Das Beijinger U-Bahn-Netz ist mit mehr als 440 Kilometer nicht nur das längste der Welt. Seit Anfang März ist das U-Bahnsystem der chinesischen Hauptstadt zudem das meist genutzte. Am 8. März erreichte das Fahrgastaufkommen mit 10 Millionen Menschen einen neuen Rekord.
Um der steigenden Zahl an U-Bahn-Nutzern nachzukommen, plant die Stadtregierung die bislang 16 Linien weiter auszubauen bzw. neue Strecken einzurichten. Unterdessen werden Signalsysteme auf älteren Teilabschnitten modernisiert. Zhang Liang ist der stellvertretende Leiter der Equipment-Disposition beim Beijinger U-Bahn Unternehmen:
„Nach der Erneuerung einiger der älteren U-Bahn-Linien, wie der Linie 1, wird sich die Taktung auf zwei Minuten verkürzen. Und wir tun was wir können, um dieses Zeitintervall weiter zu verkleinern."
Im Abstand von 1 Minute 43 Sekunden fahren die Bahnen der Linie 4 zur morgendlichen Rushhour. Um viel genutzte Streckenabschnitte weiter zu entlasten, hat die Einsatzzentrale neue Logistikpläne erstellt. Chen Wen, stellvertretender Leiter der Leitstelle bei der Beijinger U-Bahn, erklärt:
„Wir haben zum Beispiel eingeführt, dass zu den Hauptstoßzeiten einige der Züge ab der Station Songjiazhuang vier Haltepunkte auslassen und erst wieder an der viel genutzten Jingsong-Station Passagiere einsammeln. Dadurch wird das ganze System noch effizienter."
Zukünftig soll auch die Taktung auf den Linien 5, 10 und auf der ältesten Strecke 1 auf zwei Minuten verkürzt werden.
Zudem sollen neue Züge angeschafft werden, um die Situation zu entschärfen. Li Li ist ein Angestellter bei der Equipment-Disposition beim U-Bahn Unternehmen der chinesischen Hauptstadt. Er kennt die Pläne:
„Derzeit haben wir 84 Züge auf der Linie 10 im Einsatz. Dies reicht bei weitem nicht aus, um die neuen Ziele zu erreichen. Wir benötigen weitere 32 Züge. Das Budget wurde erstellt, nun warten wir noch auf die Genehmigung."
Bis Ende des laufenden Jahres sollen auf der Linie 4 13 neue Züge zum Einsatz kommen.
Im 12. Fünfjahresplan (2011-2015) hat die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in China eine hohe Priorität erhalten. Bis Ende 2015 soll der öffentliche Verkehr in der Metropole Beijing einen Anteil von 50 Prozent am gesamten Stadtverkehr ausmachen.
Übersetzt von: Tabea Nehrbaß
Gesprochen von: Liu Xinyue