Peter Helis (*1972) ist leidenschaftlicher Sammler von Meissner Porzellan. Nach seinem Sinologie-Studium in London ist der gebürtige Freiberger 2003 zum Leben und Arbeiten nach Hongkong gegangen. 2009 gründete Helis mit seinem Partner Simon Tang die auf den Verkauf von antikem Meissner Porzellan spezialisierte Firma Helis & Tang.
Meissner Porzellan für China
-Interview mit Peter Helis, Sammler von Meissner Porzellan
Herr Helis, Sie haben nach einem abgeschlossenen Hotelmanagement-Studium den Kurs in Richtung China gewechselt und in London Sinologie studiert. Worauf gründet dieser Karrierezug?
Mein Vater hat in der ehemaligen DDR ein Restaurant betrieben, also eher eine Studenten-Kneipe, und ich sollte die eigentlich übernehmen und etwas Schöneres daraus machen. Zu DDR-Zeiten war die Auswahl der Studienfächer reguliert und so hatte sich für mich die Kellner-Lehre angeboten. 1991 habe ich die Ausbildung in Schwäbisch-Gmünd beendet und gemerkt: Das ist nicht mein Ding. Meinem Vater habe ich die Pro und Cons eines Restaurantbetriebes nur schriftlich erklären können. Für mich haben einfach die Cons überwogen. Nach meinem Zivildienst kam dann ein schwarzes Loch. Was sollte ich machen?
Ich bin dann erst einmal gereist, nach Südostasien und Australien. Mein Englisch war aufgrund der fehlenden Vorbildung in der DDR miserabel. Die Sprache habe ich dann aber recht schnell gelernt und meine australische Gastfamilie riet mir, unbedingt weiter zu machen mit dem Sprachenlernen. Zurück in Deutschland habe ich mich gerade noch vor Ende der Frist 1995 am Kolping-Kolleg in Stuttgart anmelden können und dort Abitur gemacht. Während dieser Zeit habe ich mich sehr viel mit Asien beschäftigt und festgestellt: In Asien bewegt sich mehr, als irgendwo anders auf der Welt. Meine Entscheidung, in London Chinesisch zu studieren, wurde von meinen Freunden nicht wirklich verstanden. Heute sagen sie „Wow". Mittlerweile will ja jeder Chinesisch studieren.