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Taiyuan radelt zum besseren Image
  2013-03-06 08:49:37  cri
 

Taiyuan ist die Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi. In China ist die Vier-Millionen-Metropole bekannt für Essig, der aus Sorghum gebrannt wird. Trotz dieser Spezialität gilt Taiyuan nach wie vor als schmutzige Industriestadt. Ihr schlechtes Image verdankt die Millionenstadt den zahlreichen Stahlwerken, Chemiefabriken sowie den umliegenden Kohlebergwerken. Die Regierung ist jedoch schon seit Jahren bemüht, das schlechte Image der Stadt zu verbessern – mit Erfolg. Ihr Vorbild ist die Stadt Hangzhou, die in China einen exzellenten Ruf genießt. Seit September 2012 gibt es in Taiyuan wie in der legendären Touristenstadt am malerischen Westsee ein öffentliches Netzwerk für Leihfahrräder.

Die Bewohner Taiyuans sind mit den zahlreichen Ausleihstationen im Stadtzentrum inzwischen bestens vertraut. Alle 500 Meter sieht man auf dem breiten Fußgängerweg eine Reihe von 20 bis 60 Gestellen, an denen die grün und orange lackierten Fahrräder angebracht sind. Tagsüber sind die Stände häufig leer, da die meisten Räder benutzt werden. Li Jinshan vom städtischen Unternehmen für den öffentlichen Verkehr kümmert sich zusammen mit seinen Kollegen um den Verleih und die Wartung der Fahrräder:

„Vor der erstmaligen Nutzung muss man eine Kaution von 200 Yuan und eine Gebühr von 30 Yuan bezahlen, um sich zu registrieren und um eine Kundenkarte zu bekommen. Am besten bezahlt man auch gleich noch ein kleines Startguthaben ein. Wenn man das Fahrrad innerhalb von einer Stunde zurückgibt, kostet seine Benutzung nichts. Für jede weitere Stunde steigen die Kosten jedoch. Auf diese Weise können die Räder von möglichst vielen Kunden benutzt werden."

Der von Li Jinshan beschriebene Fahrradverleih steht allen Bürgern offen. Da Taiyuan nicht allzu groß ist, kann man innerhalb von einer Stunde praktisch jede Ecke der Stadt bequem mit dem Fahrrad erreichen. Wem das Fahrradfahren zu anstrengend wird, der kann sein Rad zwischendurch auch wieder zurückgeben und danach ein neues ausleihen, ohne dafür auch nur einen Cent bezahlen zu müssen. Li Jinshan erklärt, was man dafür genau tun muss:

„Beim Ausleihen hält man die Karte einfach vor den Scanner, und bei der Bestätigungsansage kann man das Fahrrad dann vom Gestell nehmen. Bei der Rückgabe fährt man das Rad wieder ins Gestell und lässt die Karte noch mal scannen. So einfach ist es."

Der angebotene Fahrradverleih wurde von den Bewohnern Taiyuans positiv aufgenommen:

„Man muss kein eigenes Rad zu Hause haben. Und trotzdem kann man jederzeit und an jedem Ort auf ein Fahrrad steigen. Die erste Stunde ist gratis. Dadurch kann man viel Geld sparen."

„Ich kann morgens für die Schule später aufstehen, da ich nicht mehr auf den Bus warten muss. Außerdem können solche Fahrräder nicht geklaut werden. Man muss sich deshalb keine Sorgen mehr um die Sicherheit machen."

Der Fahrradverleih steht auch Ausländern offen. Allerdings brauchen sie dazu ihren Reisepass. Mary Ross aus Kanada lebt seit Jahren in Taiyuan. Für das neue Ausleihsystem hat die Englischlehrerin nur lobende Worte:

„Das mit den Fahrrädern ist ein gelungenes Projekt. In den Großstädten Kanadas und der USA kommt es auch immer zu Verkehrsstaus. Da können sich die Autos kaum bewegen. Die Fahrräder aber können das. Zudem ist das Radfahren gesund und umweltfreundlich."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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