Die chinesische Botschaft in Pjöngjang hat bestätigt, dass Nordkorea ein chinesisches Fischerboot aufgebracht hat. Die Geiseln sollen erst gegen eine Zahlung von 600.000 Yuan (75.000 Euro) wieder freigelassen werden.
Yu Xuejun, Bootsbesitzer und Chef der entführten Fischer, hatte sich als erster mit der Nachricht von der Entführung an die Presse gewendet. Laut Yu sei das Boot "LPY 25222" am 5. Mai 2013 bei der Arbeit in chinesischen Gewässern von nordkoreanischen Soldaten geentert worden. An Bord hätten sich zu diesem Zeitpunkt 16 Fischer befunden.
"Die Lage meines Boots war 123,53 Grad östlicher Länge und 38,18 Grad nördlicher Breite. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass sich mein Boot in chinesischen Gewässern befand", so Yu. Es gebe an Bord zwei parallel laufende Navigationssysteme, das GPS und das chinesische "Beidou". Es bestehe kaum eine Möglichkeiten, dass die Fischer vom Kurs abgekommen sein könnten. Zudem seien die Fischerboote mit einem Überwachungssystem der chinesischen Küstenwache verbunden. Die Besatzung werde rechtzeitig über jedes Eindringen in die Gewässer anderer Länder informiert.
Nach dem Ereignis hatte Yu bisher bereits acht Anrufe von der nordkoreanischen Behörde erhalten. Die Nordkoreaner haben nur eine Anforderung: Ein Lösegeld von 600.000 Yuan (ca. 75.000 Euro)!
"Ein nordkoreanischer Beamter hat mich auf Chinesisch angewiesen, das Geld noch vor dem 19. Mai so schnell wie möglich zu bezahlen. Am Anfang hatte er noch 1,2 Millionen gefordert, dies in anschließenden Gesprächen jedoch auf 800.000 beziehungsweise 600.000 Yuan reduziert."
Zwischenzeitlich hat der Bootbesitzer nur einmal mit seinem Kapitän Yao Guozhi telefonieren können, der auch von den nordkoreanischen Soldaten in Gewahrsam genommen wurde.
Yu Xuejun hatte den Fall am 10. Mai 2013 bei der chinesischen Botschaft in Pjöngjang gemeldet. Die Botschaft hat bereits einen Verhandlungsprozess initiiert.
Quelle: german.china.org.cn