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„Wentian“ beflügelt Chinas Weltraumforschung

05.09.2022 08:00:00

Chinesische Wissenschaftler setzen große Hoffnungen in das wissenschaftliche Labormodul „Wentian“, das vor kurzem an die chinesische Raumstation angedockt ist. Das Labormodul verfügt über mehrere Laborschränke, die für Lebenswissenschaften, Biotechnologie und Schwerelosigkeitsforschung ausgelegt sind. Ziel ist es, komplexere und präzisere wissenschaftliche Experimente unter Nutzung der Weltraumumgebung durchzuführen.

Der Forschungsschwerpunkt von „Wentian“ liegt in erster Linie auf der Biologie. Es soll erforscht werden, wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen unter den Bedingungen des Weltalls wachsen, sich entwickeln, ihre Gene weitergeben und altern.

Auch die Grundlagenforschung an Bord von „Wentian“ spielt den Wissenschaftlern zufolge eine wichtige Rolle. Die Laborschränke werden zielbewusst für die Erforschung von Zellkulturen und Gewebebau verwendet, außerdem werden die Herstellungstechnologie von Molekularen erforscht und die Kristallisation von Proteinen in der Weltraumumgebung analysiert, in dem Bemühen, Durchbrüche in den Bereichen Biomaterialien, Medikamente und Medizintechnik zu erzielen.

Ein weiterer Bereich ist die Strahlenbiologie, also die Mechanismen und Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf Lebewesen. Außerdem sollen die Effekte von hypomagnetischen Feldern erforscht werden. Durch die Experimente in einer kontrollierten Umgebung sollen Möglichkeiten gefunden werden, potentielle Schäden für Raumfahrer abzuschätzen und sie vor diesen Gefahren zu schützen.

Zhang Wei, Direktor des Technologie- und Ingenieurzentrums für Weltraumnutzung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte, permanente Forschungseinrichtungen in der Erdumlaufbahn seien unentbehrlich. „Zunächst einmal haben die Raumlabore eine einzigartige Umgebung mit physikalischen Merkmalen wie Schwerelosigkeit. Die Erforschung der Schwerelosigkeit kann Wissenschaftlern helfen, sowohl einige physikalische Merkmale aufzudecken, als auch die Entwicklung und Massenproduktion von etlichen speziellen Werkstoffen zu ermöglichen.“ Zweitens sei die Umlaufbahn ein idealer Ort für astronomische Beobachtungen und Erdbeobachtungen, so Zhang weiter. Beispielsweise habe es sich aufgrund der atmosphärischen Absorption und Interferenz sowie der Auswirkungen menschlicher Aktivitäten als schwierig erwiesen, Gamma-, Röntgen-, Ultraviolett-, Infrarot- und Ultralangwellenemissionen am Boden zu erfassen und aufzuzeichnen, während Sensoren an einer Raumstation diese astronomischen Elemente leicht erkennen könnten. „Ebenso kann die Beobachtung mit Instrumenten in einem Weltraumlabor innerhalb von nur drei Tagen bis zu 90 Prozent des gesamten Landes auf der Erde abdecken, sodass Geowissenschaftler die Erdbewegungen effizient und zeitnah verfolgen können.“

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