Die Gemeinde Jiu‘an ist eine typische Kohlebergbaugemeinde in der Provinz Guizhou. Zwei Drittel der Menschen dort lebten einst direkt oder indirekt von der Kohle. In den letzten Jahren hat diese Gemeinde ihre Kohleminen stillgelegt und stattdessen mit dem Teeanbau begonnen, wodurch der ökologische Wandel erfolgreich vollzogen und ein neuer Aufschwung eingeleitet wurde.
In der Gemeinde Jiu‘an lässt sich die Geschichte des Kohlebergbaus bis in die Daoguang-Zeit der Qing-Dynastie zurückverfolgen. Zu ihrer Blütezeit gab es in der Gemeinde mehr als 400 Kohlebergwerke unterschiedlicher Größe. Nachdem mehr als 90 Prozent des Gemeindegebiets zur Wasserressourcenschutzzone des Aha-Sees in der Stadt Guiyang erklärt worden waren, wurden alle Kohlebergwerke in diesem Gebiet endgültig geschlossen. Die jahrhundertelange Geschichte des Kohlebergbaus fand ein Ende.
Die Vorfahren lebten von der Kohle, doch jetzt müssen die Menschen in Jiu‘an nach einem anderen Ausweg suchen. Der Direktor der Station zur Förderung der landwirtschaftlichen Technologie der Stadt Guiyang, Wang Xiang, teilte mit, dass die Gemeinde Jiu‘an auf einer durchschnittlichen Höhe von 1.110 Metern über dem Meeresspiegel liege und für den Teeanbau geeignet sei. In dem Gebiet gebe es mehr als 54.000 alte Teebäume. „Mehr als 500 Menschen sind jetzt dauerhaft in der Teeindustrie in der Gemeinde beschäftigt. Es gibt mehr als 2.000 weitere Zeitarbeiter“, so Wang weiter.
Yao Zuhui, ein Dorfbewohner in der Gemeinde Jiu‘an, betrieb einst ein Kohlebergwerk mit einer Jahresproduktion von 30.000 Tonnen und ernährte damit drei Generationen der Familie sowie mehr als 200 Bergleute. Heute erzielt seine Teeplantage einen jährlichen Produktionswert von etwa zehn Millionen Yuan RMB. Bisher hat die Teeanbaufläche der Gemeinde Jiu‘an mehr als 1.333 Hektar erreicht, wobei der ökologische Teegarten mit hohem Standard mehr als 200 Hektar ausmacht. Die Waldfläche ist von weniger als 40 Prozent vor der Schließung der Kohlebergwerke auf 61 Prozent gestiegen. Die Gemeinde Jiu‘an hat nacheinander die Ehrentitel, die „Zehn schönsten Teestädte in Guizhou“ und „Heimatstadt der alten Teebäume auf dem Plateau“ gewonnen.
Klares Wasser und grüne Berge sind nicht nur das beste Zeichen für den lokalen Tee, sondern auch für Touristen. Jiu‘an hat allmählich die Verwandlung von „Kohlebergen zu Teebergen und Bergleuten in Teebauern sowie Teegärten zu Sehenswürdigkeiten“ vollzogen.