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Chefingenieurin stolz auf ihre Brücken im bergigen Guizhou

13.03.2023 08:00:00

Auf der Liste der bisherigen Preisträger des Gustav-Lindenthal-Preises, der als „Nobelpreis für den Brückenbau“ bekannt ist, stehen neun chinesische Brücken, von denen vier in der südwestchinesischen Provinz Guizhou liegen und an deren Bau Zhang Shenglin, Chefingenieurin der Guizhou Highway Group, beteiligt war. Zhang ist zugleich eine Abgeordnete des chinesischen Nationalen Volkskongresses. Zweifelsohne zählt sie zu den wenigen weiblichen Führungskräften in einem Bereich, der fast ausschließlich von Männern besetzt ist.

Als einzige Provinz Chinas, die über keine einzige Ebene verfügt, stellen die hohen Berge und Schluchten in Guizhou den Straßenbau vor große Herausforderungen, sodass Viadukte und Tunnel in der Regel die erste Wahl beim Bau von Autobahnen sind. Ende 2022 waren 8.331 Kilometer Autobahn in Guizhou für den Verkehr freigegeben, fast 30.000 Brücken wurden gebaut oder befanden sich noch im Bau. Fast die Hälfte der 100 größten Hochbrücken der Welt befindet sich in Guizhou und sie decken fast alle Brückentypen ab, weshalb die Provinz auch als „Brückenmuseum“ bekannt ist.

Zhang Shenglin ist seit 1993 im Brückenbau tätig. Die Herausforderungen, die sie seitdem erlebt hat, sind ihr noch gut in Erinnerung. Beim Bau der Guanyingyan-Jangtsebrücke nahe der südwestchinesischen Metropole Chongqing waren die großen Schwimmkräne wegen der starken Strömung im Oberlauf des Jangtse beispielsweise nicht in der Lage, die Baustelle zu erreichen. Zhang Shenglin entwarf einen demontierbaren Schwimmkran und benutzte einen Stahlzaun, um die Strömung abzubremsen. Dadurch wurde nicht nur ein reibungsloser Bau sichergestellt, das Projekt sparte auch mehr als zehn Millionen Yuan RMB.

Bei der Wuchuan-Brücke gestaltete sich das Bauprojekt aufgrund der örtlichen Geländeverhältnisse ebenfalls schwierig. Zhang Shenglin verbrachte mehr als einen Monat damit, neue bautechnische Möglichkeiten zu entwickeln, die den Einschränkungen durch die Geländebedingungen entgegenwirkten und damit die Konstruktionsschwierigkeiten in den U-förmigen Geländebedingungen beseitigen konnten.

Beim Bau der weltweit höchsten Turmbrücke, der Pingtang-Brücke, arbeitete Zhang Shenglin mit anderen Ingenieuren zusammen, um einen neuartigen Brückenkran zu entwickeln, der den sicheren Bau von gestapelten Brückenpfeilern in gebirgigen Gegenden ermöglicht. Derartige technische Neuerungen erreichten ein internationales Spitzenniveau und die Pingtang-Brücke wurde dadurch auf der 38. Internationalen Brückenkonferenz mit dem Gustav-Lindenthal-Preis ausgezeichnet.

In den vergangenen 30 Jahren wirkte Zhang Shenglin am Bau unzähliger Brücken aller Typen und Größenordnungen mit. Sie erklärt voller Stolz: „Beim Brücken- und Straßenbau haben wir in der Provinz Guizhou viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das hilft uns, aktiv an Bauprojekten im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative mitzuwirken.“ Zhang zufolge war die Guizhou Highway Group bislang unter anderem am Bau von Autobahnprojekten in der Mongolei, Georgien und Kasachstan beteiligt.

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