Sie gehören zu den erfolgreichsten Unternehmen der Welt. Trotz des Erfolges haben sie wegen dem Umweltbewusstsein vieler Menschen ein verruchtes Image. Die staatlichen chinesischen Ölkonzerne PetroChina und Sinopec dürfen aufgrund der Umweltverschmutzung vorerst nicht mehr expandieren.
Laut einer Vorgabe des Umweltministeriums wird der Bau neuer Raffinerien so lange gestoppt, bis die Konzerne die Auflagen zur Emissionsreduzierung erfüllt haben.
Ein Drittel der insgesamt 115 Kohleheizkessel von PetroChina haben keine Entschwefelungsanlagen, bei Sinopec liegt die Quote bei 40 Prozent. Nur zwei der 38 PetroChina-Anlagen für katalytisches Cracken verfügen über Entschwefelungsanlagen. In Zhanjiang leitet PetroChina Abwässer ohne Aufbereitung in die Flüsse. In Luoyang und Anqing stoßen PetroChina-Raffinerien Abgase aus, welche die zulässigen Höchstwerte um ein Vielfaches überschreiten.
Nun sollen die beiden staatlichen Ölkonzerne zwischen 2011 und 2015 den Ausstoß von Stickoxiden um acht Prozent reduzieren.
Niemand weiß, ob die beiden Energiegiganten diese Aufgabe rechtzeitig erfüllen können. Bis Ende 2012 stieg der Ausstoß von Stickoxiden bei PetroChina um 8,3 Prozent und bei Sinopec um 2,5 Prozent. Für jede Tonne raffinierten Erdöls stoßen die beiden Unternehmen elfmal so viele Stickoxide aus als US-Raffinerien. „Das Umweltproblem von PetroChina und Sinopec ist umfassend und systematisch", sagte ein Sprecher des Umweltministeriums.
Im Ausland produzieren die insgesamt sieben Tochterfirmen beider Unternehmen jedoch mit weltweit modernster Umwelttechnik jährlich 66,5 Mio. Tonnen Erdöl.
Gegenüber der Tageszeitung Renmin Ribao versicherte ein Sprecher des Umweltministeriums, das Erdölangebot auf dem chinesischen Markt werde durch die Strafe nicht beeinträchtigt. Langfristig soll die Konkurrenzfähigkeit chinesischer Ölkonzerne verbessert werden.