Chen Yan.

M: Und mein Name ist Wu Yanfei, ebenfalls herzlich willkommen. In der letzten Ausgabe griffen wir den Vorschlag unseres Monitors Thomas Schneider auf, wobei wir nicht wie gewohnt nur eine, sondern mehrere Fragen in unserer Hörerfragen-Ecke behandeln werden. Wir folgen damit einem oft geäußerten Hörerwunsch und hoffen, das dies auf allgemeine Zustimmung stößt.

F: Zum Beispiel hat unser Hörer Siegbert Gerhard den neu strukturierten Hörerbriefkasten als wesentlich informativer und unterhaltsamer gelobt. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für ihre E-Mail, Herr Gerhard.

M: OK, nun öffnen wir das heutige Postfach und legen gleich mit der ersten Rubrik los: ?Sie fragen, wir antworten?.

Musik

M: Die erste Frage nach dem Rücknahme-Pfandsystem in China wurde von unserem Hörer Johann Ruff aus Mühlheim gestellt. Er wollte wissen, ob es in China ein Rücknahme-Pfandsystem für benutzte Glas- oder Kunststoff-Flaschen gibt?

F: Ja. Hintergrund dieser Frage ist, dass mit Beginn des Jahres in Deutschland eine neue Verordnung zum Dosenpfand in Kraft getreten ist. Die Verbraucher in Deutschland müssen auf die meisten Getränkedosen aus Metall und Mehrwegflaschen aus Glas oder Plastik zwischen 25 und 50 Cent Pfand beim Händler hinterlegen.

M: Auch in China gibt es seit Jahrzehnten schon ein ähnliches Pfandsystem, das aber hauptsächlich auf Mehrwegflaschen aus Glas, vornehmlich Bierflaschen, beschränkt ist. Getränkemärkte und Bier-Shops nehmen diese Flaschen zurück und erstatten das Pfand genauso wie in Deutschland. Diese Mehrwegbierflaschen werden anschließend an das Abfüllunternehmen zurückgeführt, gereinigt, wieder befüllt und erneut in den Umlauf gebracht.

F: Herr XXX besitzt ein kleines Getränkelokal in seinem Wohnviertel. Er verkauft Erfrischungsgetränke wie Mineralwasser, Saft, Cola, Bier usw. Den Löwenteil des Absatzes macht auch hier, wie in Deutschland, Bier aus. Zum Pfandsystem meint er:

O-Ton

?Eine Flasche Bier kostet 2 Yuan, davon sind 0,5 Yuan als Flaschenpfand im Preis enthalten. Ich nehme das mit den Quittungen aber nicht so streng, die Kunden brauchen lediglich die leeren Flaschen zurückgeben. Ich fände es viel zu umständlich, dass die Kunden jedes Mal die Quittung aufzuheben, das würde viele auch abschrecken, bei mir zu kaufen. Bei meinen Stammkunden rechne ich normalerweise kein Pfand zu, sie zahlen 1,5 Yuan pro Flasche und bringen von selbst die leeren Flaschen zurück, wenn sie das nächste Mal vorbeikommen. Aber fremde Kunden müssen selbstverständlich Pfand zahlen, ich habe dem Lieferanten das Pfand schließlich schon im voraus bezahlt und möchte die möglichen Pfandausfälle nicht aus der eigenen Tasche zahlen müssen.?

F: Das Pfandsystem wird in China also nicht ganz so streng durchgezogen wie in Deutschland und oft durch persönliches Vertrauen ersetzt. Zur Mehrwegflasche möchte ich noch eines sagen. Am 1. Juli 1997 ist offiziell ein neuer Standard für die Qualitätsmerkmale der Mehrwegbierflaschen in Kraft getreten. Bierflaschen, die dem neuen Standard entsprechen, haben ein großes B als Zeichen auf dem Flaschenboden eingeprägt.

M: Nach diesen neuen Vorschriften darf eine derartige Flasche bis zu zwei Jahre wiederholt abgefüllt werden. Die veralteten Flaschen werden nach Ablauf dieser Zeit an die Rohstoffverwertung übergeben.

F: Bei der Rücknahme der Einwegflaschen wie Plastikflasche von Cola, Saft, Mineralwasser und natürlich auch Dosen gibt es bisher noch kein Pfand in China.

M: Der finanzielle Aufwand, die vielen verschiedenen Flaschentypen der vielen verschiedenen Hersteller zu sammeln, wieder aufzubereiten und in Umlauf zu bringen, ist bisher nicht wirtschaftlich tragbar. Darum haben in China nur wenige Einzelhändler den Service für die Rückführung der Einwegflaschen anzubieten. Hier greift ein anderes, aber nicht minder effektives System der Sammelstellen für Glas, Plastik und Altpapier. Herr Qi Mingyuan ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Altmaterialiensammlung tätig. Seine Ansicht dazu:

O-Ton

?Momentan werden Einwegflaschen und Dosen gemeinsam mit Altmaterialien wie Altpapier, gebrauchtes Glas usw. einfach als industrielle Rohmaterialien wieder aufbereitet. In Beijing liegt die Rücknahmequote von Einwegflaschen und Dosen nach einer groben Schätzung bei über 80%. Die Glasproduktion Chinas z. B. ist heute ganz und gar auf gesammelten Altglas angewiesen.?

F: Das heißt, schon heute bilden die Glas- und Dosensammelstellen ein relativ vollständiges Rücknahmesystem für Einwegverpackungen, damit bleibt der Rohstoffkreislauf der Glas-, Metall- und Plastikverwertung geschlossen. Solche Rücknahmestellen sind überall in den Städten zu finden und für die Bürger leicht zugänglich, auf öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Musik

M: Schauen wir mal weiter.... die zweite Frage kommt aus der Hansestadt Hamburg. Frank Unglaube fragt nach Post-Briefkästen in China. Er möchte wissen, wie die staatlichen Briefkästen der chinesischen Post aussehen und ob die Kästen je nach Zielrichtung geordnet sind und ob es so etwas wie Luftpostschlitze gibt.

F: Im chinesischen Binnenland sind die Briefkästen grün und hatten früher üblich eine zylindrische Form, haben aber jetzt auch viereckige Form.

F. Auch die Briefträger tragen hierzulande grüne Arbeitskleidung. Grün ist also die Hauptfarbe der chinesischen Post, und nicht gelb wie in Deutschland. Schon vor 1949 war grün teilweise als Farbe bei der chinesischen Post in Verwendung. Nach Gründung der VR China wurde auf der ersten landesweiten Postkonferenz grün als Hauptfarbe der neuen chinesischen Post festgelegt. Die Farbe grün symbolisiert Frieden, Jugend und Prosperität.

M: Sind denn nun alle Postbriefkästen in China grün? Hören wir dazu mal Herrn Hou Cong von der chinesischen Postverwaltung:

O-Ton

Grün ist die Hauptfarbe chinesischen Post, ebenso die häufig zu sehenden Briefkästen. An beiden Seiten der Changan-Strasse, der wichtigsten Verkehrsader Beijings, stehen auch grüne Post-Briefkasten mit einem gelben Dach, das im Volksmund gelber Hut genannt wird. Das gelbe Dach sagt aus, dass diese Briefkästen häufiger geleert werden als üblich. Diese Maßnahme wurde hauptsächlich wegen der vielen Touristen in diesem Bereich eingeführt. In der Sonderverwaltungszone Hongkong sieht man auf den Strassen grüne Briefkästen mit einem Kolibri im Wappen. Vor der Rückkehr Hongkongs nach China waren diese aber rot. Ende Mai 1997 hat die Post in Hongkong grün für ihre Hauptfarbe bestimmt. In Taiwan gibt es neben den grünen Briefkästen für normale Briefe und Ansichtskarten auch noch rote Briefkästen, die speziell für Luftpost und Express bestimmt sind.

F: Vielen Dank an Hou Cong für seine detaillierte Erklärung. Na, da habe ich jetzt auch mal wieder was gelernt. Soweit die Beantwortung der zweiten Frage von Frank Unglaube nach den Briefkästen in China.

Musik

M: Unsere nächste Frage kommt aus München von Katja Frisch. Sie arbeitet für den ADAC und recherchiert zum Thema ?Fahrprüfung anderswo?. Sie möchte in ihrer ersten Folge China vorstellen. Hier ihre Frage, ob man in China das Autofahren nur in einem Verkehrsgarten üben darf und wie viel der Erwerb eines Führerscheins für PKW in China kostet.

F: Diese Frage stellen wir dem Polizeibeamten des Beijinger Verkehrs-Verwaltungsamtes, Liang Jianming:

O-Ton

?In China darf man ohne Führerschein nur in einem Verkehrsgarten Autofahren üben. Die meisten Verkehrsgärten in Beijing sind den verkehrsreichen zweiten und dritten Ringstraßen nachempfunden. Dort kann man die ersten Erfahrungen sammeln, wie z. B. Überholen, Fußgängern und Radfahrern abzuweichen usw. Beim Fahren ohne Führerschein muss man auch in China mit schweren Strafen rechnen, wenn man erwischt wird.?

Seit Jahren erfreuen sich große und kleine Fahrschulen über regen Zulauf. Fremdsprachen, Computerkenntnisse und Führerschein werden von vielen Chinesen als Eintrittskarte ins neue Jahrhundert gesehen.

F: Die Übungszeit der Schüler wird elektronisch erfasst und erst nach 58 Übungsstunden für LKW oder 68 Übungsstunden für PKW darf man an einer Fahrschulprüfung teilnehmen.

M: Die Gesamtkosten für einen LKW-Führerschein, in China Klasse A, betragen ungefähr 2600 Yuan, etwa 280 Euro. Und für den PKW-Führerschein der Klasse C muss man etwa tiefer in die Tasche greifen. Der kostet ungefähr 3000 Yuan, etwa 330 Euro.