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„Rote Fahne" statt Audi
  2013-03-29 09:53:36  cri

Auf Chinas Straßen werden bald wieder vermehrt chinesische Marken unterwegs sein. Der Grund: die neue Staatsführung. Präsident Xi Jinping hat seine Beamten bereits darauf aufmerksam gemacht, dass teure ausländische Dienstwagen dem Ansehen der Regierung schaden. Fahrzeuge aus chinesischer Eigenproduktion seien volksnäher und günstiger. In einigen Provinzen wurden bereits Vorschriften erlassen, die bei der Neuanschaffung von Dienstfahrzeugen einen Mindestanteil an chinesischen Eigenmarken vorschreiben. Ein Entscheid, der nicht nur Chinas Autobauer freut.

Die Zeiten, in denen Chinas Beamte in Audis und anderen ausländischen Luxuskarrossen zu ihren Terminen fuhren, gehören wohl schon bald der Vergangenheit an. Denn in Zukunft muss der Anteil der chinesischen Fahrzeuge an der Regierungsflotte mindestens 50 Prozent betragen. Überdies darf ein Neuwagen nicht mehr als 160.000 Yuan RMB oder 20.000 Euro kosten und über einen Hubraum von maximal 1,8 Liter verfügen. Auch die Preise und der Hubraum von Fahrzeugen für höhere Beamte wurden nach unten revidiert. Es sei heute eine internationale Gepflogenheit, dass Regierungsvertreter Fahrzeuge aus der Eigenproduktion fahren, ließ die Zentralregierung verlauten. Ein Entscheid, der von der einfachen Bevölkerung begrüßt wird.

Passantin A:

„Ein Auto, das fast 200.000 Yuan RMB kostet, sollte eigentlich gemütlich genug sein."

Passant B:

„Zum Autofahren reicht ja ein Hubraum von 1,6 oder 1,8 Liter völlig aus."

Passantin C:

„Dieser Entscheid fördert die Entwicklung der einheimischen Industrie. Es werden damit Gelder gespart, die man für die Infrastruktur und die Bevölkerung ausgeben kann. Ich finde den Entscheid gut."

Passantin D:

„Dieser Entscheid ist auch gut für das Image der Regierung. Die Beamten sollten ja immer mit gutem Beispiel vorangehen."

Hocherfreut über den Entschluss der Zentralregierung sind natürlich vor allem Chinas Fahrzeugbauer. Li Shufu, der Vorstandschef von Geely, ist zuversichtlich, dass die Dienstwagen-Reform den chinesischen Autoherstellern mit eigenständigen Technologien zugute kommen wird.

Von der neuen Regelung bereits profitiert hat Chinas Automobilfabrik Nummer eins, die FAW. Im Februar hat die First Automotive Works mit Sitz in Changchun die erste Bestellung für ihren neuen Hongqi H7 erhalten. Auftraggeber ist die Regierung der Provinz Jilin, in der die FAW beheimatet ist. Für ihre Spitzenbeamten hat sie gleich 13 Hongqi H7 bestellt. Ein neuer und alter Trend zugleich. Denn die Marke Hongqi – oder „Rote Fahne" auf Deutsch – hat als Fahrzeug für die chinesische Staatsspitze eine lange Tradition.

Die Regierung der Provinz Jilin ist jedoch bei weitem nicht die einzige Interessentin für den neuen Hongqi. Laut Xu Xianping, dem Chef der FAW-Gruppe, haben bereits über zehn Provinzregierungen und diverse Ministerien der Zentralregierung den neuesten Typ der FAW-Traditionsmarke bestellt.

Noch mehr als die chinesischen Autobauer aber profitiert die öffentliche Hand. Allein im Jahr 2011 gab die Zentralregierung für die Anschaffung und Wartung ihrer Dienstfahrzeuge satte 5,9 Milliarden Yuan RMB aus. Das sind über 60 Prozent aller Gelder, die im Jahr 2011 für staatliche Behörden und Institutionen ausgegeben wurden.

Auch die Bevölkerung hat dieses Sparpotenzial inzwischen erkannt. Sie hofft, dass der Entscheid zur Anschaffung von mehr chinesischen und damit günstigeren Fahrzeugen erst der Anfang ist. Vielen stößt vor allem sauer auf, dass es nach wie vor Beamte gibt, die auch privat lieber in ihren Dienstwagen unterwegs sind:

Passant A:

„Den Beamten sollte verboten werden, ihre Dienstwagen für private Zwecke zu nutzen. Da könnte man viel Geld sparen."

Passantin B:

„Eine transparentere Kontrolle ist notwendig. Alle sollen das sehen können."

Passantin C:

„Auch für Fahrten mit den öffentlichen Dienstwagen sollten die genauen Routen festgelegt werden müssen. Auf diese Weise kann Korruption verhindert werden."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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