Seit der offiziellen Gründung im Juli 2012 hat die Stadt den Aufbau der grundlegenden Infrastruktur forciert, besonders die Verkehrsverbindungen zwischen den Inseln sind stark ausgebaut worden. Der Bürgermeister der Stadt, Xiao Jie, über die jüngsten Entwicklungen:
„Wir haben den Verkehr von Transportschiffen deutlich angekurbelt. Das Schiff Xiongsha Nr. 3 zum Beispiel fuhr bisher nur ein oder zwei Mal pro Monat zwischen dem Festland und der Insel Yongxing. Jetzt können wir eine Fahrt pro Woche garantieren. Der Transportausbau hat die Versorgung der Xisha-Inseln stark verbessert. Zudem ist ein größeres Transportsschiff, das Sansha Nr. 1, im Bau. Es soll 2014 einsatzbereit sein."
Xiao Jie weist auf weitere strukturelle Verbesserungen hin, wie z.B. neue Entsalzungsanlagen, Solarfelder und Einrichtungen für den öffentlichen Gebrauch. All dies habe die Lebensqualität auf Yongxing deutlich erhöht.
Der Gouverneur der südchinesischen Inselprovinz Hainan, Jiang Dingzhi, ist der Meinung, der Ausbau von Sansha könne sich positiv auf die gesamte Seeindustrie in der Provinz auswirken.
„Die Errichtung der Stadt Sansha ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Provinz Hainan. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um die Seeindustrie in der Region auszubauen. Wir planen Fischdampfer mit größeren Tonnagen in Auftrag zu geben, um die Erschließung und den Schutz maritimer Ressourcen zu erleichtern. Auch Projekte zur Öl- und Gasgewinnung sind denkbar."
Wegen seiner geografischen Position spielt Sansha als südlichster Punkt Chinas eine tragende Rolle bei der Erforschung des Südchinesischen Meeres. Wirtschaftswissenschaftlerin Xiang Xiaomei ist Expertin auf dem Gebiet der Seeindustrie. Sie plädiert für eine Nutzung des ökonomischen Potenzials der Ozeane. Sansha könne dabei als Basisstützpunkt für Meeresforschungsprojekte fungieren.
„Nehmen wir die Hochseefischerei als Beispiel. Wenn man weit draußen auf der Hochsee forschen möchte, aber keinen nahegelegen Stützpunkt hat, dann ist man gezwungen, große Schiffe mit der nötigen Ausrüstung und Lebensmitteln vollzuladen. Das ist aber sehr kostspielig. Sansha ist nun die logistische Basis, die Festland und Meer miteinander verbindet. Die Stadt ist sozusagen der verlängerte Arm des Festlandes."
Außerdem könnten chinesische Wissenschaftler nun mehr über die hydrologischen Eigenschaften des Südchinesischen Meeres erfahren, so Xiang weiter. Auch die bereits blühende Tourismusindustrie in Hainan dürfte von den Investitionen in Sansha profitieren.
Darauf setzt zumindest Bürgermeister Xiao Jie, der im Tourismus die lukrativste Branche für seine Stadt sieht. Das erste Reiseprogramm werde voraussichtlich im Jahr 2013 starten: eine zwei- bis dreitägige Schiffstour rund um die Xisha-Inselgruppe.
„Die Vorbereitungen laufen ganz nach Plan. Das Reiseschiff ist fast fertig. Auch die Route mit den vielen Sehenswürdigkeiten steht bereits fest. Es müssen nur noch einige Sicherheitsfragen geklärt werden. Es wird nicht mehr lange dauern und die ersten Touristen werden die Xinsha-Inseln vom Schiff aus erleben können."
Übersetzt von: Liu Xinyue
Gesprochen von: Liu Xinyue