Foto: China Daily
Mehr und mehr junge Frauen in China sehen es mit dem Safer Sex scheinbar etwas lockerer. Die Zahl ungewollter Schwangerschaften steigt – und mit ihr die der Abtreibungen.
Über 16 Prozent der chinesischen Studenten haben vorehelichen Sex, zeigt eine anlässlich des Internationalen Weltbevölkerungstages veröffentlichte Studie. Vielen jungen Paaren ist das sinnliche Vergnügen wichtiger als der Schutz. Abtreibungen werden als Verhütungsmethode gesehen.
Aus Beijing kommen deshalb alarmierende Zahlen. Laut einem Bericht der "China Daily" sind in der Hauptstadt 10 Prozent der abtreibenden Frauen unter 18. Der Anteil der unverheirateten Frauen beträgt mehr als 50 Prozent. Für eine Reihe junger Patientinnen ist es sogar die zweite oder gar dritte Abtreibung.
Viele junge Chinesinnen sehen im Schwanger werden „kein großes Ding". Zu dieser laxen Haltung könnten Kliniken mit ihren Werbeaktionen von „schmerzlosen Abtreibungen" beitragen, so Experten. Ferner wird eine fehlende Sexualerziehung in Schulen als Grund für die Zunahme der Abtreibungen gesehen. Zwar veröffentlichte das Bildungsministerium 2012 einen entsprechenden Leitfaden, doch setzten Schulen diesen nicht um. Zu groß sei die Angst vor dem Widerstand der Eltern.