Am 07. April fand die dritte gongshaner Kleiderverteilung statt. Bei dieser wurde Kleidung, die wir von China Radio International gespendet bekommen haben, an etwa 13 Familien (mit durchschnittlich 5 Mitgliedern) aus Bergdörfern rund um Dimaluo verteilt. Dimaluo ist ein kleines Bergdorf etwa eine Stunde Busfahrt über holprige Schotterwege nördlich von Gongshan und die umliegenden Dörfer sind größtenteils nur durch 3-4 stündige Fußwege zu erreichen.
Unterstützt wurden wir von Aluo, einem Bergführer und Besitzer des einzigen Youth Hostels in Dimaluo. Aluo ist unglaublich gastfreundlich und hilfsbereit: Er hat für uns die ärmsten Familien der Gegend zusammengesucht und mit ihnen einen Termin für die Kleiderverteilung ausgemacht. Für uns hieß das, dass der komplizierteste und langwierigste Teil der Arbeit eigentlich bereits erledigt war, was die ganze Sache sehr vereinfacht hat. Wir fuhren trotzdem bereits Samstag los um uns Dimaluo selber noch ein wenig anschauen zu können und Zeit mit Aluo und seiner Familie zu verbringen. Wir wurden bekocht während wir die kleinen Kinder unterhalten haben und abends saßen wir gemeinsam im Wohnzimmer und haben zusammen tibetische Musik gehört und auch selber versucht auf der Xianzi (einem tibetischen Streichinstrument ähnlich einer Erhu) Töne hervorzubringen.
Am Sonntagmorgen gingen alle gemeinsam in die Kirche und danach begannen wir mit den Vorbereitungen für die Verteilung. Der Aufbau, den wir gewählt haben hat, hat eigentlich sehr gut funktioniert: Die Kleidung wurde auf verschiedenen Tischen verteilt, sortiert nach Frauen, Männern und Kindern. Da normalerweise aus jeder Familie ein Vertreter gekommen ist haben wir ihn gebeten aufzulisten wie viele Mitglieder seine Familie hat und um wen es sich dabei handelt. Dann wurde er/sie von Tisch zu Tisch geleitet und hat entsprechend seiner/ihrer Angaben vorgefertigte Kleiderbündel in die Hände gedrückt bekommen. Nach einem kurzen Blick auf das Bündel, ob die Kleidung passen könnte und ob sie überhaupt gefällt ging es dann weiter zum nächsten Tisch. Dadurch hatte das Ganze etwas Fließbandartiges und verlief ohne größere Verzögerungen, trotzdem haben insgesamt 3-4 Stunden gebraucht um alle Leute zu versorgen.
Dabei war nur etwa die Hälfte der 25 Familien erschienen, die wir ursprünglich versorgen wollten. Laut Aluo lag das vermutlich daran, dass es Sonntag war und viele nicht an diesem freien Tag einen Weg von mehreren Stunden auf sich nehmen konnten/wollten. Wir haben also beschlossen wenn möglich noch einmal an einem Donnerstag wiederzukommen, denn da ist Markttag und es kommt so gut wie jeder aus den Bergen herunter, dann können wir auch an die restlichen Familien Kleidung verteilen.