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Jiayi – Das führende Dorf für den Bau von Musikinstrumenten in Xinjiang

18.04.2023 08:00:06

Das Dorf Jiayi in Aksu im Süden des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang ist bekannt als das „führende Dorf für den Bau von Musikinstrumenten in Xinjiang“. Fast jeder Haushalt dort beschäftigt sich mit dem Bau von Musikinstrumenten.

Das Atelier vom Instrumentenbauer Aiyiti Yiming macht den Eindruck eines kleinen Instrumentenmuseums. An den Wänden hängen verschiedene volkstümliche Musikinstrumente, wie Tanbur, Dotar, Rawap, Aijieke und Handtrommel. Aiyiti Yiming ist Ende 60 und baut bereits seit über fünf Jahrzehnten Instrumente. Fünf Generationen seiner Familie sind oder waren im Instrumentenbau tätig.

Er erklärt: „Ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, wo es Rohstoffe für Musikinstrumente in Hülle und Fülle gab und habe diese Handwerkskunst von meinem Vater erlernt. Unser Dorf hat eine über 300-jährige Geschichte des Instrumentenbaus. Ich stieg in diesen Beruf ein, als ich 15 Jahre alt war. Damals arbeiteten in unserem Dorf nur zwei bis drei Leute als Instrumentenbauer.“

Dem Handwerksmeister zufolge ist Maulbeerbaumholz besonders gut für den Instrumentenbau geeignet. Vom Aushöhlen des Holzes über das Backen, das Zusammensetzen der einzelnen Instrumententeile, die Eingravierung von Ornamenten in das Instrument und das Aufziehen von Saiten bis hin zum Polieren und Lackieren – jeder einzelne Arbeitsschritt erfordert große Ruhe und Konzentration.

Viele Instrumentenbauer in Jiayi sind oder waren Lehrlinge von Aiyiti Yiming. „Ich kenne mich mit dem Bau von mehr als zehn Instrumenten aus und bin bereit, alle meine Kenntnisse denen beizubringen, die sich dafür interessieren“, sagt der erfahrene Handwerker. In den vergangenen Jahren hat er insgesamt über 200 Lehrlinge ausgebildet.

Dank der Entwicklung des Tourismus in Xinjiang ist das Dorf Jiayi aufgrund seiner Instrumentenbautechnik immer bekannter geworden. Sie wurde 2008 sogar in die zweite nationale immaterielle Kulturerbeliste Chinas aufgenommen.   

Wie Baihetiyar Amuti, ein Verantwortlicher von Jiayi, erklärt, hätten früher nur wenige Haushalte im Dorf in dieser Branche gearbeitet. Da die Effizienz nicht zufriedenstellend gewesen sei, hätten viele Dorfbewohner in andere Berufe gewechselt. In den vergangenen Jahren habe die lokale Verwaltung die Technik des Instrumentenbaus als Aushängeschild genutzt und den Weg einer professionellen und kollektiven Entwicklung des Instrumentenbaus eingeschlagen, um die Einheimischen dadurch zu Wohlstand zu bringen.

Baihetiyar Amuti zufolge werden jedes Jahr im Durchschnitt über 20.000 Musikinstrumente aus Jiayi auf den Markt gebracht. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt liegt bei rund 30.000 Yuan RMB. Das höchste Einkommen erreicht sogar 150.000 Yuan RMB. Der gesamte Umsatz des Dorfes betrug im vergangenen Jahr 18 Millionen Yuan RMB.

Die in Jiayi hergestellten Musikinstrumente würden nicht nur in Xinjiang, sondern auch in anderen Landesteilen, wie Henan und Beijing, verkauft und fänden sogar Zugang zu den Märkten in Deutschland, Frankreich, Südkorea und Japan, so Baihetiyar Amuti weiter.

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