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Maotai-Schnaps - Chinesisches Nationalgetränk
  2012-03-27 15:29:28  cri

Der Maotai-Schnaps wird in der südchinesischen Provinz Guizhou hergestellt und ist nach seinem Herstellungsort, dem 10.000-Einwohner-Ort Maotai, benannt. Maotai war einst ein kleines, eher unbedeutendes Bergdorf. Seit 1745 kann der kleine Ort per Schiff erreicht werden, und damit mauserte sich Maotai zu einem wichtigen Hafen am Roten Fluss. Die Hafenarbeiter haben den lokalen Schnaps zum Einreiben verwendet. Das Einreiben mit Maotai kühlt und gibt Kraft. Die vielen Passagiere der Schiffe und der Fähre brauchten den Maotai, um sich nach der langen Fahrt zu erfrischen und den Staub aus der Kehle zu spülen. Nicht zuletzt deshalb entwickelte sich die Brennerei sehr schnell. Während der Qing-Dynastie (1644-1911) wurde Maotai zum ersten chinesischen Branntwein, der in großem Maßstab hergestellt wurde, die Jahresproduktion lag damals bei 170 Hektolitern. Heute wird Maotai vom 1999 gegründeten Staatsunternehmen "Guizhou Maotai Company" hergestellt und vertrieben, 2011 wurden 30.000 Hektoliter des traditionellen Schnapses verkauft.

Maotai ist das einzige alkoholische Getränk Chinas, das von chinesischen Botschaften im Ausland als offizielles Geschenk verwendet wird. Und auf Staatsbanketten in China steht der Schnaps ebenfalls auf der protokollarischen Getränkeliste. Daher wird Maotai in China auch als "Schnaps für Zeremonien", "Schnaps für Staatsbankette" "Schnaps für staatliche Gastgeschenke" und sogar als "Schnaps der Diplomatie" bezeichnet. Er ist vergleichbar mit dem deutschen Korn oder dem russischen Wodka, und wird gern beim gemeinsamen Essen mit Freunden oder Geschäftspartnern getrunken.

Wer Maotai probiert, wird angenehm überrascht sein. Denn Maotai hat neben einer guten Farbe, einem angenehmen Geruch und Geschmack auch noch eine weitere vorzügliche Eigenschaft: Man bekommt von ihm keinen Schwindelgefühl, kein rotes Gesicht und auch keinen Durst. Und selbst, wenn man ein wenig über den Durst trinkt, wird man deshalb nicht unbedingt betrunken. Deshalb wird Maotai auch bei Banketten gereicht und ist als Gastgeschenk sehr beliebt. Nicht zuletzt wegen seines angenehmen Charakters hat er zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Der Maotai-Schnaps bekam erstmals internationales Renommee durch die Goldmedaille der Panama-Pazifik Ausstellung 1915 in San Francisco. Auch auf den Pariser Weltausstellungen 1985 und 1986 gab es Goldmedaillen für den Hochprozentigen. Insgesamt hat Maotai 14 internationale und 20 chinesische Auszeichnungen seit 1949 erhalten.

Der Herstellungsprozess des Maotai ist sehr kompliziert. Maotai-Schnaps wird aus Hirse und Weizen mehrfach gebrannt und erreicht dadurch einen Alkoholgehalt von bis zu 70 Volumenprozent. Inzwischen existieren auch Varianten mit einem Alkoholgehalt von 35 bis 45 Volumenprozent. Anders als bei anderen Spirituosen findet die Gärung der Maotai bei hohen Temperaturen statt. Während des nahezu ein Jahr dauernden Herstellungsprozesses werden die Kessel zweimal mit frischem Getreide beschickt, dann folgen die reichliche Fermentierungsvorgänge. Der Schnaps muss nach der Gärung noch gut ein Jahr lagern. Wegen dieser langen Bearbeitungs- und Lagerdauer ist die Brennerei immerhin vier- bis fünfmal so groß wie eine gewöhnliche Brennereie.

Je bekannter der Maotai wurde, desto mehr Leute kamen an die Ufer des Roten Flusses, um die Gär- und Brenntechnik zu erlernen. Zurück an ihrem Heimatort gelang es jedoch auch den Eifrigsten nie, den Schnaps der Marke Maotai zu kopieren. Seine hohe Qualität verdankt der Maotai sicherlich in großem Maße den natürlichen Bedingungen in der Gemeinde Maotai: Umgeben von grünen Bergen, ist die Gemeinde Maotai frei von jeglicher Umweltverschmutzung, die Luft ist rein. Auch die geographische Lage ist günstig, denn hier sind die für die Gärprozesse wichtigen Mikroorganismen besonders aktiv. Konkret gesagt sind die Topographie, die Beschaffenheit der Erdoberfläche, das Wasser, die Erde sowie die Windrichtung, Temperatur und Feuchtigkeit der Gemeinde Maotai extrem günstig für die Existenz von Mikroorganismen. Im Jahr 1996 wurde die Herstellungstechnologie des Maotai-Schnapses als Staatsgeheimnis geschützt.

Neben schottischem Whisky und französischem Cognac gilt Maotai als Luxus-Markengetränk. In der französischen Presse wurde der Maotai als „chinesisches Nationalgetränk" bezeichnet. Die 375 Milliliter-Flasche mit 53-prozentigem "Flying Moutai" kostet normalweise rund 1.050 Yuan (117 Euro). Am 14. Dezember 2011 wurde eine Flasche Mautai aus dem Jahr 1958 auf einer Versteigerung in Hangzhou für rund 1,46 Millionen Yuan (162.000 Euro) verkauft.

In China wird Maotai-Schnaps mit hohem sozialen Status assoziiert und ist deshalb bei Kunden heiß begehrt. Chinas Nationalschnaps findet nicht nur in China, sondern auch weltweit guten Absatz. Erhältlich ist er heute bereits in mehr als 60 Ländern und Gebieten der Welt.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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