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Feuchtgebiet am Delta des Gelben Flusses gut erhalten

30.06.2022 08:00:05



Im Sommer ist das nationale Naturschutzgebiet am Delta des Gelben Flusses in der ostchinesischen Provinz Shandong malerisch. Das Schilf schwankt im Wind und das Wasser glitzert in der Sonne. Vogelgruppen flitzen vorbei, mal kreisen sie in der Luft, mal kreuzen sie sich über dem Wasser. Urlauber tauchen hier in eine Welt voller Vitalität ein.

Der Gelbe Fluss durchquert das Lössplateau und mündet in der Region Dongying in Shandong in das Bohai-Meer. Sediment lagert sich hier ab und bildet ein großes Delta und somit ein Feuchtgebiet. Um das Ökosystem an der Flussmündung des Gelben Flusses sowie seltene und bedrohte Vögel zu schützen, wurde im Jahr 1992 ein nationales Naturschutzgebiet mit einer Gesamtfläche von 1.530 Quadratkilometern gegründet. Es ist das umfassendste Feuchtgebiet, das in der warm gemäßigten Zone der Welt erhalten wurde.

Die Ökologie dieses Feuchtgebiets ist jedoch besonders fragil. In den 1990er-Jahren führten Faktoren wie das Eindringen von Meerwasser und Dürre zu einer Schrumpfung des Feuchtgebiets. Die lokale Regierung hat sich daher verpflichtet, das Wasser aus dem Gelben Fluss durch verschiedene Kanäle in das große Feuchtgebiet einzuführen. Allein in den vergangenen drei Jahren hat die Wasserauffüllung des Feuchtgebiets 360 Millionen Kubikmeter erreicht, wodurch seine Schrumpfung wirksam eingedämmt und die Versalzung der Böden verlangsamt wurde.

Experten zufolge reicht es jedoch bei weitem nicht aus, lediglich den Wassermangel zu bewältigen, wenn es um den Schutz eines Feuchtgebiets geht. „Die Vögel wissen am besten, wo die Umwelt gut ist.“ Vögel sind sozusagen Indikatortiere eines Feuchtgebiets. Ihre Arten und Populationen können direkt die Qualität der Ökologie in einem Feuchtgebiet widerspiegeln.

Ein Vogel fliegt vorbei und landet auf einer Sandbank. Er hat einen schwarzen Kopf mit weißen Augenringen und orangefarbenem Schnabel. „Das ist eine Schwarzkopfmöwe, die gerade nach Nahrung sucht“, sagt Zhao Yajie, ein Experte des Naturschutzgebiets am Delta des Gelben Flusses. „Die Schwarzkopfmöwe ist extrem pingelig in der Auswahl ihres Brutplatzes. Sie ist also ein Indikator für die ökologischen Veränderungen in Feuchtgebieten.“

Um den Vogelarten ein stabiles und komfortables Zuhause zu bieten, konzentriert sich die Verwaltung des Naturschutzgebiets auf die Erhaltung und den Ausbau des Lebensraums vor allem für bedrohte Arten wie Schwarzkopfmöwen, Weißstörche und Kraniche. Dafür richtet sie künstliche Nester und Brutinseln ein. In den vergangenen Jahren sind die Arten und die Anzahl der Vögel im Naturschutzgebiet erheblich gestiegen, von 187 Vogelarten zu Beginn der Einrichtung des Reservats auf aktuell 371. Gegenwärtig ist das Delta des Gelben Flusses eine wichtige Transitstation, ein Überwinterungsgebiet und ein Brutgebiet auf den beiden Migrationsrouten von Ostasien nach Australien und in den Westpazifik. Es ist zu einem wichtigen Brutgebiet für orientalische Weißstörche, zum zweitgrößten Brutgebiet für Schwarzkopfmöwen und zum zweitgrößten Überwinterungsgebiet für Weißkraniche der Welt geworden.

In den vergangenen Jahren hat das Naturschutzgebiet insgesamt 1,076 Milliarden Yuan RMB investiert und große Flächen des von Versalzungsgefahr und Landwirtschaft bedrohten Feuchgebiets verbessert, wodurch die Feuchtgebietsfläche um etwa 4.830 Hektar vergrößert wurde. Gleichzeitig haben die Menschen Erfahrungen gesammelt und einen einzigartigen Feuchtgebietsanierungsmodus an der Flussmündung des Gelben Flusses erforscht, der einen guten Wiederherstellungseffekt aus „einmaliger Wiederherstellung, natürlicher Sukzession und langfristiger Stabilität“ erzielt. Dadurch wird das Feuchtgebietssystem kontinuierlich optimiert.

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