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Musik ist universelle Kommunikation - Interview mit dem jungen Pianisten Li Yundi
  2012-08-21 09:36:43  cri

Im Jahr 1997 ist Li Yundi als Solo-Pianist der Shenzhener Philharmoniker nach Europa gegangen und hat zum ersten Mal Deutschland besucht. Die Berliner Philharmonie hat auf ihn einen tiefen Eindruck hinterlassen.

„Die Berliner Philharmonie ist weltweit bekannt für ihre lange Geschichte. Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker haben viele klassische Musikstücke und Aufzeichnungen hervorgebracht. Ich war sehr begeistert, als ich dort ein Solo aufführen konnte. Damals spielte ich das chinesische Werk „Huanghe" (Der Gelbe Fluss). Die Aufführung hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht. Die Berliner Philharmonie hat eine erstklassische Akustik und ist wirklich prächtig."

2001 war Li Yundi bereits weltbekannt, er hat sich jedoch dazu entschlossen, sich an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover weiterzubilden. Li meinte, Lernen sei ein Teil des Lebens und verlangt einen stufenweisen Prozess. Man müsse auf dem Weg der Kunst und der Musik ständig dazulernen. Über die Unterschiede der deutschen Musikausbildung von der chinesischen sagte Li Yundi,

„Der größte Unterschied ist die Lernatmosphäre. Ich bin nach Europa gekommen, um zu studieren und meinen Blick zu erweitern. Ich wollte mehr erfahren, einschließlich der Lebensart und -weise der Menschen sowie ihrer Meinung zur Musik, zur Gesellschaft und zur Welt. Jedes Land und jedes Volk hat seine Eigenschaften. Und ich habe während meines Studiums in Deutschland die Atmosphäre des Landes, besonders die für einen Komponisten, erlebt."

Durch das Studium und die vielen Aufführungen entstand eine enge Verbindung zu Deutschland für Li Yundi. Dabei hat er ein paar deutsche Besonderheiten wahrgenommen.

„Ich finde, die Deutschen haben eine direkte Denkweise und sind sehr gewissenhaft. Das Land ist ordentlich, die Bahnhöfe zum Beispiel, die Architektur – alles strukturell sehr schön. Auch die Musik hat eine schöne Struktur. Die Musik von Ludwig van Beethoven oder von Johann Sebastian Bach ist klar, sauber und tief. Dies sind meine Eindrücke."

Li Yundi fügte hinzu, eine Besonderheit der Deutschen sei die Rationalität, die ihn auch geprägt hat. In Deutschland gibt es viele Philosophen, in dem Land sind viele neue Ideologien entstanden. Davon hat er auch profitiert. Li meinte, Musik sei eine emotionale Sache. Es sei wichtig, dadurch Gefühle auszudrücken. Musik entstamme dem Ausdruck der inneren Gefühle und werde auf eine rationale Art und Weise präsentiert. In Deutschland hat er viel über Rationalität gelernt, so Li Yundi.

Außerdem hat Li nicht nur bei Musikfestivals in Deutschland gespielt, sondern auch mit erstklassigen deutschen Sinfonieorchestern zusammengearbeitet und Alben für bekannte deutsche Plattenfirmen aufgenommen. Dazu sagte er,

„Im Vergleich zu vor zehn Jahren gibt es schon viele Fortschritte, besonders in großen Städten wie Beijing, Shanghai und Guangzhou gibt es gute Möglichkeiten, sich mit dem Ausland auszutauschen. Man hat mehr Gelegenheiten, im Ausland zu lernen, es zu besuchen und Erfahrungen zu sammeln. Im Ausland ist die Musik ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Man geht oft in die Oper oder in ein Konzert, so wie wir ins Kino gehen. Die kulturelle Atmosphäre in China entwickelt sich auch allmählich mit der Wirtschaftsentwicklung. Durch die Reform und Öffnung wurden gute Bedingungen geschaffen, damit wir ausländische Kulturen wahrnehmen und neue Dinge lernen können. Ich bin zuversichtlich über die Zukunft."

Li Yundi wurde zum Botschafter der Veranstaltung „Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung" ernannt. Er sagte, der Austausch zwischen China und Deutschland im Musikbereich könne in der Zukunft noch verbessert werden. Wörtlich sagte Li Yundi,

„Es gibt viele gute Beispiele zu nennen. In diesem Jahr präsentiere ich auf einer Tour durch Europa auch chinesische Klassik. Ich hoffe, dass die Deutschen dabei auch Klänge aus China hören und die chinesische Kultur kennen lernen. Bei den Aufführungen in Paris und in London erfreuten sich diese Werke bei den Zuschauern großer Beliebtheit, was ich so nicht erwartet hatte. Ich habe sowohl westliche Musik, wie zum Beispiel Werke von Chopin, als auch chinesische Werke aufgeführt, und man konnte die europäische und chinesische Musik spüren. Musik hat keine Grenzen. Schöne und wohlklingende Musik kann die Menschen berühren und ist leicht zu akzeptieren. Gute Musik bildet eine Freundschaftsbrücke zwischen beiden Ländern."

Text von: Huang Gang

Gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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