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Aufbau öffentlicher Bibliotheken läuft auf Hochtouren

11.12.2022 17:01:52

Am Samstag um neun Uhr kamen der neunjährige Pan Yiyi und seine Eltern zu der Stadtbibliothek von Changsha und gingen nacheinander in die Ausleih- und Aktivitätsräume, um ein kulturelles Wochenende zu genießen. „Im Durchschnitt kommen jetzt täglich mehr als 5.000 Personen in die Bibliothek. Allein im vergangenen Jahr wurden 1,5 Millionen Leser in die Bibliothek eingelassen sowie 2,55 Millionen Bücher ausgeliehen und zurückgegeben“, sagte Wang Ziyang, der Direktor der Stadtbibliothek von Changsha in der zentralchinesischen Provinz Hunan. „Bislang haben 695.000 Leser einen Ausweis unserer Stadtbibliothek, was eine 11-fache Steigerung in zehn Jahren bedeutet“, teilte Wang den Reportern mit.

Der Blick auf die Besucherzahlen der Stadtbibliothek ist sozusagen ein Mikrokosmos für die boomende Entwicklung der öffentlichen Bibliotheken Chinas in den vergangenen zehn Jahren. Nach Angaben eines Vertreters des chinesischen Ministeriums für Kultur und Tourismus hat die Zahl der zugelassenen Besucher öffentlicher Bibliotheken Ende 2021 landesweit 103 Millionen überschritten. Innerhalb von zehn Jahren sei die Zahl um mehr als 315 Prozent gestiegen. Das Wachstum der Zahlen spiegele die zunehmende Leistungsfähigkeit der öffentlichen Bibliotheken sowie die erfolgreiche Förderung der Lesefreude der Bevölkerung wider, so der Vertreter des Kulturministeriums.

Auch der Entwicklungsmodus öffentlicher Bibliotheken verändert sich mit der Zeit. Allein in der Stadt Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong gibt es nunmehr mehr als 1.300 „Bibliotheksleiter“, die jeweils eine sogenannte „Nachbarschaftsbibliothek“ in ihren eigenen Häusern verwalten sowie die umliegenden Bewohner regelmäßig zu Lese- und Austauschaktivitäten einladen, indem sie die Sammlungen öffentlicher Bibliotheken sowie eigene Bücher nutzen.

„Es ist erstaunlich, dass die Leute sich aufgrund der Bücher so schnell anfreunden, wenn eine Bibliothek in ihrer Nähe geöffnet wird,“ sagte Luo Qian, eine Einwohnerin der Stadt Foshan. Luo strahlte vor Begeisterung, als sie von ihren neuen „Bücherfreunden“ erzählte.

Im Jahr 2015 veröffentlichte der Staatsrat gewisse Leitlinien zum beschleunigten Aufbau eines modernen öffentlichen Kulturdienstes, in dem vorgeschlagen wurde, die Beteiligung sozialer Kräfte zu fördern und schrittweise ein mehrstufiges sowie multimodales öffentliches Kulturdienstsystem zu etablieren.

„Unter der Leitung der nationalen Richtlinien haben wir die „Nachbarschaftsbibliothek“ ins Leben gerufen, damit die Empfänger öffentlicher Kulturdienste auch Dienstleister werden können. Und der Schritt hat sich mittlerweile als sehr effektiv erwiesen“, sagte Huang Baichuan, Direktor der Stadtbibliothek von Foshan.

Ebenfalls beeindruckend ist der innovative Aufbau öffentlicher Bibliotheken in Wuhan, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei. Derzeit verfügt die Millionenstadt über mehr als 80 mobile Bibliotheksdienststellen sowie 147 Automaten, um die Bücher auszuleihen und zurückzugeben, dies erleichtert es den Lesern an neue Bücher zu kommen.

Li Jingxia, Direktorin der Stadtbibliothek von Wuhan, sagte: „Wir haben ein Netz von Bibliotheksdiensten eingerichtet, das die ganze Stadt abdeckt. Einwohner können Bücher an einer Servicestelle ausleihen und nach dem Lesen an jeder beliebigen Servicestelle in der Stadt zurückgeben. In Wuhan wurde das Lesen bereits ins Alltagsleben der Bürger integriert.“

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