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Mit neuem System gegen das Alterungsproblem
  2013-03-07 10:22:23  CRI

Chinas derzeitiges Rentensystem beinhaltet eine Grundrente für städtische Arbeitnehmer, sowie eine ländliche und eine städtische Sozialversicherung. In Zukunft sollen Personen, die über zwei oder drei dieser Versicherungen verfügen, zwischen den einzelnen Versicherungen frei wechseln dürfen.

Wie Professor Zheng Fengtian von der Renmin-Universität erklärt, handelt es sich bei der neuen Strategie nur um einen Teil der Versicherungsreform:

"Ein standardisiertes System für alle Versicherungsnehmer muss das Ziel sein - unabhängig davon, wer man ist. Die Versicherungskluft zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten ist noch offenkundig. Ein standardisiertes System für jede soziale Schicht zu errichten, kostet aber sehr viel. Das neue System ist der richtige Schritt. Es beginnt mit der ländlichen Bevölkerung und ebnet den Weg für eine weitere Reform innerhalb der ganzen Gesellschaft."

Wer 15 Jahre in Folge einen Beitrag zur Sozialversicherung geleistet hat, der hat unter dem neuen System Anspruch auf die Grundrente für städtische Arbeiter. Diese Rente ist höher und damit auch lukrativer. Wer die Limite von 15 Jahren noch nicht erreicht hat, der kann die neue städtische oder ländliche Sozialversicherung beantragen. Auf diese Weise ist eine Basisrente gewährleistet. So kann zum Beispiel ein Wanderarbeiter aus einer ländlichen Gegend, der seine Beiträge in die neue ländliche Sozialversicherung einbezahlt hat, in die für ihn rentablere Versicherung für städtische Arbeiter wechseln, sobald er in einer Stadt arbeitet.

Was sich in der Theorie einfach anhört, gestaltet sich in der Praxis allerdings weit schwieriger. Laut Professor Zheng Fengtian stellt gerade die Minimalgrenze von 15 Beitragsjahren eine große Hürde für die Wanderarbeiter dar. Diese Minimalgrenze ist für ihn denn auch der Hauptgrund, warum die meisten Wanderarbeiter nicht in ein für sie lukrativeres Versicherungsprogramm wechseln können:

"Die heutigen Wanderarbeiter vom Lande dürften letztendlich von dieser neuen Politik profitieren. Aber diejenigen Wanderarbeiter, die bereits um die 50 oder 60 sind, werden höchstwahrscheinlich nicht davon profitieren. Zudem erfasst das momentane Versicherungssystem auch jene Landarbeiter nicht, die ohne Arbeit in den Städten leben. Diese Probleme gilt es mit dem neuen Versicherungssystem zu lösen."

Keine einfache Aufgabe. Laut der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften stieg das Defizit von Chinas Rentenversicherung bis Ende 2011 auf 77 Milliarden Yuan RMB. Über ein Drittel von Chinas 31 Provinzen und autonomen Gebieten kämpft mit Rentendefiziten. Eine hochrangige Expertenkommission der Regierung hat bereits vor einer untragbaren finanziellen Situation gewarnt, falls das gegenwärtige Rentensystem weiter beibehalten wird. Dazu Li Yang, der Vizepräsident der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften:

"Mit unserem Basisrentensystem scheinen wir in den letzten Jahren einen großen Überschuss gesichert zu haben, mit dem die laufenden Bedürfnisse gedeckt werden können. Allerdings stammen die meisten dieser Überschüsse aus Fördermitteln der Zentralregierung sowie der Lokalregierungen."

Der Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften verweist auch darauf, dass Chinas Wirtschaftswachstum eine Phase der Verlangsamung durchmachen wird. Die Folge: weniger Einnahmen für das Rentensystem.

Dai Xianglong ist der Vorsitzende des Nationalen Sozialversicherungsfonds. Er schlägt vor, dass Staatsbetriebe die Lücken füllen, welche das Rentensystem durch die wirtschaftlichen Schwankungen erleidet:

"Meiner Meinung nach sollte ein Fünftel aller Einnahmen aus staatlichen Unternehmen ins Versicherungssystem fließen."

Chinas Rentenfonds beläuft sich derzeit auf gerade einmal zwei Prozent des gesamten Bruttoinlandprodukts. In Norwegen hingegen beträgt der Anteil 83 Prozent, in Japan 25 Prozent und in den USA 15 Prozent.

Chinas alternde Bevölkerung entwickelt sich rasch zu einem immer größeren Problem. Ende 2011 waren 190 Millionen Menschen in der Volksrepublik 60-jährig oder älter. Und im Jahr 2050 dürfte ein Drittel der chinesischen Bevölkerung 60 Jahre oder älter sein. Bereits jetzt beziehen nicht weniger als 125 Millionen Menschen in China jeden Monat eine Rente.

Die Regierung in Beijing ist sich dieses Problems bewusst. Man hat bereits angekündigt, mehr Gelder aus der Staatskasse ins Sozialversicherungssystem fließen zu lassen, um dem Problem einer alternden Gesellschaft zu begegnen.

Übersetzt von Lonut Huma

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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