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Soziale Medien werden neuer Weg zur Verbreitung und Fortführung des immateriellen Kulturerbes

29.05.2023 09:58:57

Dank der Entwicklung sozialer Medien wird das immaterielle Kulturerbe in China nicht wie in früheren Zeiten nur innerhalb einer Familie überliefert, sondern hält Einzug in das Leben vieler Interessenten im ganzen Land. Diese geben sich nicht damit zufrieden, sich die Anfertigung kunsthandwerklicher Produkte online anzusehen, sondern versuchen auch, sie selbst anzufertigen.

Palmenblätterflechterei ist eine lokale Handwerkskunst aus Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, und ist ein nationales immaterielles Kulturerbe in China. Zhang Ting, eine Ingenieurin in Chengdu, hatte eines Tages bei einem Bummel durch die Stadt einen Handwerkskünstler getroffen, der kunsthandwerkliche Produkte aus Palmenblättern verkaufte. Dies interessierte Zhang sehr und sie entschloss sich, die Technik der Palmenblätterflechterei mithilfe von Online-Kursen zu erlernen. Mit geschickten Händen ist sie nun in der Lage, einfache Palmenblätter in lebensechte Tiere und Pflanzen zu verwandeln. Dinosaurier, Eulen, Schnecken und Frösche – all dies stellt keine Herausforderung mehr für sie dar. Sie hat inzwischen über 60 Arten von Flechtwerken aus Palmenblättern gebastelt, darunter Insekten, Großtiere, Artikel für den alltäglichen Gebrauch und bewegliche Kleinspielzeuge.

„Mein Ziel ist es, 100 Arten von Tieren zu flechten und damit einen Zoo zu bilden“, sagt Zhang Ting.

Die Rohmaterialien für die Palmenblätterflechterei sind leicht erhältlich. Die halbgetrockneten Palmenblätter, die man online kaufen kann, werden als Außenmaterial genutzt und mit dünnen Drähten befestigt. Bei der Anfertigung der Flechtwerke werden keine Färb- oder Klebstoffe verwendet.

Die mit natürlichen Palmenblättern handgeflechteten Werke werden in der heutigen Zeit der industriellen Massenproduktion immer wertvoller, vor allem da immaterielles Kulturerbe, wie die Palmenblätterflechterei, vom Aussterben bedroht ist.

Luo Rui, Überlieferin der Blätterschnitzerei aus Shanxi, erklärt: „Traditionelle Handwerkskünste müssen mit der Zeit Schritt halten. Dabei müssen neue Ideen, Technologien und die Beteiligung der jüngeren Generation begrüßt werden, um den alten Handwerkskünsten neue Lebenskraft zu verleihen.“ Es sei entscheidend für die Überlieferung traditioneller Künste, das immaterielle Kulturerbe für immer mehr Menschen interessant zu machen, so Luo.

Die 37-Jährige veröffentlicht seit 2021 Unterrichtskurse für Blätterschnitzerei auf „Xiao Hong Shu“, einer chinesischen Lifestyle-Internetplattform. Viele Internetuser berichten im Kommentarbereich, wie weit sie beim Lernen gekommen sind und stellen technische Fragen. Luo Rui freut sich sehr über die Reaktion der jungen Internetuser, „denn sie spiegelt die große Vorliebe der jüngeren Generationen für das immaterielle Kulturerbe wider.“ 

Soziale Medien sind inzwischen zu einem wichtigen Weg der Überlieferung von immateriellem Kulturerbe geworden. Statistiken von „Xiao Hong Shu“ zufolge wurden Themen im Zusammenhang mit immateriellem Kulturerbe über 500 Millionen Mal geklickt. 2022 stieg die Zahl der Themen im Zusammenhang mit dem immateriellen Kulturerbe auf „Xiao Hong Shu“ im Vergleich zu 2021 um 272 Prozent.

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