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Reisanbautests in Chinas Raumstation erweisen sich als vielversprechend

06.09.2020 08:00:00

Chinesische Astronauten haben an Bord der chinesischen Raumstation „Tiangong“ erfolgreich Reissetzlinge gezüchtet. Experten zufolge könnte das Experiment wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie Astronauten Nahrungsmittel für langfristige Weltraummissionen anbauen können. Das auf „Tiangong“ durchgeführte Experiment zielt darauf ab, den kompletten Lebenszyklus der Pflanze im All zu durchlaufen, der mit einem Samen beginnt und mit einer reifen Pflanze endet, die wiederum neue Samen produziert.

An Bord des chinesischen Weltraumlabors „Wentian“, einem Teil der Raumstation, befinden sich acht experimentelle Nutzlasten, darunter auch die Nutzlast für das Reis-Experiment. Zhao Liping, Forscher am Technologie- und Ingenieurzentrum für Weltraumnutzung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagt, die Nutzlasten funktionierten reibungslos und die drei Astronauten führten die Experimente wie geplant durch.

Zheng Huiqiong, eine Forscherin des Zentrums für Molekular- und Zellbiologie bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, erklärt, seit dem Beginn des Reisanbau-Experiments am 29. Juli hätten die Sämlinge der hochstämmigen Reissorte eine Höhe von etwa 30 Zentimetern erreicht und die Sämlinge der Zwergreissorte seien auf etwa fünf Zentimeter angewachsen. „Die Reissetzlinge wachsen sehr gut.“

Die Astronauten würden die Pflanzen weiter beobachten. Wenn das Experiment erfolgreich verlaufe, würden sie die neu produzierten Samen einsammeln und für weitere Studien auf die Erde zurückbringen, so Zheng weiter. „Wir wollen untersuchen, wie sich die Mikrogravitation auf molekularer Ebene auf die Blütezeit der Pflanzen auswirkt und ob es möglich ist, die Mikrogravitationsumgebung zur Steuerung des entsprechenden Prozesses zu nutzen.“ Die Blüte sei ein entscheidendes Stadium der pflanzlichen Reproduktion.

Seit den 1980er-Jahren bringt China Saatgut von Reis und anderen Nutzpflanzen ins All, um seine Mutation zu fördern und höhere Erträge zu erzielen, sobald sie auf der Erde gepflanzt werden. Der Anbau von Reis in der Erdumlaufbahn stellt jedoch aufgrund von Bedingungen wie Mikrogravitation, Luftmangel und hochenergetischer kosmischer Strahlung eine ganz andere Herausforderung dar.

Reis ist schon seit Anfang der menschlichen Weltraumforschung ein Grundnahrungsmittel für Astronauten. Die US-Astronauten der „Apollo 11“-Mission, die im Juli 1969 als erste Menschen auf dem Mond landeten, aßen während ihrer Reise ins All gefriergetrocknetes Huhn und Reis.

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