„In einem solchen Fall geben wir mehr Kalkstein in den Kessel. Damit wird die Schwefeldioxid-Emission reduziert. Ferner wird ein Ammoniak-Wasser-Gemisch zur Reduzierung der Stickstoffoxid-Emissionen dazugegeben."
Schwefeldioxid, Stickstoffoxid und Feinstaub sind die Hauptluftverunreiniger durch Kohlekraftwerke. Über 70 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs von China wird durch Kohle gedeckt. Gleichzeitig fehlt es dem Land an Kohle. Deshalb ist es für Kohlekraftwerke von großer Bedeutung, Wege zu finden, den Rohstoff noch sauberer und effektiver nutzen zu können.
Die Hangzhou Hanglian Thermoelectricity Co., Ltd hat in den letzten Jahren umgerechnet 9,6 Millionen US-Dollar in die Erforschung von Verfahren zur Reduzierung von Schwefeldioxid- und Stickstoffoxid-Emissionen investiert. 70 Prozent der Investitionen sind staatliche Zuschüsse. Als erstes Kohlekraftwerk setzte die Hangzhou Hanglian Thermoelectricity Co., Ltd einen Kessel mit zirkulierender Wirbelschicht und elektrostatische Systeme zur Filterung von Feinstaub ein. Die Investition scheint sich offenbar gelohnt zu haben.
Min Wei ist Chefmanager bei dem Hangzhouer Kohlekraftwerk. Nach seinen Aussagen konnte das Unternehmen durch die Restrukturierung im Umweltschutz-Bereich internationale Standards erreichen. Der jährliche Verbrauch an Rohkohle sei um 60.000 bis 70.000 Tonnen gefallen. Dies entspreche einer Reduktion von mindestens 1.000 Tonnen Schwefeldioxid- und Stickstoffoxid-Emissionen. Zudem habe sich die Wirkkraft der Feinstaubfilterung von 99,3 Prozent auf 99,9 Prozent verbessert, erklärt der Chefmanager. Weiter sagt Min Wei:
„Es ist nicht einfach, den Wert von weniger als ein Prozent zu erreichen. Die größeren Feinstaub-Partikel können relativ leicht gefiltert werden. Anders sieht es bei den kleineren Teilchen in der Kategorie PM10 und PM 2,5 aus."
In Hangzhou gibt es etwa 30 große und kleinere Kohlekraftwerke. Nach Plänen der Hangzhouer Regierung sollen all diese bis Ende 2013 zu „sauberen" Kohlekraftwerken umgebaut werden. Das Ziel ist, bis 2014 60 Prozent der Emissionen zu reduzieren.
Zou Zonghao arbeitet beim lokalen Umweltschutzamt. Die Behörde versucht, die Kraftwerke bei ihren Umbauten zu unterstützen. Gleichzeitig agieren sie als Kontrollinstanz. Die Kraftwerke, die bis 2014 nicht umgerüstet haben, sehen Strafzahlungen entgegen:
„Zunächst droht ihnen eine Strafe. Wenn dann nichts passiert, müssen sie dicht machen."
Neben der Umweltschutzbehörde übernehmen auch Menschen, die um die Kohlekraftwerke herum leben, eine gewisse Kontrollfunktion. Yan Huiyan, eine weitere Angestellte des Umweltschutzamts hält diese Initiative unter der Bevölkerung für gut:
„Die Schadstoffe werden durch den Schornstein herausgeblasen. Menschen können den Ausstoß überwachen. Seit einem Jahr kommen mindestens zehn Leute, die sich dies zur Aufgabe gemacht haben. Es gibt auch Professoren, die den Kraftwerken Vorschläge zur Schadstoffreduktion unterbreiten."