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25. Jahrestag der Rückkehr Hongkongs: Der „König der Brücken“ von Hongkong spricht über Brücken

01.07.2022 09:00:04

Foto: VCG

Es gibt wohl niemanden in Hongkong, der mehr über Brücken weiß als Liu Zhengguang. Der „König der Brücken“ begann in den 1960er-Jahren als Assistenzingenieur und ist nun seit mehr als einem halben Jahrhundert im Brückenbau tätig. Er war der Direktor für Bauwesen der Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong und Akademiker der Hong Kong Academy of Engineering. Er hat in Hongkong eine Reihe von Brücken von Weltrang gebaut. Dafür wurde er mit dem Mao Yisheng Bridge Engineering Special Award ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Brückeningenieure in China.

Liu zufolge kann Hongkong als ein Museum für moderne Brücken bezeichnet werden, sowohl in Bezug auf seine Repräsentativität mit einer Vielzahl von modernen Brückenformen als auch in Bezug auf seinen Wert für vergleichende Studien.

Seit den 1990er-Jahren hat sich der Bau von Hafenbrücken in Hongkong mit der Entwicklung der Stadt beschleunigt. Eine Hafenbrücke von Weltrang folgte der nächsten. Was ist eine Brücke von Weltrang? Erstens ist sie groß und zweitens technologisch fortschrittlich.

Die Tsing-Ma-Brücke ist die Hauptbrücke des Airport Expressway und mit einer Länge von 1.377 Metern die längste Hängebrücke der Welt, die sowohl für den Straßen- als auch für den Eisenbahnverkehr genutzt werden kann. Liu erklärt, der Bau einer so langen Brücke mit doppeltem Verwendungszweck in einem Taifungebiet sei zuvor weltweit noch nie durchgeführt worden. Auf den Bau der Brücke zurückblickend erklärt Liu Zhengguang: „Es war schwierig. Die größte Schwierigkeit beim Bau einer Hafenbrücke in Hongkong besteht darin, dem Wind zu widerstehen. Bei einer großen Spannweite muss die Brücke lang genug sein. Um die Durchfahrt von großen Frachtschiffen zu gewährleisten, muss die Brücke hoch genug sein. Und die häufigen Taifune in Hongkong stellten eine große Herausforderung an den Bau der Brücke dar. Die Windwiderstandsnorm für europäische Brücken lag damals bei 55 Meter pro Sekunde, während die fertiggestellte Tsing-Ma-Brücke über dieser Norm liegt.“

Auch die Ästhetik der Brücken in Hongkong macht Fortschritte. Die Stonecutters Bridge ist zu einem der jüngsten Wahrzeichen Hongkongs geworden, das die Öffentlichkeit anzieht und zu einem beliebten Reiseziel geworden ist. Die Stonecutters Bridge grenzt an die Containerterminals von Hongkong und ist für die Hafenlogistikbranche von großer Bedeutung. Die Hauptbrücke ist 1.018 Meter lang und war bei ihrer Fertigstellung Ende 2009 die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt. Mit einer Höhe von 73,5 Metern über dem Meeresspiegel ist sie auch eine der höchsten Brücken ihrer Art der Welt und ermöglicht die ungehinderte Durchfahrt von übergroßen Frachtschiffen.

Von seinen Anfängen als technischer Berater auf dem chinesischen Festland über seine Beteiligung am Bau von Projekten auf dem Festland, darunter die Sutong-Brücke, bis hin zu seiner Mitwirkung an dem Jahrhundertprojekt der Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke, hat Liu Zhengguang den Aufstieg des chinesischen Brückenbaus höchstpersönlich erlebt.

25 Jahre nach der Rückkehr Hongkongs ist Liu Zhengguang seit vielen Jahren im Ruhestand, hat seine Arbeit aber nie aufgegeben und ist nun eingeladen worden, sich an den Vorarbeiten für die nächste Brücke von Weltrang zu beteiligen. Er ist der Meinung, dass China sich von einer Brückennation zu einer Brückenmacht entwickle. Hongkong werde immer stärker in die Gesamtentwicklung des Landes integriert und die Brückenbauer hätten die besten Zeiten noch vor sich.

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