(Foto: VCG)

Am Anfang des Jahres hat die Bohai-Bucht ein erfreuliches Wetter begrüßt. Morgens beschäftigen sich einige Fischer am Hafen Dashentang in der nordchinesischen Stadt Tianjin mit der Instandsetzung ihrer Fischerboote. Während seiner Arbeit plauderte der 40-jährige Fischer Li Guang auch mit seinen Freunden über die gute Ernte im vergangenen Jahr.

Das Dorf Dashentang wird als „letztes Fischerdorf in Tianjin“ bezeichnet. Früher drohte dem kleinen Dorf an der Bohai-Bucht ein starker Rückgang der Fischereimengen. Dank der umfassenden Regulierungsmaßnahmen ist seit 2018 ein Bild der harmonischen Koexistenz zwischen Mensch und Natur an der Bohai-Bucht ausgerollt worden.

Die schlechte Wasserqualität der Bohai-See lag den umliegenden Einwohnern für lange Zeit am Herzen. Daten der Behörde für ökologische Umwelt in Tianjin zufolge hatten 2015 nur 7,8 Prozent der Gewässer an der Küste von Tianjin eine gute Wasserqualität. Gao Xiang, Abteilungsleiter für maritime ökologische Umwelt bei der Behörde für ökologische Umwelt in Tianjin, führte dies auf den langsamen Wasseraustausch infolge der topografischen Lage wie der eingekesselten Küste sowie die Vermehrung von Schadstoffen wegen der rapiden Entwicklung der Küstenwirtschaft zurück. An der Bohai-Bucht gab es mehr als 18.000 Abflüsse. „Die Verschmutzung vom Land aus hat einen besonders starken negativen Einfluss auf die Wasserqualität der Gewässer, die eine schlechte Selbstreinigungsfähigkeit haben, wie die der Bohai-See.“

Die Stadt Tianjin hat seit 2018 356 stark umweltbelastende Unternehmen geschlossen. Durch die Bemühungen seit einigen Jahren konnte die Wasserqualität von zwölf Flüssen, die in Tianjin ins Meer münden, verbessert werden. Die Rate der guten Wasserqualität an der Küste ist im Vergleich zu 2017 um 53,8 Prozentpunkte gestiegen.

Die Küste von Tianjin ist ein wichtiger Knotenpunkt auf der Zugroute der Zugvögel von Ostasien nach Australien. Seltene Vögel wie die Reliktmöwe und der Orientalische Weißstorch verweilen dort jedes Jahr für einige Monate. Manche sind dort sogar beheimatet. Früher wurde ihr Revier aber von verschiedenen Bauprojekten einverleibt. Einem Bericht der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) von 2012 zufolge sind zwischen 2002 und 2012 59 Prozent der Feuchtgebiete an der Küste der Bohai-Bucht, die für die Zugroute des Orientalischen Weißstorches sehr wichtig waren, verschwunden.

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Seit 2018 hat Tianjin 531,87 Hektar Feuchtgebiete an der Küste wiederhergestellt, die Provinz Shandong sogar 4.996 Hektar. Die Provinzen Hebei und Liaoning haben 13 beziehungsweise 14 Projekte zur Wiederherstellung der Meeresökologie fertiggestellt. In den letzten Jahren sind die Vogelarten in Tianjin von 416 auf 452 gestiegen. Jedes Jahr ziehen mehr als eine Million Zugvögel über die Stadt durch. Im Jahr 2018 konnten an einem einzigen Tag nur höchstens mehr als 1.300 Orientalische Weißstörche in Tianjin beobachtet werden, 2021 waren es bereits mehr als 5.000. Außerdem leben jeden Winter Zehntausende Reliktmöwen an der Küste von Tianjin.

Der Fischer Liu Cuibo aus dem Dorf Caijiabao in dem neuen Bezirk Binhai in Tianjin bringt gerade sein Netz in Ordnung. „Man kann immer mehr kleine gelbe Umberfische, Fangschreckenkrebse und Schwimmkrabben fangen“, sagte Liu fröhlich. Die Bohai-See gehört zu den vier herkömmlichen Fischfanggebieten Chinas. In den 1990er-Jahren waren jedoch in manchen Gewässern infolge des ökologischen Rückgangs sowie des exzessiven Fischfangs nur wenige Fische zu sehen. Seit 2017 wurde die Zeit für die Sperrung vom Fischfang von drei auf vier Monate verlängert. Illegaler Fischfang geht eindeutig zurück. Seit 2016 hat Tianjin mehr als elf Billionen Fisch- und Krebsbruten von insgesamt 27 Sorten in der Bohai-Bucht ausgesetzt. Die Fischerei-Ressourcen an der Bohai-See sind schrittweise wiederhergestellt worden. Der Fischer Li Guang sagte fröhlich, er könne mit seinem zehn Meter langen Holzboot jährlich mindestens mehr als 100.000 Yuan RMB verdienen.