Baidu

Tibetische Landwirte beteiligen sich am Umweltschutz im Sanjiangyuan-Nationalpark

17.10.2022 08:00:00

(Foto: VCG)

(Foto: VCG)

Der im Herzen der Qinghai-Tibet-Hochebene in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai gelegene Sanjiangyuan-Nationalpark war mit einer Fläche von 123.100 Quadratkilometern der erste und ist bis heute der größte Nationalpark Chinas. Seit dem Start des Pilotprogramms für das Managementsystem des Sanjiangyuan-Nationalparks im Jahr 2016 haben sich mehr als 20.000 Anwohner an den ökologischen Management- und Schutzarbeiten im Sanjiangyuan-Gebiet beteiligt – im Rahmen einer Politik, die darauf abzielt, einen Arbeitsplatz für jeden Haushalt zu bieten.

Der 44-jährige Tongde, ein Angehöriger der tibetischen Nationalität aus dem Landkreis Madoi in Qinghai, der 2013 erstmals an einer Parkpatrouille teilnahm, sagt lächelnd: „An dem Tag, an dem ich meinen Mitarbeiterausweis und die Armbinde erhielt, die mich offiziell als Parkwächter ausweist, war ich glücklich und begeistert, als Beschützer der Natur zu arbeiten. Dieses Gefühl hat nie nachgelassen und ist bis heute geblieben.“

Sanjiangyuan, was „Quelle von drei Flüssen“ bedeutet, ist die Quelle des Jangtse, des Gelben Flusses und des Lancang-Flusses.

Mit einer durchschnittlichen Höhe von über 4.500 Metern ist der Sanjiangyuan-Nationalpark ein weitläufiges, dünn besiedeltes Gebiet, in dem es nicht viel menschliche Aktivität gibt. Es ist der perfekte Lebensraum für Tierarten wie die Tibetische Antilope, die Tibetische Gazelle, den Schneeleoparden, das Weißlippenwild und den Schwarzhalskranich. Dank der aufmerksamen Patrouillen der örtlichen Wächter und eines allgemein gestiegenen Umweltbewusstseins hat sich die Vegetation in diesem Gebiet nach Angaben der örtlichen Behörden im Vergleich zum Jahr 2000 um etwa 30 Prozent erhöht.

Der tibetische Wächter Tashi ist 51 Jahre alt. Er ist seit 2016 bei den Parkpatrouillen dabei. Er sagt, die Wächter sorgten täglich für eine saubere und sichere Umgebung und verhinderten, dass das Grasland mit Müll übersät werde, sodass das Gras üppig und hell aussehe. Auch die Zahl der Wildtiere nehme zu, da ihnen ein gesundes Nahrungsangebot garantiert werde.

Ein anderer Wächter namens Paltse ist 28 Jahre alt. Er kommt ebenfalls aus dem Bezirk Madoi und stimmt Tashi zu, dass die Anwohner jetzt in einer viel besseren Umgebung lebten. „Als Kind, habe ich nicht besonders auf meine Umgebung geachtet, wenn ich die Tiere geweidet habe. Aber als ich älter wurde, bemerkte ich langsam, dass sich die Umwelt verbessert hat“, so Paltse. „Ich finde, der Ngoring-See sieht jetzt größer aus und das Wasser ist so sauber, dass man es mit den Händen schöpfen und trinken kann.“

Tashi fügt hinzu, wilde Tiere wie Tibetische Esel hätten sich früher vor den Menschen versteckt, aber jetzt könne man sie überall sehen. Seitdem die Jagd in der Gegend verboten worden sei, drehten die Tiere nicht mehr um und liefen nicht weg wie früher. Tashi konnte die Zahl der Tiere, die er in den vergangenen Jahren bei seinen Patrouillen gesehen hat, nicht mehr zählen. „Sie blinzeln nicht einmal mehr, wenn wir uns ihnen auf 100 Meter nähern“, sagt er.

Die Tiere bekommen ihre Freiheit zurück, während die Betreuer ein stabiles Einkommen erhalten. Tashi hat einen größeren Traum. Er hofft, dass seine vier Kinder von Universitäten aufgenommen werden und sie später auch zum Umweltschutz und zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Region beitragen können. Während er diese Worte spricht, lächelt er und blickt in die Ferne auf das Grasland, den See und sein Zuhause.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China