M: „Was sind die beliebtesten Lebensmittel in China und wie teuer sind sie?"
F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Gerhard, diese Frage beantworten wir sehr gern. Einfach gesagt, sind Reis, Nudeln, Mantous (gedämpfte Brötchen) und Baozi (gedämpfte Brötchen mit Füllung) die Grundnahrungsmittel der Chinesen. Gemüse, Tofu, Eier, Fisch, Schweine-, Rind- und Lammfleisch gehören zu den Alltagslebensmitteln.
M: Ja, genau. Die chinesische Küche hat weltweit einen guten Ruf. Sie ist vielfältig, was allein schon auf die mehr als Tausend Jahre Tradition zurückzuführen ist.
F: Richtig, liebe Radiofreunde. Beim chinesischen Frühlingsfest konnte man gerade erst die ganzen beleibten Speisen der Chinesen auf den Festtischen sehen. Diese sind eng mit den Festen des Landes verknüpft und regional verschieden. Im Norden isst man zum Neujahrsfest Jiaozi (chinesische Ravioli), in manchen südlichen Gebieten Tangyuan (Klößchen aus klebrigem Reismehl) und Niangao (ein Kuchen aus Klebreis). Man glaubt, dass es für sich selbst und die Familie Glück bringt, zum Fest traditionelle Speisen zu essen.
M: Schauen wir uns doch einige der Speisen etwas genauer an. Jiaozi werden normalerweise in der Silvesternacht vor 24 Uhr fertig gemacht und bis zum Jahreswechsel zwischen 23 und 1 Uhr gegessen. Sie stehen für Fröhlichkeit, Glückseeligkeit und das Zusammensein. Außerdem drückt die Silberbarren-Form der Jiaozi den Wunsch nach Reichtum aus.
F: Ja, genau. Und Yuanxiao und Tangyuan sind Klößchen aus klebrigem Reismehl mit einer süßen Füllung aus Sesam, Erdnüssen und Bohnenmus. Sie schmecken zwar von Ort zu Ort etwas anders, haben aber die gleiche Bedeutung und Symbolik: sie repräsentieren ebenfalls das Zusammensein. Man glaubt, dass die Familie glücklich und in Eintracht leben wird, wenn alle Familienmitglieder Tangyuan gegessen haben. Yuanxiao oder Tangyuan sind in China sehr beliebt und werden auch zum Laternenfest am 15. Tag des ersten Mondmonats gegessen.
M: Ja. Zum Frühlingsfest Niangao zu essen, ist ein weiterer gemeinsamer Brauch der Nord- und Südchinesen. Niangao ist ein Neujahrskuchen aus Klebreis. Das Wort „Gao" („Kuchen") wird genauso wie das Wort „Gao" („hoch") ausgesprochen. Man hofft, dass mit Niangao, dem „Neujahrskuchen", das Lebensniveau im neuen Jahr steigt.
F: Und wie sieht es mit Fisch aus? Auf großen Silvester-Banketten gibt es auch immer ein Fischgericht. Dies ist das einzige Gericht, das nicht aufgegessen werden sollte. Das chinesische Wort für Fisch lautet „Yu" und es hat die gleiche Aussprache wie das Wort „Yu" mit der Bedeutung „Überfluss" und „Reichtum". Mit dem Fisch wird damit symbolisiert, dass man im Überfluss leben wird und immer genug Geld übrig bleibt. Und wie wir oben schon erwähnt haben, gehört Fisch auch zu den Alltagslebensmitteln in China.
M: Ja. Chunjuan – die Frühlingsrolle ist wiederum eine traditionelle Köstlichkeit aber auch ein beliebtes Lebensmittel in China. Soweit ich weiß, gibt es auch in vielen China-Restaurants in Deutschland Frühlingsrollen. „Chun" bedeutet auf Deutsch „Frühling". Normalerweise beginnt mit dem Frühlingsfest auch der Frühling. Alles in und auf der Erde erwacht wieder zu neuem Leben. Frühlingsrollen zu essen ließe sich mit „Yaochun" (in den Frühling beißen) übersetzen, womit der Frühlingsbeginn symbolisiert wird.
F: Genau. Liebe Hörer und lieber Herr Gerhard. An dieser Stelle möchten wir noch erwähnen, dass all diese beliebten Lebensmittel bzw. traditionellen Köstlichkeiten, ganz egal ob Jiaozi, Tangyuan, Niangao, Chunjuan oder Fisch, in China nicht teuer sind. Eine 500g-Packung tiefgekühlte Jiaozi kostet zum Beispiel zwischen 10 und 40 Yuan, je nach Füllung und Marke.
M: Ja, stimmt. Lieber Radiofreunde, nun möchten wir Ihnen noch ein Rezept vorstellen, wie man Jiaozi selber machen kann. Zuerst also die Zutaten: 500g Mehl; 300g Schweinehackfleisch; 100g Porree, feingehackt; 2g Glutamat; 15g Salz; 15g Ingwer, feingehackt; 0,5g Fünf-Gewürze-Pulver.
F: Nun die Zubereitung: Zuerst das Mehl mit 100g Wasser gut vermengen und eine halbe Stunde ziehen lassen. Dann das Hackfleisch mit Salz, 100ml Wasser, Ingwer, Porree, Fünf-Gewürze-Pulver und Glutamat vermengen. Den Mehlteig in vier Portionen teilen. Jede Portion zu einer langen wurstförmigen Rolle formen und diese in 25 Stücke schneiden. Dann mit einem Nudelholz jeweils runde Scheiben von etwa 5cm Durchmesser ausrollen. Jeweils eine Scheibe auf die Handfläche der linken Hand nehmen und etwas von der zubereiteten Füllung in die Mitte geben. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Teigscheibe zur Hälfte falten und die Ränder zusammendrücken.
M: Ja. Und dann werden die Jiaozi gekocht. Zuerst bitte 2000 ml Wasser in einem tiefen Topf bei großer Flamme erhitzen bis es kocht. Nur so viele Jiaozi in den Topf geben, dass sie genügend Platz haben. Einmal mit einem Kochlöffel umdrehen, damit sie nicht aneinanderkleben. Das Wasser wieder aufkochen lassen und sofort eine Tasse kaltes Wasser dazugeben. Diesen Vorgang noch zweimal wiederholen. Fertig sind die Jiaozi. Mit chinesischem Essig schmecken sie ganz besonders lecker!
F: Ja, liebe Hörer, wenn Ihnen das zu schnell ging, können Sie das Rezept auch auf unserer Webseite noch einmal nachhören. Und zwar im CRI Kontakt. Soviel liebe Freunde, zu den beliebtesten Lebensmitteln in China.
Text von: Lushan