China Mobile, der größte Telekommunikationsanbieter der Volksrepublik, wird derzeit von schweren finanziellen Belastungen gebeutelt. Der Konzern investiert massiv in den Ausbau der nächsten Netzwerk-Generation (4G-Netzwerk) und muss sich gleichzeitig auf breiter Front gegen Konkurrenten – vor allem China Unicom - wehren.
Am 22. Oktober stürzte der Aktienpreis von China Mobile um 3,4 Prozent auf 10,6 US-Dollar. Der Markt reagierte damit auf den Profitrückgang des Konzerns um neun Prozent im dritten Jahresquartal.
„Wir rechnen mit weiteren hohen Kapitalaufwendungen des Konzerns im nächsten Jahr. Das wird sicherlich die Profitabilität des Unternehmens beeinträchtigen", analysiert Deng Liangsheng, Börsenbeobachter von China Merchants Securities.
In einer Mitteilung für die Hongkonger Börse räumt China Mobile ein, dass die Betriebseinnahmen des Konzerns in den ersten Quartalen zwar um 9,4 Prozent gestiegen seien. Gleichzeitig sei der Nettogewinn aber zum ersten Mal seit Beginn der Börsennotierung 1997 gesunken, und zwar um knapp zwei Prozent.
Ob die massiven Investitionen in das 4G-Netzwerk ein richtiger Schritt sind, weiß niemand. Der Führungsetage ist aber klar, dass das Unternehmen eine neue Strategie braucht, um die heranrückenden Konkurrenten abzuhängen.
WeChat, ein Instant-Messaging-Programm der Firma Tencent, konnte innerhalb von zwei Jahren mehr als 300 Millionen User gewinnen. Das Programm hat die Kommunikationsgewohnheiten vieler Menschen revolutioniert: Statt traditioneller Kurznachrichten oder Mobilfunkanrufe nutzen immer mehr Chinesen WeChat als Alternative zu traditionellen Anbietern wie China Mobile.
Zudem steht China Unicom, bislang eigentlich ein schwächerer Wettbewerber, dank seines modernisierten 3G-Angebots WCDMA nunmehr fast auf Augenhöhe mit China Mobile.