Der Schlüssel zur Wiederbelebung der ländlichen Gebiete sind Fachkräfte. In nur wenigen Jahren haben sich in der ostchinesischen Provinz Zhejiang eine große Anzahl an Unternehmern in der Landwirtschaft etabliert, die zu einer wichtigen Kraft zur Wiederbelebung der ländlichen Gebiete geworden sind.

In den fast vier Jahren, seit Wang Defu, ein Auslandsstudent aus der Demokratischen Republik Kongo an der Technischen Universität Zhejiang, seine Heimat verlassen hat, war „Was isst du in China?“ eine der häufigsten Fragen von Wangs Freunden in der Heimat. Er sagt: „Ich erzähle meinen Freunden in der Ferne oft, dass Reis eines der beliebtesten Grundnahrungsmittel vieler Chinesen ist. In den meisten Fällen fehlt Reis bei keiner Mahlzeit.“ Wie Reis in China angebaut und verarbeitet wird, wusste Wang Defu allerdings nicht. Aus Neugierde beschloss er, nach Jiande zu reisen, um Wang Yun, eine junge Landwirtin in zweiter Generation, zu besuchen.

Landmaschinen bearbeiten und ebnen die Reisfelder, die Dorfbewohner pflanzen geschickt Setzlinge und Schwärme von Reihern spielen auf den Feldern – nach etwa zwei Stunden Fahrt erreicht Wang Defu die Gemeinde Qintang in Jiande und ist vom regen Treiben des Dorfes so beeindruckt, dass er es kaum erwarten kann, die Hosenbeine hochzukrempeln und Wang Yun auf die Felder zu folgen.

Wang Yun und Wang Defu pflanzen Reissetzlinge

Die aus Jiande stammende junge Landwirtin kündigte ihren Job in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, als ihr Vater sagte: „Komm zurück und hilf mir. Das Land braucht junge Leute.“ Sie erzählt Wang Defu: „Mein Vater ist ein vorbildlicher Arbeiter in der Provinz Zhejiang und ein landesweit herausragender Getreidebauer. Je älter er wird, desto mehr schmerzt es mich, ihn jedes Mal auf den Feldern hin- und herlaufen zu sehen. Um die traditionelle Anbaumethode der alten Generation – ‚mit dem Gesicht zur Erde und dem Rücken zum Himmel‘ – zu ändern, kehrte ich in meine Heimat zurück und versuchte, eine ‚neuartige Landwirtin‘ zu werden.“

Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, fährt ein Pflug auf die beiden zu. Unter der Anleitung von Wang Yun springt Wang Defu auf die Maschine auf und beginnt mit dem Pflügen. Nach Ansicht von Wang Defu wird die Landwirtschaft durch den Einsatz neuer Landmaschinen mit „technologischen Elementen“ bereichert. Wang Yun sagt, nach ihrer Rückkehr habe sie einerseits an der Standardisierung der Produktion gearbeitet und andererseits Digitalisierung und Mechanisierung in die Landwirtschaft eingeführt. „Wir haben intelligente Landwirtschaft umgesetzt und in der rund 27 Hektar großen Vorzeigebasis eine kleine Wetterstation, Insektenerkennungslampen und andere Ausrüstungen installiert, die uns ermöglichen, die Reisfelder mit dem Handy zu verwalten und Fernberatungen von Agrarexperten zu erhalten.“ Zudem hat sie 57 Agrarmaschinen wie Drohnen, Reispflanzmaschinen, Erntemaschinen und Trockner im Wert von mehr als 5,6 Millionen Yuan RMB gekauft. Ihre Agrarprodukte wurden als Bio-Lebensmittel zertifiziert und das Produktionsgebiet ist auf 140 Hektar angewachsen.

Unter der Anleitung von Wang Yun haben immer mehr Landwirte in der Region von neuen Technologien profitiert, weil sie sich trauen, neue Technologien zu nutzen und neue Wege zu gehen. Wang Yun erklärt Wang Defu: „Ich weiß um die Bedeutung von Wissenschaft und Technik für die Landwirtschaft, daher hoffe ich, mehr neuen Landwirten durch die Verbreitung neuer Technologien helfen zu können. Es ist auch der Zusammenschluss von immer mehr jungen landwirtschaftlichen Unternehmern, der den ländlichen Gebieten neuen Schwung verleiht.“

Wang Defu sagt: „Auf dem Land in Jiande habe ich gesehen, dass die Förderung und Nutzung neuer Technologien den Beruf des Landwirts attraktiv machen und ich möchte das, was ich hier gesehen und gehört habe, mit nach Hause nehmen, um mehr junge Menschen zu inspirieren.“