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Heijing – Historische Gemeinde des Salzhandels
  2012-06-20 15:54:29  cri

In den dichten Wäldern der südwestchinesischen Provinz Yunnan versteckt sich eine historische alte Gemeinde namens Heijing. Der Ort galt einst als Hauptstadt des Salzhandels in der Region. Die gut erhaltenen Bauten erinnern noch heute an die Blütezeit der cirka 2.000 Jahre alten Gemeinde.

Speisesalz war lange Zeit ein sehr wertvolles Handelsgut, das bereits in vorgeschichtlicher Zeit auf so genannten Salzstraßen von den Gewinnungsorten in salzarme Regionen transportiert wurde. So tragen bis heute Städte, die einst mit Salzgewinnung oder -Handel in Verbindung standen, oft das Wort „Salz" im Namen - Salzburg oder Salzgitter zum Beispiel. In China ist es nicht anders. Im Südwesten des Landes war Heijing einst eine der wichtigsten Hochburgen des Salzhandels. Schon vor 2.000 Jahren wurde hier Salz aus den Salzbrunnen gewonnen. In der Ming- und Qing-Zeit machte die Salzsteuer bis zu 67 Prozent der Steuereinnahmen der Regierung der Provinz aus. Heijing war deshalb die reichste Gemeinde an der belebten Salzstraße.

Der Name Heijing, bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „schwarzer Brunnen" und geht auf eine alte Sage zurück: Vor langer Zeit sah eine Frau der Yi-Nationalität namens Ah Zhao eines Tages einen schwarzen Büffel. Sie folgte dem Tier und kam so an eine Quelle. Dort machte der der Büffel hält und begann, den Boden zu lecken, und schon bald quoll an jener Stelle Salzwasser aus dem Boden. Die Quelle wurde fortan „Brunnen des schwarzen Büffels" genannt. So kam die Gemeinde vor langer Zeit zu ihrem Namen Heijing - schwarzer Brunnen also.

Reiseführer Li Minghua stammt aus Heijing und berichtet interessantes über die Geschichte der kleinen Gemeinde.

„Heijing war ein wichtiger Standort der Salzgewinnung. Sie stützte einst die Wirtschaft der ganzen Provinz. Seit der Yuan-Dynastie im 13. Jahrhundert unterstand die Salzverwaltung der kleinen Gemeinde direkt der kaiserlichen Zentralgewalt."

Um ihren Anspruch auf das weiße Gold deutlich zu machen, vergaben die Kaiser oft von ihnen persönlich geschriebene Salzprivilegien in Form von Gedenktafeln an die Lokalregierung von Heijing. In der hierarchisch straff geordneten Gesellschaft des kaiserlichen China funktionierte dies gut – zumindest in friedlichen Zeiten. Die von kaiserlicher Hand autorisierten Tafeln sollten den Ort mit Sicherheit und Prosperität segnen und die lokalen Würdenträger zur Loyalität verpflichten.

Zu den prächtigsten Bauwerken in der alten Gemeinde Heijing gehört ein Gedenktor aus rotem Sandstein. Es wurde Ende der Qing-Dynastie erbaut und gilt als wertvolles Zeugnis von Handwerk und Kunst. Nur 400 Meter von der Gemeinde Heijing entfernt liegt am Fuß des Wanchun-Berges zudem der Dalong-Ahnentempel, der „Tempel des Großen Drachen" also. Über dem Eingangstor hängt eine Gedenktafel des Kaisers Yongzheng. Mit den feinen Holzschnitzereien und der alten Theaterbühne gilt der Ahnentempel des Großen Drachen als ein bedeutsames Kulturerbe der Provinz.

Erwähnenswert ist zudem der Wohnhof der Familie Wu. Er wurde 1836 gebaut und später mehrfach erweitert. Der Baukomplex besteht aus 99 Räumen mit insgesamt 108 Türen. Diese Zahlen haben dabei einen besonderen symbolischen Wert, wie Reiseführer Li Minghua erklärt, denn sie stehen für höchste Sicherheit und Glück:

„Die Familie Wu war sehr gebildet, zu ihr gehörten Gelehrte und lokale Amts- und Würdenträger. Ein Vertreter der Familie hat sogar an der kaiserlichen Beamtenprüfung teilnehmen können. In den von der Yi-Nationalität bewohnten Gebieten sind Wohnhöfe wie der der Familie Wu eher selten. Denn die Bauten sind eindeutig im Stil der Han-Chinesen gestaltet."

Mit der Zeit wurde das aus dem Brunnen in Heijing gewonnene Salz vielerorts durch Steinsalz ersetzt. Die Gemeinde Heijing erlebte einen Niedergang, die dortige Salzgewinnung geriet langsam in Vergessenheit. Nur die historischen Bauwerke sind heute Zeugnisse der jahrtausende langen Geschichte und ziehen neugierige Touristen aus aller Welt an. Und die nehmen gerne Souvenirs aus Heijiang mit - nicht nur Salzbrocken, sondern auch Schmuckstücke aus Salz. Unser Tipp: Fahren Sie selbst einmal hin, Sie werden es sicher nicht enttäuscht sein.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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