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Erdbeben in Luding:Rettungsarbeiten gehen weiter voran

08.09.2022 15:16:03


Bis Donnerstag sind bei dem Erdbeben der Stärke 6,8, das sich in der Region Luding in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ereignete, 82 Menschen ums Leben gekommen, davon 46 in der Präfektur Ganzi und 36 in Ya’an. Weitere 35 Menschen wurden noch immer vermisst. Die Rettungsarbeiten gingen auch mehr als 60 Stunden nach dem Beben weiter. In der Gemeinde Moxi, dem Epizentrum des Erdbebens, brachten mehrere Feuerwehrleute 28 Zelte und Hilfsgüter in das Dorf Mogangling.

Mogangling ist durch einen großen Berg von der Gemeindestadt Moxi getrennt. Beide Ortschaften waren ursprünglich nur zehn Autominuten voneinander entfernt. Eine große Menge herabgefallener Felsen, die durch das Beben verursacht wurden, blockierten die Straße jedoch vollständig, wodurch Mogangling zu einer „isolierten Insel“ wurde. Die Retter mussten einen zahlreiche Kilometer langen Umweg über einen Pfad nehmen, der jahrzehntelang verlassen war.

Angeführt wurden die Retter von Luo Gang, einem 35-jährigen Dorfbewohner. Obwohl er in dem Gebirge aufgewachsen ist, war er den Pfad zuvor nur einmal, vor etwas mehr als zehn Jahren, gegangen. „Es ist ein schwieriger Weg. Glücklicherweise ist er nicht eingestürzt und ist daher viel sicherer“, so Luo.

Die Feuerwehrleute brachen um 9:00 Uhr morgens vom Fuße des Berges auf und bekamen bald ein Gefühl dafür, wie schwierig die Reise werden würde. Der äußerst steile Pfad war von dichten Bäumen und Büschen verdeckt, die so dicht bewachsen waren, dass die Wegspuren kaum sichtbar waren. Zudem mussten die steilsten Abschnitte auf Händen und Knien bewältigt werden. Die Feuerwehrleute trugen noch dazu Zelte und Hilfsgüter mit einem Gewicht von bis zu 120 Kilogramm. Nach einem langen Marsch von fast zwei Stunden hatten sie den Weg endlich hinter sich gelegt. Mehrere Dorfbewohner aus Mogangling warteten bereits an einer schmalen Landstraße auf sie. Die Landwirte übernahmen die Zelte und die Retter konnten schließlich den letzten Kilometer leichtfüßig zurücklegen. Gegen 12:30 Uhr trafen die 28 Zelte und Hilfsgüter schließlich in einer provisorischen Siedlung in dem völlig zerstörten Dorf ein. Es dauerte nur eine halbe Stunde und schon waren ein Dutzend Hilfszelte aufgebaut. Nach einer kurzen Pause machten sich die Feuerwehrleute gegen 16:00 Uhr auf den Weg zurück, den sie gekommen waren. Der Weg war so steil, dass einige von ihnen Bambus zu Gehstöcken schnitten, um ihre Knie zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt sahen sie, wie ein Hügel aufgrund eines Nachbebens einstürzte. Mit einem Donnern fielen große Felsen herab, gefolgt von einer Rauch- und Staubwolke.

Die Rettungsarbeiten sind noch im Gange.

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