Die „OPEC+“ hat beschlossen, ab November ihre durchschnittliche Tagesrohölförderung um zwei Millionen Barrel zu reduzieren. Dies hat sensationelle Reaktionen in den Vereinigten Staaten hervorgerufen. Denn die Biden-Regierung hegte die Hoffnung, durch eine erhöhte Förderung der Ölproduzenten im Nahen Osten die Ölpreise einzudämmen und die Inflation im Inland unter Kontrolle zu bringen.

Warum kamen die „OPEC+-Länder“ zu dieser Entscheidung? Die Ölpreise sind die Lebensader der „OPEC+-Länder“, unter denen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind. Und die Entscheidung für eine Reduzierung der Ölproduktion basiert auf ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen.

Dies allerdings verärgert die Vereinigten Staaten sehr. Seit einigen Monaten setzen sich Beamte der US-Regierung im In- und Ausland dafür ein, die steigenden Energiepreise zu drücken und die hohe Inflation vor den Halbzeitwahlen unter Kontrolle zu bringen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihre bisherigen Bemühungen dadurch umsonst sein könnten und die Demokraten Schwierigkeiten bei den Wahlen bekommen. Noch wichtiger ist, dass dies eine harte Ohrfeige für die Außenpolitik der US-Regierung darstellt.

Offensichtlich sind die Golfstaaten nicht mehr bereit, den Befehlen der Vereinigten Staaten zu folgen. Und sie sind fest entschlossen, ihre eigenen Interessen zu verteidigen. Gleichzeitig sind die Nahost-Länder immer selbstständiger geworden.

Eine weitere unbestreitbare Tatsache ist, dass das Verbündetensystem der Vereinigten Staaten im Nahen Osten von Tag zu Tag lockerer geworden ist und die Vereinigten Staaten immer unfähiger sind, ihre Verbündeten herumzukommandieren.

Der Egoismus und die Hegemonie der Vereinigten Staaten werden völlig bloßgestellt, indem sie einerseits den Anstieg der Ölpreise durch den Abbau von Produktion der „OPEC+“-Länder kritisieren und andererseits die Preise für Erdgas massiv erhöhen, das sie an ihre europäische Verbündete verkaufen.